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Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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absolviert haben. Die kommen nämlich besser mit dem großen Haufen unterschiedlicher Typen klar, den sie in ihrem Berufsalltag antreffen. Und jeder einzelne Typ will perfekt betreut werden für sein Geld.
    Kleine Mitglieder-Typologie – die Männer
    Motto: »Ich will Spaß haben, ein paar geile Bräute kennen lernen. Und statt meinem Fass Bier möchte ich lieber ein Sixpack.«
    Der Lemming
    Er hat sich schon in der Schule nur durch Abgucken durchgewurschtelt und fährt im Fitnessstudio dieselbe Strategie. Er schaut anderen mit ordentlich Bizeps und Brust beim Training zu, macht die Übungen nach und hofft das Beste.
    Der Faule
    »Ich bin dann mal trainieren«, posaunt er zuhause. Und das sieht dann so aus: Kaum im Studio angekommen, setzt er sich an die Fitnesstheke und schaut der freundlichen Bedienung bei einem Glas gesunden Multimineralgetränk auf den Hintern und andere auffällige Wölbungen. »Fitnesstraining? Hey, ich bin immerhin die Treppe hinaufgelaufen und nicht mit dem Fahrstuhl gefahren! Das muss für heute reichen.« Und wenn er dann doch gelegentlich mal trainiert, ist er leicht zu erkennen: an seinem angestrengten Gesicht – und den minimalen Gewichten, die er aufgelegt hat.
    Der Lustige
    Ein wirklich geselliger Kerl, der allen um sich herum gute Laune macht. Die anderen freuen sich jedes Mal, wenn er mit seinem verschmitzten Lächeln in aberwitzigen Klamotten ankommt und ihnen schon von Weitem fröhlich zuruft: »Kennta den schon? Däa is däa Hammäää …« – Er lacht selbst dann noch, wenn ihm eine Zehn-Kilo-Scheibe auf den Fuß fällt. Ein sonniges Gemüt, das aber auch die Satzpausen gerne in die Länge treibt.
    Der Alibisportler
    Wird wahlweise von seiner Frau / dem Arzt / dem Chef geschickt und findet Fitness grundsätzlich scheiße. Er sabotiert aufmüpfig den individuell zusammengestellten Fitnessplan seines Trainers, fasst hin und wieder ein Gerät an und lässt in kurzen Abständen Bemerkungen fallen wie »Bringt doch eh nichts!« oder »Tut weh!« – Danach gönnt er sich ein (nicht alkoholfreies) Bierchen an der Fitnesstheke. Aus Prinzip. Er lässt sich doch sein Leben nicht versauen. Nicht von seiner Frau / dem Arzt / dem Chef. Er nicht.
    Der Gehetzte
    Für ihn ist sein Training nur Mittel zum Zweck. »Spaß«? »Kommunikation«? »Entspannung«? »Abschalten«? Braucht er alles nicht. Wozu soll all das auch gut sein? Er hetzt in kompletter Sportmontur ins Studio. Aufgewärmt hat er sich beim Intervallsprint vom Parkplatz zur Studioeingangstür. Bevor er noch – ohne nach links oder rechts zu gucken – bei seinem ersten Trainingsgerät angekommen ist, schleudert er schon das Handtuch auf die Apparatur und gibt Vollgas. Sein Training ist wie sein Sex: rein; kurz und heftig rummachen; raus. Ich frage mich, ob er sein Handtuch je gewaschen hat – schließlich kostet so etwas wertvolle Zeit …
    Der Schluckspecht
    Ja, er hat sie: die Flatrate für Mineralgetränke. Die gibt es tatsächlich. Damit sich das Abonnement auch lohnt, kommt er völlig ausgetrocknet ins Studio, die Haut hat schon Risse und das nicht nur an den Fersen, denn er hat den ganzen Tag mit Absicht nichts getrunken. Er legt sich direkt unter den Hahn und – »Wasser marsch«, bis die Flüssigkeit aus beiden Nasenlöchern läuft. Nach dem Training füllt er zwei Zehn-Liter-Kanister für den Nachhauseweg. Den Rest des Tages, so wird gemunkelt, verbringt er auf der Toilette.
    Der Kraftprotz
    Wenn er kommt, wird es schattig. Doch obwohl er so groß wie breit ist, hat er ein freundliches Gemüt. Statt viel zu labern, fällt er durch Taten auf. Denn: Alle anderen können nun Pause machen, weil er mit Engelsgeduld sämtliche Gewichtscheiben zusammensucht und damit seine Hantelstange bepackt. Mit genussvoll geschlossenen Augen und einem leicht hörbaren, rhythmischen »Pfff…« stemmt er Tonnen von Gewichten und bemerkt dabei gar nicht, dass sich die beiden Söhne des Studiobesitzers links und rechts an die Hantelstange gehängt haben und
fröhlich hin und herschaukeln. Danach räumt er alle Gewichte ordentlich zurück und verlässt mit einem buddhistischen Murmeln das Studio. Der Trainingsbereich ist nun wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.
    Der Macho
    Der Macho hat zwei sichere Erkennungsmerkmale: eine dicke Kette um den teiltätowierten Hals, die als schweres Trainingsgerät durchaus Berechtigung in jedem ambitionierten Trainingsplan hätte, und ein am Ohr festgewachsenes Handy. Wenn er dann mal trainiert,

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