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Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Tellerwäscher zum Millionär«-Karriere offensteht, können sich in deutschen Fitnessstudios talentierte Stepperinnen aus der letzten Reihe nach ganz vorn aufs Podest vorarbeiten. Tatsächlich waren die meisten (wenn nicht alle) Kursleiterinnen früher selbst einmal Anfängerinnen.
     
    Übrigens: Die besser ausgestatteten Damen-Studios haben zusätzlich noch ein paar Asse im Ärmel – Schwimmbad; Sauna; Elektroschockstimulation, die in speziellen Astronautenanzügen die Muskeln unter Strom setzt; sowie Seminare über Ernährung, Hula-Hoop, Serviettenfalttechnik und … Frisuren.

     
    Fazit: In der Oase fühlen sich alle Frauen wohl, die unbeobachtet – und vor allem: unkommentiert von ihrer besseren Hälfte – etwas für ihre Figur tun wollen. Dass einfach niemand, auch sie selbst nicht, punktuell am Po oder den Oberschenkeln abnehmen kann, spielt angesichts des freundlichen Zuspruchs von Hugh Grant keine Rolle. Enttäuschungen sind zwangsläufig vorprogrammiert, weil Abnehmen ohne Kraftaufbau einfach länger dauert, doch wer keine Wunder erwartet, geht immerhin entspannt und erfrischt nach Hause.
    Der Treffpunkt der Kuschelfrauen?
    Der Treffpunkt der Kuschelfrauen ist die kleine Alternative zur großen Oase für alle Frauen, die es, aus welchen Gründen auch immer, noch etwas … nun ja, kuscheliger mögen. Das Treffpunkt-Angebot ist übersichtlich und besteht nur aus einer kleinen Sammlung von Geräten, die im Kreis aufgebaut sind. Ihren Cardio bringt die Kuschelfrau am besten beim Treppensteigen zum Studioeingang hinter sich, die Geräte werden dann in rekordverdächtigen 30 Minuten nacheinander abgearbeitet – mindestens dreimal die Woche und unter Anleitung der Trainerin. Die feuert ihre Mädels an wie die Animateurin in einem Robinson-Club: »Komm, Elke, noch zwei! Du schaffst das! Ja, jaaaaaa! Alle mal herschauen: Elke hat’s gescha-ha-fft! Elke hat’s gescha-ha-fft!«
    Die Trainerin ist in Personalunion fast immer auch Besitzerin, Coach, Mädchen für alles und Seelsorgerin. Vor allem Letzteres, was daran liegen mag, dass die Anordnung der Geräte die sportelnden Damen vermehrt dazu verführt, sich gegenseitig das Herz auszuschütten und Alltagsprobleme zu wälzen. Es sollen in Kuschelfrauen-Treffpunkten schon dicke Freundschaften entstanden sein.
     
    Fazit: Ein Treffpunkt ist immer nur so gut wie die One-Woman-Show, um die sich hier alles dreht. Mit ihr steht und fällt der Rettungsring. Geeignet für nervenstarke Frauen unter Zeitdruck oder mit Helfersyndrom.

12. »Hilfe, ich will doch nicht aussehen wie ein Bodybuilder!«
    »Ist das jetzt ein Studio oder eine Arztpraxis?«, » Was bringt die Probestunde?« und: » Wie oft muss man überhaupt ins Fitti?« – Anfänger haben viele Fragen
     
    »Also auf zur Probestunde!«
     
    »Probestunde«? – Auch so eine Legende. Was gibt’s denn da zu proben? Ob fünf Kilogramm auch fünf Kilogramm sind? Sorry, aber das ist Unsinn. Mal abgesehen davon, dass einige Menschen reihum in allen Studios ein Schnuppertraining durchziehen, um so gratis übers Jahr zu kommen (Vorsicht: Das klappt erfahrungsgemäß nur mit Allerweltsgesicht und in Städten mit einem großen Angebot!), brauchen Sie mindestens einen Monat, um beurteilen zu können, ob das Studio tatsächlich hält, was es verspricht. Sie nehmen doch schließlich auch nicht an, dass jemand, der zu Hause nicht einmal die Gebrauchsanweisung eines Ikea-Regals auf Anhieb versteht, in einer Stunde kapiert hat, was in einem Fitnessstudio abgeht, oder?
     
    Denken Sie daran: Viele Studios sind besser ausgestattet als Arztpraxen! Da gibt es Fettmesswaagen mit Fünf-Punkt-Messung und extrazellulär/intrazellulär-Hydrierung, Magermasseanteil sowie Stresspegelmessung des Herzens mittels Cardioscan; es gibt Spirometrie-Kabinen zur Atemgasanalyse, um den optimalen Fettverbrennungspuls zu bestimmen; Kraftgeräte, die sich mittels persönlicher Chipcodierung individuell programmieren lassen und genau vorgeben, wieviel Gewicht nach wie vielen Wiederholungen bei einer bestimmten Geschwindigkeit abtrainiert werden soll … alles klar?
    Ja, auch Übereuphorie schadet: Wer anfangs beinahe täglich ins »Fitti« marschiert, hat nicht zwangsläufig die größeren Trainingserfolge, verliert aber häufig schnell die Lust daran. Und vernachlässigt andere Dinge: Wer merkt, dass er neuerdings scharf überlegen muss, ob nicht gestern der Geburtstag der holden Frau Mama gewesen ist, sollte mal probeweise das Pensum dringend

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