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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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sagen. Ich weiß es nicht.«
    »Und«, bei dem Gedanken stockte ihr der Atem, »wenn sie wiederkommen?«
    Riley verzog das Gesicht. »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    Die Tür öffnete sich wieder, und ein Polizist schaute herein. »Folgen Sie mir bitte«, sagte er höflich. Hübscher Kerl, dachte Liane trotz allem. Und seine Uniform stand ihm gut.
    »Mach keine fremden Kerle an«, sagte Riley leise und fasste nach ihrer Hand.
    Ich glaube, ich mache überhaupt keine mehr an, dachte sie, macht ja alles nur kompliziert.
    Das Zimmer war buchstäblich auf den Kopf gestellt worden. Kopfkissen und Bettwäsche abgezogen, die Matratze herausgerissen, der kleine Zimmersafe aufgebrochen, sämtliche Schranktüren und Schubladen standen offen, der Inhalt ihrer Koffer lag wild verstreut auf dem Boden herum, selbst die Flaschen aus der Minibar waren offensichtlich mit einer einzigen Handbewegung auf den Boden gefegt worden. Eine zerborstene Weißweinflasche hatte eine Lache hinterlassen, in der nun grüne Pistazienkerne schwammen. Nur die Champagnerflasche mit den beiden Gläsern stand noch unberührt auf dem Tisch, die Aktentasche, die danebengelegen hatte, fehlte.
    Commissaria Delici stand mitten in dem Chaos und drehte sich um ihre eigene Achse. Sie war gut gewachsen, stelle Liane fest, und das hochgesteckte schwarze Haar stand ihr gut. Es verlieh ihr eine natürliche Strenge, auch ihre schwarzen, breiten Augenbrauen passten dazu. »Können Sie auf den ersten Blick schon etwas sagen?«, fragte sie. »Außer, dass die besagte Aktentasche fehlt?«
    Riley und Liane sahen sich kurz an.
    »Im Safe hatte ich noch einen Ring, den ich am Abend tragen wollte«, sagte Liane.
    »Der liegt noch drin«, entgegnete die Polizeibeamtin.
    »Der liegt noch drin?« Riley tat erstaunt. »Was haben die dann gesucht?«
    »Diamanten? Kokain? Geld? Dokumente? Wahrscheinlich fehlte in dieser Aktentasche genau das, was die Männer darin vermutet haben.« Delicis dunkle Augen hefteten sich auf Liane. »Wenn zwei Männer deswegen zwei Angestellte bedrohen und verletzen, handelt es sich jedenfalls nicht um Gummibärchen.«
    Liane zuckte die Achseln. »Ich weiß es wirklich nicht.« Gleich kann ich ihrem Blick nicht mehr standhalten, dachte sie, und gleich fang ich an zu zittern.
    »Schauen Sie sich um, und machen Sie sich ein genaues Bild. Vielleicht fällt Ihnen ja doch etwas auf.«
    Ich werfe diese Scheißfotos in den Tiber, dachte Liane. Bloß weg damit.
    »Und nur damit das klar ist, Sie werden hier nicht bleiben können«, fuhr die Signora fort, »denn was immer es ist, es wird mit Ihnen in Verbindung gebracht. Das heißt, Sie sind beide gefährdet.«
    Sie zogen noch in derselben Nacht um. Ein Zivilfahrzeug der Polizia di Stato brachte sie in ein kleines Hotel, in dem sie ein noch kleineres Zimmer bezogen.
    »Sieht nicht wirklich nach einer Luxussuite aus«, bemerkte Riley und drehte sich mit ausgebreiteten Armen um die eigene Achse.
    »Zudem recht muffig«, fand Liane und riss die Balkontüre auf.
    »Der Chic des letzten Jahrhunderts.«
    Tatsächlich war es mit den Rosen und Rüschen, dem mächtigen Holzbett und den tiefen Ohrensesseln eher ein Wohlfühlzimmer für ältere Herrschaften.
    Riley kniete vor der Minibar. »Aber immerhin, sie ist gefüllt!« Er zog eine Flasche Asti Spumante heraus und schwenkte sie in Lianes Richtung. »Gibt es das heute überhaupt noch?«
    »Offensichtlich!« Liane war nicht nach Lachen zumute. Sie sehnte sich nach ihrer kuscheligen Wohnung in Konstanz, nach ihrer Ruhe und nach Marius.
    Selbst seine Gewohnheiten, die ihr teilweise schwer auf den Nerv gegangen waren, würde sie jetzt in Kauf nehmen, wenn er nur wieder bei ihr wäre.
    »Liane, machen wir das Beste draus!« Riley musste ihre Stimmung gespürt haben.
    »Und wo sind eigentlich unsere Früchte?«, fragte sie.
    »Oh, schade, die haben wir stehen lassen.« Er kam mit der Flasche und zwei Gläsern zu ihr und setzte sich neben sie auf die ausgeblichene Tagesdecke des Betts. »Ist das Plastik?«, fragte er und ließ seine Handfläche prüfend darübergleiten.
    »Ich komme mir gerade vor wie meine eigene Großmutter«, sagte Liane und hoffte, dass er die eine Träne nicht sah, die sich gerade aus ihrem linken Auge stahl. Selbstmitleid, dachte sie, verdammt, Liane, reiß dich zusammen!
    »Egal, jetzt stoßen wir an, sicher waren in diesem Bett schon ganz viele Paare sehr glücklich!« Er grinste und ließ den Korken knallen.
    »Asti Spumante«, sagte Liane und

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