Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Sie in Ihrem Zimmer, das so wichtig oder wertvoll war?«
»In unserem Zimmer?« Riley schaute sie verständnislos an. »Nichts. Wieso? Was ist mit unserem Zimmer?«
»Im Zimmer 260 wurde ganz offensichtlich etwas gesucht. Und als es nicht gefunden wurde, wurde das Nachtpersonal mit der Pistole bedroht. Sie mussten den Hotelsafe öffnen. Als sie sich weigerten, wurde auf einen von ihnen geschossen.«
»In unserem Zimmer?« So viel hatte Liane verstanden. Sie spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Wenn wir drin gewesen wären, würden wir dann noch leben?, war ihr erster Gedanke. Wie konnte das möglich sein? Wie hatten diese Leute sie finden können? »O Gott, ist er schwer verletzt?«
»Nein, er hat einen Streifschuss und seine Kollegin einen Schock.« Commissaria Delici zog die Augenbrauen hoch. »Also, was haben die Männer in Ihrem Zimmer gesucht? Schmuck? Irgendwelche Unterlagen?«
Riley zuckte die Schultern. »Wir haben nichts Wertvolles bei uns. Wir machen einfach drei Tage Urlaub.« Er sah Liane an. »Wir können uns das nicht erklären!«
»Drei Tage Urlaub?«, wiederholte die Frau langsam. »Zwei Angestellte dieses Hotels liegen im Krankenhaus, nur weil Sie drei Tage Urlaub machen?«
»Das tut mir sehr leid«, sagte Riley schnell, »aber ich habe dafür keine Erklärung.«
Commissaria Delici hatte sich nicht gesetzt, sie stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte und spreizte die Finger. Rot lackierte Nägel, dachte Liane, obwohl es völlig irrelevant war. Ferrarirot.
»Ich habe keine Ahnung«, beteuerte Riley.
»E lei?«, richtete sie sich unvermittelt an Liane.
»Und ich?«, wiederholte Liane. »Vielleicht eine Verwechslung? Ich habe nur einen kleinen Koffer dabei, mehr nicht.«
»Wir gleichen gerade Ihre Daten ab«, erklärte die Polizistin, »dann sollten wir gemeinsam in Ihr Zimmer gehen und nachschauen, was fehlen könnte.«
Unsere Daten?, dachte Liane. Ja, was, wenn Riley ein gesuchter Krimineller ist? Vorbestraft? Ein Hehler, Räuber, Vergewaltiger? Alles war möglich. Und sie würde mit drinhängen.
Die Tür ging auf, und ein Carabinieri trat herein, er blieb abwartend in der Tür stehen, bis Commissaria Delici zu ihm hinging. Dann informierte er seine Vorgesetzte über etwas, das sie mehrfach bestätigend nicken ließ.
Schließlich kam sie an den Tisch zurück. »Sie kommen aus Deutschland und arbeiten in der Medizinbranche«, sagte sie auf Italienisch zu Liane. Riley übersetzte. »Sie sind viel im Ausland, vor allem in China. Haben Sie etwas entwickelt, das für andere interessant sein könnte? Könnte es um Forschungsergebnisse gehen?«
»Waren die Täter denn Chinesen?«, fragte Liane erstaunt zurück.
»Osteuropäer, sagt der Portier.«
»Nein, wir arbeiten mit Substanzen und Produkten, die es alle schon gibt. Chinesische Medizin, die wir importieren und verfeinern, mit anderen Produkten vermischen oder auch nur konfektionieren …« Liane schüttelte den Kopf. »Da gibt es nichts, was einen Überfall rechtfertigen könnte.«
Commissaria Delici wandte sich Riley zu. »Die Männer haben den Portier unter Druck gesetzt. Es ging um eine schwarze Aktentasche. Er konnte sich erinnern, dass er heute eine schwarze Aktentasche auf Zimmer 260 getragen hat.« Sie änderte ihren Tonfall. »Wir haben auf 260 keine Aktentasche gefunden.«
Riley sagte nichts dazu.
»Haben Sie eine Erklärung?«
»Ich hatte eine schwarze Aktenmappe dabei, da waren Unterlagen für unsere Romreise drin. Das macht also keinen Sinn.«
Liane musterte ihn von der Seite. Er wollte die Fotos also tatsächlich behalten. Hier hätte er jetzt alles wunderbar loswerden können, aber offensichtlich wollte er das nicht.
»Wenn die Spurensicherung ihre Arbeit getan hat, können Sie kurz in Ihr Zimmer. Vielleicht fällt Ihnen ja etwas Wichtiges auf. Bis dahin bitte ich Sie, einfach hier zu warten. Ich werde Sie holen.«
Commissaria Delici nickte ihnen kurz zu, bevor sie hinausging.
»Und jetzt?«, fragte Liane leise. »Wenn die meine Handtasche durchsuchen, sind wir geliefert.«
»Die kennt Alexej Komarow ganz bestimmt nicht. Für sie sind das einfach ein paar Sexfotos von zweifelhafter Qualität.«
»Zwei Menschen sind im Krankenhaus, einer davon schwerer verletzt. Das ist doch furchtbar!«
»Wir haben Glück, dass sie uns nicht gefunden haben. Wahrscheinlich hätten sie uns sogar getötet!«
Liane blieb kurz still. »Aber wie haben sie uns hier in Rom gefunden?«
»Das kann ich dir nicht
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