Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
eine Situation, die uns zwingt, auf eine Art zu handeln, die man verabscheut. Man glaubt, erleichtert zu sein, wenn es vorbei ist, aber dem ist nicht so. Jetzt werden wir herausfinden, warum das so ist und wie die paradoxe Leidenschaft ein emotionales Remis erzeugt.
Der Ãberlegene ist kein Monster
Weil die Ãberlegenen die Macht haben, ist man versucht, sie als gefühllose Herzensbrecher oder gemeine Schufte zu bezeichnen. Doch tatsächlich wollen die meisten Ãberlegenen, daà ihre Beziehung funktioniert. Genau wie die Unterlegenen sind die Ãberlegenen Opfer starker interpersoneller Zwänge, die Menschen voneinander entfernen, wenn Beziehungen aus dem Gleichgewicht geraten.
In diesem Kapitel werden wir ergründen, welche VerhaltensmusterÃberlegene haben, und sie dem gröÃten menschlichen Verlangen â von einer anderen Person emotional eingeschränkt zu werden â gegenüberstellen.
Es stimmt, daà der Unterlegene den gröÃten Schmerz â den Schmerz, zurückgewiesen zu werden â erleidet, aber der Ãberlegene spürt ungeheuren Ãrger, wenn seine Beziehung aus dem Gleichgewicht gerät. Er leidet an akuten Schuldgefühlen, an Wut, Verwirrung, Selbstzweifeln und Frust. Wenn er versucht zu leugnen, daà er unglücklich ist, wird es nur schlimmer. Er möchte so lange wie möglich verschleiern, daà seine Liebe geringer wird. Weil er wahrscheinlich selbst schon einmal der Unterlegene war, weià er, wie niederschmetternd eine Zurückweisung ist, und er will dem Partner nicht den Todesstoà versetzen. Er erfährt, wie einsam das Leben ohne Beziehung ist und wie schwierig es ist, eine andere Beziehung aufzubauen.
Anfangs empfindet der Ãberlegene Freude und Erleichterung, wenn er die Liebe des Partners gewinnt. Dann spürt er Verwirrung. Er merkt, daà er weniger liebt, aber er weià nicht, warum. Er hält das für einen zeitweiligen Zustand, und sein Verstand arbeitet hart, um eine Erklärung dafür zu finden. Aber wenn sich die paradoxe Leidenschaft erst einmal festgesetzt hat, wird kein Gedankenaufwand oder keine Sorge das Verhalten stoppen, das sein schrumpfendes Engagement widerspiegelt.
Du schenkst mir keine Blumen mehr â¦
Ein frühes Anzeichen für ein Ungleichgewicht in der Beziehung ist das Schwächerwerden des Werbeverhaltens bei einem Partner. Der neue Ãberlegene fühlt sich nicht mehr verpflichtet, Geschenke zu machen oder groÃzügig Geld auszugeben, schlechte Gewohnheiten zu unterdrücken oder sein Aussehen und seinen Charme zu verbessern. Jonathan nahm langsam Abstand von einer liebgewordenen Gewohnheit, als seine Gefühle für Deborah sich abkühlten.
»In den ersten Monaten unserer Affäre brachte ich Deborah immer eine Blume mit, wenn ich kam. Ich mag Gartenarbeit,und in meinem Hinterhof blüht immer irgendwas. Es war wie eine kleine Tradition. Aber ich hörte damit auf, nachdem Deborah sich beklagt hatte, daà ich mehr Zeit mit meinen Pflanzen zubrächte als mit ihr.«
In jeder erfolgreichen Beziehung wird das Werbeverhalten zum normalen Verhalten innerhalb einer beidseitig gewünschten langfristigen Bindung. Aber Jonathans Rückkehr zu einem normalen Verhalten war verfrüht und signalisierte, daà er weniger Gefühl in die Beziehung investierte. Aber was ihm nicht auffiel, war, daà sein Rückzug Deborah noch mehr an die Beziehung band.
Laura hingegen begann Paul das zu zeigen, was sie ihr wahres Gesicht nannte.
»Ich bin ziemlich flink, und ich neige dazu, ungeduldig mit Menschen zu werden, die es nicht sind. So bin ich nun mal. Paul nimmt sich immer Zeit, und es dauerte nicht lange, bis ich gereizt darauf reagierte. Als Paul mich darauf hinwies, schob ich es auf die Arbeit, die mich belastete.«
Viele Ãberlegene verschleiern wie Laura ihr normales Verhalten mit Entschuldigungen â Belastung durch die Arbeit wird am häufigsten benutzt. Die Arbeit verantwortlich zu machen hilft, unerwünschte Konfrontationen über Beziehungsprobleme zu vermeiden. Auch wollte Laura wie viele andere Ãberlegene glauben, daà ihre Entschuldigung wahr war, daà ihr Streà nur auf ihre Arbeit zurückzuführen war.
Langfristige Beziehungen
In langfristigen Beziehungen drückt das »Du schenkst mir keine Blumen mehr â¦Â« aus, daà der Ãberlegene weniger Zuneigung zu dem Unterlegenen zeigt. Manchmal
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