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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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darüber nach und wandte sich dann an sie:
    Â»Es ist ziemlich klar, daß wir wieder in unser altes Verhaltensmuster verfallen sind. Ich will etwas verkaufen, und du willst es nicht kaufen. Ich bin immer derjenige, der Pläne macht und mit dir Zusammensein will, und ich habe immer das Gefühl, du weichst mir aus. Ich fühle mich wie ein Versicherungsvertreter. Ich glaube, wir sollten uns zurücknehmen und uns genau anschauen, warum dieses Verhaltensmuster entstanden ist, und wir sollten darüber reden, wie wir es ändern können.«
    Laura wußte sofort, worüber er sprach, und stimmte ihm zu.
    Was fehlende Schuldzuweisungen bei Unterlegenen bewirken
    Der Unterlegene, der in emotional befrachteten Diskussionen zwischenmenschliche Begriffe verwendet, gewinnt sofort an Einfluß. Diese Begriffe geben ihm die Kontrolle, weil sie Abstand zwischen den Impulsen und dem Verhalten eines Unterlegenen schaffen. Sie verringern auch die Schuldgefühle des Überlegenen bezüglich seiner/ihrer Distanziertheit, was ihr/ihm ermöglicht, sich weniger überlegen zu fühlen. Und Kommunikation ohne Schuldzuweisung bedeutet im Grunde, daß der Unterlegene die Verantwortung für seinen/ihren Anteil am Ungleichgewicht übernimmt – und das verleiht ihm/ihr auch Stärke. Schließlich vermittelt die gemeinsame Arbeit an den Problemmustern dem Unterlegenen ein konkretes Ziel, nämlich, die Methoden zu ändern, wie er/sie sich gegenüber dem Überlegenen verhält.
    Was fehlende Schuldzuweisungen bei Überlegenen bewirken
    Der Überlegene, der in Gesprächen zwischenmenschliche Begriffe verwendet, wird endlich in der Lage sein, über seine Distanziertheit zu sprechen, ohne sich zu fühlen wie Iwan der Schreckliche. Nachdem Beth ihr Schlüsselmuster beschrieben hatte, war Miles in der Lage, das sensible Thema seines späten Nachhausekommens anzuschneiden, ohne einen Streit zu verursachen.
    Â»Beth, es scheint so, als ob das Ganze anfängt, wenn ich mich im Restaurant verspäte. Du regst dich auf, was ich verstehen kann. Dann fange ich an, noch langsamer zu arbeiten, weil ich mich dir nicht stellen möchte. Du wirst noch wütender. Ich will nicht anrufen. Und dann streiten wir uns unter Garantie. Das ist der Zeitpunkt, an dem ich mich wirklich zurückziehen will. Aber wir müssen ausdiskutieren, wie wir dieses Verhaltensmuster brechen können.«
    Miles war fähig, ein paar der Verhaltensweisen des Überlegenenauszudrücken und zu erklären, ohne sich oder Beth die Schuld dafür zu geben. Als er Beth dazu einlud, ihm bei der Korrektur dieser Verhaltensmuster zu helfen, nahm er den Druck weg. Jetzt würde Beth bei der Arbeit an der Beziehung seine Partnerin sein.
    Strategie 3:
    Lassen Sie die Liebe aus dem Spiel
    Das ist einer der unorthodoxesten Aspekte meiner Therapie: Ich bitte Paare, das Thema Liebe zurückzustellen, wenn sie über ihre Probleme sprechen. Es erschwert das Gespräch über Beziehungsprobleme, wenn man über Liebe spricht. Miles beschrieb, wie sehr er sich in die Ecke gedrängt fühlte, wenn Beth das Thema Liebe ins Spiel brachte:
    Â»Als wir anfingen, Probleme miteinander zu haben, haben wir ein paarmal versucht, darüber zu sprechen. Ich erinnere mich daran, daß Beth mich fragte: ›Warum verhältst du dich so? Liebst du mich nicht mehr?‹ Und das brachte mich abrupt zum Schweigen. Ich entgegnete gewöhnlich: »Natürlich tue ich das‹ und schob alles auf den Druck, den meine Geldgeber auf mich ausübten. Und ich fragte mich, was, zum Teufel, mit mir los war.«
    Beth’ Frage übte auf Miles den größtmöglichen Druck aus. Er hatte die Möglichkeit zu lügen, auszuweichen oder die schmerzliche Wahrheit zu sagen – wobei er sich nicht sicher war, ob er das wirklich empfand. Die Mehrheit der Überlegenen sind – wie Miles – wirklich ambivalent: Sie wissen nicht genau, was sie eigentlich für ihre Partner empfinden.
    Das Problem mit der Liebe
    Ãœberlegene denken so: »Ich empfinde weniger Liebe für meinen Partner, darum möchte ich mehr Distanz.« Diese »Logik« beinhaltet, daß der Überlegene der Tatsache, daß er nicht mehrverliebt ist, die Schuld für sein Bedürfnis, sich zurückzuziehen, gibt. Ein solches Denken ist gefährlich, denn es macht die mangelnde Verliebtheit des Überlegenen zum

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