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Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Titel: Ich liebe mich... Sabrina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
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will morgen zum Wochenmarkt, Sabrina, kommst du mit? Wir müssen aber früh aufstehen, sonst sind die besten Sachen weg. Papa will nicht mit.«
       Ich nickte. Das sollte mir recht sein. Ich mochte das Einkaufen auf dem Wochenmarkt. Heute, am Freitagabend, hatten Claudi und ich vor, ins Kino zu gehen. Es gab Rain Man mit Tom Cruise und Dustin Hoffmann. Der Film hatte acht Oscars gewonnen und wir mochten ihn beide gern und hatten ihn schon oft gesehen, aber nie gemeinsam.
       Nach dem Film waren wir beide so verheult, dass wir uns nicht mehr trauten, noch etwas trinken zu gehen. So fuhren wir anschließend gleich nach Hause. Es war ein schöner Film. Ein Film voller Gefühle - und dann erst der bewegende Schluss. Mir stiegen noch die Tränen in die Augen, wenn ich an die Szene dachte.
       Wir tranken mit Mama und Paps ein Glas Rotwein zusammen. Die beiden wirkten richtig aufgekratzt. Es war schön, sie so gemeinsam und gut gelaunt auf der Couch sitzen zu sehen. Wenig später gingen wir alle zu Bett.
     
    Mama weckte mich um acht Uhr. »Steh auf Sabrina! In einer halben Stunde gibt es Frühstück, und danach wollen wir zum Markt!«, mit diesen Worten hatte sie an meine Tür geklopft.
       »Ich bin wach!«, rief ich und schwang mich aus dem Bett. Die Sonne strahlte ins Fenster, ein wolkenloser Himmel kündigte einen strahlenden Herbsttag an. Nachdem ich mich zurechtgemacht hatte und anschließend die Treppe hinunterging, fand ich alle drei bereits am Frühstückstisch sitzend vor. Sie strahlten mich an, als sei Bescherung. Genauso wie gestern beim Kaffeetrinken, als ich von meiner Tour zurückkam, dachte ich bei mir und wunderte mich ein bisschen, aber wurde nicht misstrauisch. Alle plapperten beim Frühstücken durcheinander, ich sah Paps öfter auf die Uhr gucken als normal. »Hast du noch etwas vor, Paps?«, fragte ich ihn. »Ich denke, du willst nicht mit zum Markt?«
       »Will ich auch nicht«, grinste er zurück. Als er keine weitere Begründung lieferte, kam es mir doch langsam komisch vor. Irgendetwas war hier in Gange. »Sagt mal, ihr habt doch etwas?«, fragend schaute ich von einem zum andern.
       »Nö, wieso?« Claudia musste fast prusten vor unterdrücktem Lachen. Die Aufmerksamkeit der drei schien sich jedoch urplötzlich von mir abzuwenden. Sie lauschten. Die sind total plemplem, heute!, dachte ich noch... dann hörte ich es auch, das Geräusch! Ich maß dem jedoch keine besondere Bedeutung bei. Ein sonores gleichmäßiges Brummen war aufgekommen. Paps stand ruckartig auf, um nach draußen zu gehen und öffnete die Terrassentür. Jetzt kam das Geräusch ganz präsent und klar in den Raum. Ein Flieger , dachte ich mir. Was machen die für einen Aufstand? Paps und nun auch Mama mit Claudia gingen raus und stellten sich auf den Tau nassen Rasen, die Köpfe gen Himmel gereckt.
       »Sabrina, nun komm doch mal! Das musst du dir anschauen!« Aufgeregt winkte Paps mich heran. »Nun los, mach schon!« Ich hielt sie immer noch für deppert.  Okay, gehe ich also auch raus, um mir ein Flugzeug anzugucken . Als ich auf den Rasen in die Sonne trat, sah ich, wie erwartet, ein Sportflugzeug seine Runden drehen. Es zog ein knatterndes Werbebanner hinter sich her. So etwas hatte ich schon öfter mal gesehen. Was hatten die nur?
       »Na und? Was ist daran so besonderes?«
       »Lies doch mal, was auf dem Plakat steht!« Nun wurde auch Mama ungeduldig. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Claudi eine Digicam zückte und auf mich richtete. Ich versuchte, die roten Buchstaben auf dem Werbe-Banner zu entziffern und kniff die Augen angestrengt zusammen. Klick. Klick. Klick .
    Claudia umrundete mich.
     
                 Brina - ich liebe dich! Peter
     
    Ich verstand erst nicht, die Kamera klickte weiter. Mama und Paps standen da und grienten mich an.
     
                  Brina - ich liebe dich! Peter
     
    - der meint ja mich!!!!!
     
    Ich stand da mit offenem Mund und schaute das Flugzeug an. Es drehte fröhlich seine Runden über unserem Haus. Das gab es doch nicht! Jetzt wackelte der Flieger auch noch mit seinen Tragflächen.
       Ich spürte, wie mir die Brust eng wurde. Ich bekam kaum noch Luft und keuchte. Ich war der Ätna im Moment des Ausbruchs! Die feurige Lava stieg in Windeseile von meiner Brust empor durch das Nadelöhr meines Halses, erreichte den Raum hinter meiner Nase,  dann meine Augen großflächig und gebar eine wundervolle Flutwelle salziger, warmer Tränen.
      

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