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Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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den Nachhauseweg noch zwei Fitnessriegel mitnehmen.
    Oder doch am besten gleich der Premium-Club mit Platin-Karte?
    Im Premium-Club gibt es alles, was sich der Freizeitsportler in spe erträumen kann. Die Basis-Kategorie entspricht in etwa der »Style your body«-Variante, obendrauf kommt aber noch ein eigener Trainer … und edelste Handtücher mit Monogramm, auf dem hauseigenen Webstuhl geklöppelt. Den Eiweißshake gibt es im Club mit Dom-Perignon-Geschmack, dazu werden, bei Vollmond zubereitet, Kaviarhäppchen gereicht. Aus vergoldeten Duschhähnen sprüht klarstes tasmanisches Regenwasser und in der Sauna sorgen glühende Goldbarren für standesgemäße Hitze.

    Fazit: Okay, okay, das war jetzt etwas übertrieben. Aber es gibt tatsächlich Studios, die so unverschämt teuer sind, dass sich die Mitgliedschaft in einem Traditions-Golfclub oder im Poloponyzüchterverein dagegen wie ein Schnäppchen ausnimmt. Ich meine: Wer edel zugrunde gehen will, soll dabei ruhig unter sich bleiben. Deshalb: Daumen runter.
    Die Damen haben mit ihren Investitionen in die eigene Fitness weniger Probleme als unser Andreas. Isi (»Es soll sich ja schließlich auch lohnen, oder?«) und Sabine (»Ich zahle, also bleibe ich auch bis zum Ende dabei!«) wissen, was sie wollen – und das ist erst einmal eine männerfreie Zone, in der sie die Basics für den verbesserten Body schaffen können, bevor sie sich der Öffentlichkeit zeigen. Das geht allerdings weder in gemischten Salons noch zu Hause im Wohnzimmer – denn da sitzen ja auch überall Männer. Für die Isis und Sabines dieser Welt gibt es die Ladys-only-Clubs.
    Die Lady-Fitness-Oase?
    Für Männer, die schon immer einmal die komplette Bandbreite der Frauenwelt studieren wollten, wäre die Lady-Oase eigentlich genau der richtige Ort. Danach könnten sie einander Dinge erzählen, sage ich Ihnen … … nur werden Männer leider gar nicht in die Oase hineingelassen: »Nur für Frauen!« Zum Trost (und um aufkeimenden Argwohn zu dämpfen) sei gesagt: Selbst der männliche Trainer wird zunächst misstrauisch beäugt und muss sich didaktisch geschickt als Frauen-Versteher einschleichen, bevor ihn die Ladys für voll nehmen.
    In der Oase trainiert frau unter sich und lässt Freunde, Partner, Ehemänner in der Wüste schmoren. Hier treffen Mütter vor und nach der Geburt auf Frauen vor und nach der Menopause, Topmodels auf Moppels und Lehrerinnen mit Doppelnamen auf dreimal Geschiedene – und das jeweils in zwei Varianten: die einen (»Jetzt zeig ich es denen mal so richtig!«) extrem durchgestylt, die anderen (»Hier kratzt es eh keine Sau, wie die ungeschminkte Wahrheit aussieht!«) Natur pur bis in die Achselhöhlen und Oberlippenbärte.
    Selbstverständlich können gleich am Eingang die quengelnden Kinder geparkt werden – danach macht sogar den unsportlichsten Mamis ein zweistündiges Power-Training richtig viel Spaß.
    Kein Wunder, denn für einen erfolgreichen Urlaub vom Familienstress stehen alle benötigten Zutaten parat: ein aromatisch duftender Cardiobereich;
schicke, weiße Kraftgeräte; und das Reinigungsspray, mit dem alle Sitzflächen nach der Benutzung mit Schmackes blitzeblank und frühlingsfrisch gewienert werden. Aus jeder Ecke gibt es freien Blick auf die Fernsehmonitore, auf denen wahlweise »Grey’s Anatomy« in Dauerschleife flimmert oder Warmduscher Hugh Grant als zwinkernder Frauenversteher entzückt. Es ist alles da, was die Damen glücklich macht – und Männern beim Training vollkommen wurscht ist.
     
    Freie Hanteln gibt es in der Oase bis maximal zehn Kilo. Für mehr ist kein Bedarf, weil die Dinger diese besonders dicken Muskeln machen, und ehrlich: »Das geht ja ü-bäää-haupt nicht!« – Dafür gibt es eine doppelte Ausstattung an Ab- und Adduktormaschinen, die, da sie ja die vielen Beinchen straffen müssen, aufgrund von Dauernutzung glühen – und selbstverständlich wie alle anderen Maschinen gepolsterte fingernagelschonende Griffe aufweisen. Auch an der Pomaschine bilden sich gern Warteschlangen, während die Rollen- und die Bandmassage nur noch wenige Freundinnen hinter dem Ofen hervorlocken. An das Märchen, dass sich ihre Speckröllchen und Cellulite-Dellen ganz einfach wegrollen lassen, glaubt hier schon lange keine mehr.

    Röllchen und Dellen wird bei Bauch-Beine-Po, Yoga, Pilates und rund fünfzig weiteren Fett-weg-Kursen mit und ohne Stepper der Garaus gemacht. Und nicht nur das: Wie in Amerika, wo jedem Cleverle die »Vom

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