Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
für die Kurse im »Y« an (sofort).
Verabrede dich einmal die Woche mit einer Freundin zum Lunch.
Schreibe dich einmal die Woche für einen Volkshochschulkurs ein (sofort).
Fahr wenigstens einmal im Monat in die Natur (sofort).
Einen Monat später fragte ich Beth, wie sie mit ihren Anstrengungen, gesunde Distanz zu schaffen, vorankam.
»Es war nicht ganz einfach. Vom Verstand her weià man, daà man diese Dinge tun sollte. Aber es ist so, als ob Beziehungsprobleme dich für den Rest deines Lebens zum Faulpelz machen. Ich fange gewöhnlich begeistert mit etwas an â wie den Sport. Aber man wird so leicht mutlos, und das macht alles irgendwie negativ. Ich hörte ein paar Tage damit auf, aber dann erkannte ich, daà alles den Bach hinunterging, und machte weiter.«
Ich versicherte Beth, daà Stillstand und Rückschläge völlig normal, akzeptabel und kein Grund für selbstzerstörerische Gedanken wären. Ich ermutigte sie, den Plan durchzuführen. Zwei Monate später kam eine neue Beth zum Vorschein. Sie beschrieb die Auswirkungen, die die gesunde Distanz auf ihr Auftreten und ihre Beziehung zu Miles gehabt hatte:
»Ich habe einfach mehr Energie, und das Beste ist â ich spüre, daà ich mein Leben wieder unter Kontrolle habe. Ich gehe auch lockerer mit Miles um. Die Sachen, die mich so gestört haben, scheinen gar nicht mehr viel zu bedeuten. Ich weiÃ, daà uns all das geholfen hat, besser zurechtzukommen. Ich denke manchmal, das ist so ähnlich, als ob wir uns neu kennenlernen.«
Beth war zufriedener, beschäftigter, ausgeglichener und sich ihrer selbst sicherer. Sie fühlte sich weniger abhängig und nicht mehr als Opfer. Langsam richtete sie ihre Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf Miles. Die Dynamik zwischen den beiden änderte sich auf eine positive Art und Weise.
Bauen Sie neue Stärken auf.
Bill spürte, daà er den Fehler seines Lebens gemacht hatte, als er sich »nur auf das konzentrierte, von dem ich glaubte, daà es von mir erwartet würde, statt das zu tun, was mich interessierte«. Er gab zu, daà ihn die Arbeit in der Bank an sich nie befriedigt hatte.
»Ich glaube, einer der Gründe, warum ich so wütend auf Peg war, war der, daà ihr das, was sie im Laden tat, sehr gefiel. Meine Karriere hat mir nie Freude gemacht, und vielleichtmerkte man das. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum es nicht geklappt hat.«
Bill war, seit seine Familie in seiner Kindheit einen Sommer an der Chesapeake Bay verbracht hatte, dem Segeln verfallen. Im College segelte er Regatten und machte Segeltörns mittlerer Länge mit, aber er kam nie auf den Gedanken, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Nach der Heirat abonnierte er weiterhin die Zeitschrift Sailing und verbrachte gelegentlich mit Peg und den Jungs die Wochenenden auf gemieteten Booten.
Aber jetzt merkte Bill, daà er mit seiner Rente, den Ersparnissen und Pegs neuem Einkommen die Chance hatte, etwas auf die Beine zu stellen, was er gern tat, und so eine scheinbare Niederlage zu einem persönlichen Sieg ummünzen konnte. Mit Pegs Unterstützung kaufte er ein 33 Fuà langes zweimastiges Segelboot, das eine Ãberholung nötig hatte (die er selbst machen konnte). In dieser Zeit knüpfte er Kontakte zu Segelfirmen. Er »traf es wirklich gut« mit dem Makler, der ihm sein Boot vermittelte, da dieser auch ein trockener Alkoholiker namens Jack war. Jack lud ihn ein, in seinem Büro zu arbeiten, um das Geschäft kennenzulernen.
Ich fragte Bill, wie all dies den Rest seines Lebens beeinflussen würde.
»Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich arbeite gern auf dem Boot, und Peg hat es auch schon erwischt. Sie hilft mir sonntags, die Farbe abzukratzen. Wir planen eine Jungfernfahrt. In der Zwischenzeit arbeite ich halbtags bei Jack, im Augenblick noch ohne Bezahlung, aber ich lerne ja auch noch. Wir fahren mit den Booten, auf die er ein Auge geworfen hat, raus, und er zeigt mir ein paar Tricks beim Makeln. Er hält mich für ein Naturtalent. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich das alles genieÃe.«
Wenn wir neue Fähigkeiten oder Talente entwickeln, reiten wir eine gewaltige Attacke gegen die Zwänge eines Unterlegenen. Tatsächlich stellt es eine der gröÃten Motivationen für eine Karriere dar, wenn man das Verlangen hat, sich auf die gleiche Ebene mit einem Partner zu stellen. Es
Weitere Kostenlose Bücher