Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)
einen kleinen Blumenstrauß im Garten und stellte ihn dazu. Dann kam mir die Idee, noch eine kleine Käseplatte zusammenzustellen. Ich schaute im Kühlschrank nach und fand noch einige verschiedene Sorten, die ich liebevoll mit kleinen Tomaten, Weintrauben und Salzstangen dekorierte. Noch schnell die Sitzauflagen auf die Stühle gelegt, ein wenig klassische Musik im Hintergrund - ich entschied mich für Verdi - und ich war bereit, mein übervolles Herz an Frohsinn und Übermut mit Peter zu teilen. Ich wollte ihn überraschen, aber natürlich noch nichts von meinem heutigen Neuerwerb erzählen. Das musste noch ein wenig warten.
Ich schlüpfte noch schnell aus Hose und Bluse und zog mir mein schulterfreies weißes Sommerkleid an, das mit den gekreuzten Bändern im Rücken, welches Peter immer so gern an mir leiden mochte. Ich setzte mich nach draußen an den schön anzusehenden Tisch. Der Abend war sommerlich mild - ein perfekter und romantischer Tagesausklang eines erfüllten Tages. Noch einmal ließ ich die Bilder meiner ersten Motorrad-Ausfahrt Revue passieren: Die herrliche Fahrt durch das Bergische Land, das Bild der tollen, glänzenden Maschine vor der Kaffeeterrasse, die Mitfreude von Conny. Ich schwebte auf Wolke-Sieben. Ich war so stolz auf mich und fühlte mich unglaublich jung und voller Energie!
Ich vernahm das Surren des sich öffnenden elektrischen Garagentores. Peter kam heim. Dann sah ich die Lichtreflexe seiner Scheinwerfer über die Auffahrt huschen. Wenig später hörte ich das Schließen der Haustür.
Peter steckte seinen Kopf zur geöffneten Terrassentür hinaus und registrierte erstaunt den schön dekorierten Tisch. »Ist etwas Besonderes?« Seine Stimme klang verdattert. Im Geiste schien er noch einmal alle möglichen Anlässe durchzugehen, die er übersehen haben könnte. Ich hörte förmlich das Uhrwerk hinter seiner hohen Stirn tickern: Geburtstag, Gäste, Hochzeitstag? Er sah mich entgeistert und etwas verwirrt fragend an. »Ich komm' nicht drauf, was habe ich übersehen?«, dann erhellten sich seine Züge. »Anne ist schwanger, ich werde Opa? Ist es das?«
Ich strahlte ihn an. »Nein, nein, setz dich erst einmal hin.« Ich rückte ihm den Stuhl zurecht und wies auf seinen Platz. Das Glas Rotwein hatte ich schon eingeschenkt und den kleinen weißen Umschlag an den Stiel seines Glases gestellt.
Er setzte sich zögernd, lehnte sich, noch immer beunruhigt, zurück und lockerte mit einem Seufzer die Krawatte. »Ich hatte schon befürchtet, ich hätte irgendwas auf unserem Terminplaner übersehen. Dann ist ja gut.« Er schaute mich an. »Brina, mach' mir nichts vor, es ist doch etwas mit dir? Ich sehe es dir an, du strahlst so überglücklich. Raus damit! Was ist passiert?« Er beugte sich interessiert vor und blies beim Ausatmen den kleinen Umschlag um, der an sein Weinglas gelehnt hatte. Erst jetzt registrierte er ihn, nahm ihn in die Hand und zog zwei Flugtickets heraus.
Er hielt sie ins Licht der Lämpchen und entzifferte stockend: »Köln - Mallorca 23. August bis 07. September, 08.30 Uhr Departure, Gate B, LH 501, Peter Hartmann, männlich.«
Ich musste schallend lachen, als ich seine hochgezogene, in krause Falten gelegte Denkerstirn betrachtete.
»Ich verstehe nicht ganz...?«, stotterte er und hielt fassungslos das Ticket in der Hand. »Was ist das?«
»Dein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk, Peter! Wir feiern deinen Geburtstag auf Mallorca und machen zwei Wochen Urlaub in dem Hotel, wo wir damals schon einmal waren, in Cala Fornells , weißt du noch? Nur wir zwei, du und ich!«
»Ausgeschlossen, das geht nicht! Ich habe doch gar keinen Urlaub eingetragen und nichts in der Firma vorbereitet!«
»Aber ich, Schatz! Es ist alles arrangiert, mach dir keine Sorgen. Du gehst nur noch morgen einmal hin, um dich zu verabschieden. Ich habe mit Frau Körner schon vor längerer Zeit alles arrangiert. Sie hat dicht gehalten, und aufgepasst, dass keine wichtigen Termine in deinen Urlaub fallen. Es hat ihr richtig Spaß gemacht, dieses kleine Komplott mit mir zu schmieden. Jetzt staunst du, was?«
Nervös fingerte er an seiner gelockerten Krawatte und riss sie schließlich ganz vom Hals und knöpfte einen weiteren Knopf seines Hemdes auf »Uff, jetzt siehst du mich völlig neben der Spur, das gibt es doch gar nicht! Brina, du Teufelsbraten!«
Er stand auf, trat um den Tisch herum, beugte sich über mich und nahm mein Gesicht in
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