Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone
legt er grundsätzlich immer mehr Gewicht auf, als der Vorgänger hinterlassen hat. – Blöd nur, wenn der Vorgänger der Kraftprotz war und mal nicht abgeräumt hat … Sie fragen nach seiner Technik? Welche Technik? Hauptsache, das Gewicht bewegt sich irgendwie. Der Macho sortiert sich in der Regel schnell selbst wieder aus – aufgrund schwerer Verletzungen wie Wirbelsäulenstauchung, Muskelabriss oder Hantelquetschungen.
Der Dünne
Er trainiert wie ein Verrückter und frisst wie ein Scheunendrescher. Sogar während der Übungen nagt er an einem Fitness-Riegel und schluckt isotonische Sportgetränke. Doch die Ärmchen bleiben hartnäckig so dünn, dass ihm der Wind durch die Achseln pfeift, und die Rippen sind sein Sixpack. Frauen beneiden und Männer bemitleiden ihn.
Der Coole
Dieser Typus trainiert mit Sonnenbrille und hat immer Musik im Ohr. Die dreht er so laut auf, dass die Choreografie der Aerobic-Kurse im Nebenraum nach seinem Musiktakt aufgebaut wird. Er redet nicht – weil er nix versteht (ist ja taub). Und er trinkt keinen Eiweißshake – er inhaliert das Pulver durch die Nase.
Kleine Mitglieder-Typologie – die Frauen
Motto: »Ich will in XS passen und aussehen wie Victoria Beckham.«
Die Trendsetterin
Sie hat beim Training das Näschen weit vorn. Am ersten Tag abonniert sie bereits ein Fachblatt, um ja keinen Trend zu verpennen. Bei den (männlichen) Trainern glänzt sie durch Klugscheißen. Ob Flowin (Filzlappen auf einer Gummimatte hin- und herschieben, was so ähnlich aussieht, als wenn man auf den Knien mit einem Feudel den Boden schrubbt) oder der virtuose Umgang mit dem Gymstick (Stab mit Gummischlaufen für die Füße) – nichts ist ihr fremd, nichts lässt sie aus.
Vorteil: Das ständig wechselnde Trainingsprogramm wird ihr nie langweilig – und sie schindet Eindruck bei den anderen Mädels. Nachteil: Es bringt nichts, ständig nur das Neueste vom Neusten auszuprobieren, wenn die Kontinuität bzw. steigende Belastung fehlt. Also: Außer Spesen nichts gewesen.
Die Besserwisserin
Wer neu ist und bei »drei« nicht auf dem nächsten Hantelturm sitzt, macht als Erstes ihre Bekanntschaft. Immer hilfsbereit, spielt sie sich als Trainerin auf, gibt Tipps, weist in Geräte ein, geizt auch nicht mit aufmunternden Worten. Dumm nur, dass sie selbst nicht immer alles richtig macht und vor lauter Besserwisserei nie zum eigenen Training kommt. Ergebnis: Irgendwann kündigt sie gefrustet. Denn: »Die haben ja alle echt keine Ahnung hier!«
Die Mode-Ikone
Sie kommt zu jedem Training im neuen Fummel und bedient grundsätzlich nur die Geräte, an denen die trendigen Outfits auch erstklassig zur Geltung kommen. Die Hot-Pants auf dem Stepper (Motto: »Hintern raus!«), der atmungsaktive Hochglanzbody auf dem Laufband (»Dynamik pur!«), das enge Designer-Top am Butterfly (»Damit sich das Logo über der Brust schön groß spannt!«). »Sehen und gesehen werden« lautet ihr Lebensprinzip. Ich korrigiere: »Gesehen werden«. Sie selbst sieht die anderen nämlich gar nicht, nur sich selbst. Und das ständig in jedem Spiegel.
Die Unauffällige
Fühlt sich wie ein graues Mäuschen und wagt nichts und niemanden anzusprechen. Sie würde am allerliebsten mit einer Tüte über dem Kopf noch vor den Öffnungszeiten trainieren, damit sie bloß nicht in Gefahr gerät, sich vor den anderen zu blamieren. Doch nach den ersten Erfolgen blüht sie regelrecht auf – und stellt nicht selten ohne Tamtam die größten Angeberinnen in den Schatten, aus dem sie selbst heraustritt.
Die Verliebte
Sie wollte damals eigentlich nur mal ins Solarium. Doch dann stand er vor ihr: der Fitnesstrainer, der Adonis, der absolute Traummann. Sie meldete sich sofort unbefristet an, ist seit Jahren in jedem seiner Kurse in der ersten Reihe Mitte dabei, turnt schmachtend auf einer Fitnessmatte mit seinen goldenen Initialen. Solange er keine andere erhört, bleibt sie die motivierteste Sportlerin weit und breit.
Die (wortwörtlich) Planlose
Diese Dame trainiert ausschließlich nach »Bauchgefühl«. Heute Brust, morgen Brust, übermorgen Brust und dann auch mal den Rücken. Sie hat keine Ahnung. Aber davon viel.
Die schöne Gazelle
Sie strampelt ganz gemächlich vor sich hin, weil sonst die Schminke verläuft, von der gefährdeten Hochfrisur ganz zu schweigen. Außerdem könnten bei der Lektüre ihrer Vogue , der Cosmopolitan und anderer höchst wichtiger Informationsquellen die Buchstaben verwackeln. Sie sieht immer aus
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