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Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Titel: Ich liebe mich... Sabrina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
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werden und wäre schutzlos ausgeliefert!
     Nur dort?
     
    Alleine essen gehen   -   Wie sieht das denn aus?
    Wer sagt das?
     
    Mir einen Hund kaufen   -   Da bin ich so angebunden!
    Wer sagt das?
     
    Mich selbstständig machen   -   Das kann ich nicht!
    Wer sagt das?
     
    Einmal durch unseren Stausee schwimmen   -  Was, wenn mich die Kräfte verlassen?
     Das kann man trainieren!
     
    Ein Kinderbuch schreiben   -   Das kann ich nicht!
    Wer sagt das?
     
    Einigen Leuten mal meine Meinung sagen   -   Das wäre unhöflich!
    Wer sagt das?
     
    Allein mit fetzigen Klamotten in einer Disco durchtanzen   -   Das gehört sich nicht und ist pubertär!
    Wer sagt das?
                                                                                     
    Nicht so angepasst sein   -   Das ist meine gute Erziehung!
    War die wirklich so gut?
     
    Eine Sex-Show auf St. Pauli besuchen   -   Wie peinlich, wenn mich jemand sehen würde!                                           
        Warum wäre das peinlich?
     
    Wow, das sah gut aus! Ich war mächtig stolz auf mich. Warum sollte ich eigentlich nicht gleich damit beginnen, diese Fragen anzupacken? Mir fiel die vorletzte Position ins Auge, ich wollte mal nicht angepasst und brav sein; ich griff erneut zum Stift - mir klopfte das Herz schneller, als ich auf Herrn Sibelius' Papierbogen nun auch die heimliche Position setzte. Scheißegal, es ist wie es ist! Wer fragt, muss mit einer entsprechenden Antwort rechnen! Bevor ich zum Kaffeetrinken ging, warf ich den Umschlag in Herrn Sibelius' Briefkasten.
       Kaum hatte ich den Bogen eingeworfen, war mein Pulsschlag sprungartig erhöht. Irritiert registrierte ich, wie mich ein wohliger Schauer durchlief und mich eine Welle der Erregung erfasste...

Kapitel 7
             
                               
     
    Es war Mittwoch, später Nachmittag. Mittlerweile hatte ich mich an den festen Rhythmus des Klinikalltags gewöhnt. Durch den regelmäßigen Tagesablauf, die Vielzahl der Anwendungen und den Gesprächen mit Hanne und Angie kam keine Langeweile auf. Die Erinnerungen an meinen Alltag in Lüttringhausen begannen zu verblassen. Conny hatte ich gestern Abend leider nicht mehr erreicht. Da ich in Telefonierlaune war, rief ich dann, vor dem Zubettgehen, Kristin an, um mich über den Stand ihrer neuen Liebe unterrichten zu lassen.
       »Du bist unmöglich, Mama! Woher weißt du das überhaupt schon wieder?«, entrüstete sie sich über meine dementsprechende Nachfrage.
       »Papa und ich telefonieren eben täglich miteinander. Er hat mir gesagt, dass du ganz aufgeregt warst. Nun, wie ist es gelaufen?«
       »Er heißt Mischa und sieht toll aus!«, begann sie nun ohne Umschweife zu schwärmen. »Er ist so ein Latinlover-Typ, weißt du? Und ich kann gar nicht glauben, dass er sich mit mir verabredet hat und...«, an dieser Stelle unterbrach ich sie entrüstet.
       »Na hör mal, du siehst doch auch prima aus und brauchst dich doch nicht zu verstecken, Maus!«
       »Ach Mama, was weißt du denn? Auf mich fahren nur Typen ab, die ich nicht leiden kann. Das ist zum Haare-Raufen. Aber diesmal ist es anders. Mischa…«, begann sie ihre Beschreibung fortzusetzen, »…den musst du dir so vorstellen: also ein Typ, sage ich dir…«, sie suchte nach den richtigen Worten, »…ja, so ungefähr wie der aus der Calvin-Klein-Werbung. Dunkle Augen, sentimentaler Blick, Drei-Tage-Bart, ein Grübchen am Kinn, dazu braune strubbelige Haare und eine Stimme, zum Dahinschmelzen, wahnsinnig erotisch!«
       Meinte sie damit die Stimme oder den ganzen Mischa?
       »Romantisch ist er auch, und ich kann mich mit ihm über alles Mögliche unterhalten, ohne dass es unangenehme Pausen gibt. Ach, ich bin so aufgeregt! Samstag treffen wir uns wieder. Wir wollen zusammen joggen und dann den Tag miteinander verbringen. Mama, ich freu mich schon so, drück mir die Daumen, ja?«
       Ich lachte. »Ich drück dir die Daumen, Maus! Das freut mich so für dich! Was macht er?«
       »Er studiert in Köln Betriebswirtschaft.«
       »Aha, wie Papa also! Da werden die beiden Männer dann ja ausreichend Gesprächsthemen finden.«
       »Mama! Soweit ist es doch noch gar nicht! Du glaubst doch nicht, dass ich euch irgendwen vorstelle, oder?

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