Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
hast nicht angerufen.
Du bist egozentrisch und gedankenlos und denkst nur an dich.
Und das beweist nun wirklich, daà du mehr an das Restaurant und daran, ein toller Hecht zu sein, denkst als an mich und Chloe.
Miles: Ich habe dir doch gesagt, daà der Schlauch von der Spülmaschine kaputt war. Was sollte ich denn tun? Das Wasser die ganze Küche überschwemmen lassen, während ich zum Telefon renne und meine Frau anrufe, damit die nicht tobt, wenn ich heimkomme? WeiÃt du, warum ich nicht angerufen habe? Weil es schon so spät war, als ich endlich Zeit dafür hatte, daà ich wuÃte, du würdest mich sowieso fertigmachen.
Du bist besitzergreifend, zänkisch und miÃtrauisch und findest bei allem, was ich tue, einen Fehler.
Beth: Na, jetzt wirdâs Tag. Ich liebe diese Entschuldigungen, die dich gut aussehen lassen und mir die Schuld zuschieben. Aber in Wahrheit weiÃt du ganz genau, wie ich diese Warterei hasse, und du weiÃt auch, daà deine Begründung ziemlich schwach ist. Ich möchte nur, daà du mich so behandelst, wie ich es dir wert bin.
Du benutzt auch alles, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Es würde mich nicht überraschen, wenn du eine neue Freundin hättest.
Miles: Wenn du aufhören würdest, dich wie eine Paranoide zu benehmen, würde alles verdammt viel einfacher sein.
Du bist unglaublich unsicher.
Schauen Sie sich doch einmal an, wie schnell und leicht diese »Unterhaltung« zu einem Streit wurde und wie unnütz dieser Streit zu sein scheint. Es ist eine Tatsache, daà eine Person, die sich verletzt oder bedroht fühlt, viel eher dazu neigt â und sich dabei auch wohl fühlt â, Sprache dazu zu nutzen, um zu verletzen statt um etwas zu kitten. Selbst der »normalste« Streit ist demoralisierend, denn er sieht wie der Beweis der Fehler in der Beziehung aus.
Jetzt wollen wir lernen, wie man die »Anklageschrift« umschreibt.
Gezielte Anklagen und andere verletzende Taktiken
Unser Verlangen nach Selbstverteidigung und Selbstrechtfertigung richtet Sprachbarrieren zwischen uns auf. So werden wir imGeiste zu »Anklägern« und kämpfen unfair. Wir können diese Sprachbarrieren niederreiÃen, wenn wir sensibel dafür werden, wann wir andere verletzen.
Setzen Sie sich nach einem Streit mit Ihrem Partner hin und schreiben Sie das Gespräch auf. Versuchen Sie den Streit so genau wie möglich wiederzugeben. Dann markieren Sie die Stellen, die eine Anschuldigung â offen oder verdeckt â enthalten. Beth und Miles waren entsetzt, als sie sahen, daà jede Feststellung, die sie während ihrer Auseinandersetzung gemacht hatten, eine Anklage enthielt. Das sind übrigens die meisten Leute.
Untersuchen Sie Ihre Aufzeichnung dahingehend, ob die paradoxe Leidenschaft in Ihrem Streit mitspielt. Sie erkennen das an der Art der Anschuldigungen. Das verbale Arsenal des Unterlegenen enthält Adjektive wie »selbstsüchtig«, »gedankenlos«, »lieblos« und »gleichgültig«, Schimpfworte wie »du Schuft«, und Beschuldigungen wie »du bist unfähig zu einer emotionalen Bindung«. Aufgrund ihrer Schuldgefühle können die Ãberlegenen bei der Namensgebung etwas weniger freizügig sein. Aber unter ihren Spitzen finden sich »besitzergreifend«, »fordernd«, »streitsüchtig«, »eifersüchtig«, »abhängig«, »klammernd« und die Phrase »warum kannst du nicht mehrâ¦Â«.
Als nächstes sollten Sie sich einmal anschauen, auf welche Arten Sie und Ihr Partner versuchen, einander »dranzukriegen«, oder wie Sie versuchen, richtige Kommunikation zu vermeiden. Es folgen jetzt ein paar verletzende Taktiken, die sowohl Unter- als auch Ãberlegene oft während Perioden mit schlechter Kommunikation benutzen.
Man verpaÃt seinem Partner die »Schweigekur«.
Man spielt Therapeut, indem man so tut, als wollte man ihm/ihr helfen und auf etwas Krankhaftes bei ihm/ihr hinweist (z. B.: Deine Eltern sind schuld, daà du so verdreht bist).
»Verallgemeinern«: Man klagt den Partner an, sich »immer« falsch zu verhalten, obwohl man weiÃ, daà er/sie es nur manchmal tut.
Schuldgefühle erzeugen (»Du liebst deine Arbeit mehr als mich«).
An den »wunden Punkten« des Partners drehen (z. B.: alteWunden wieder aufreiÃen, von denen man weiÃ, daà sie weh tun).
Sich beleidigt benehmen,
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