Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone
es auch mal ein kaltes Buffet sein darf. Da können sich die Heimlich-Hungerer nämlich unerkannt von einem Salatblatt zum nächsten picken und sehen dabei so beschäftigt aus, dass niemand laut kreischt: »Waaas? Bist du irre? Du machst im Advent Diät?«
Falsche-Fährten-Deko
Auch Markus kann sich – wegen Performance – kein Coming-out als Spaßbremse leisten. Um an seiner Figur zu retten, was zu retten ist, legt er falsche Fährten. Seine fünf Freunde in der Schublade tragen jetzt Weihnachtsmann-Look. Hat er einen geschlachtet, verwahrt er den Silberpapiermantel, den er als Tischdeko auf den Schreibtisch legt. Wenn dann jemand vorbeikommt und ihn mit Nachschub versorgen will, zeigt er mit Leidensmiene auf die Hülle und erklärt kopfschüttelnd: »Nee, danke, ich hatte schon.« Das versteht jeder. Und Markus bleibt von weiteren Nachschub-Attacken verschont.
Kalorienkiller im Wald
Für Uwe sind die vorweihnachtlichen Wochen nicht so schlimm. Er isst zwar traditionell etwas mehr, verbraucht aber auch mehr Kalorien als sonst. Zum Beispiel schlägt er den Tannenbaum selbst, trägt ihn bis zum Sportwagen neben der Tannenschonung, wuchtet den Baum aufs Sportwagendach und muss ihn da auch noch festbinden. Beim Geschenkekaufen heißt es: mehrmals fahren. Sein Sportwagen-Kofferraum ist sportlich klein; für eine Rückbank fehlt der Platz. Und auch Verwandte müssen einzeln zu Bahnhöfen und Flughäfen gekarrt werden. Das größte Bewegungsplus beschert ihm dann aber Glatteis auf den Straßen. Aus Angst ums Auto geht Uwe bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt streckenweise zu Fuß.
Flucht ans Ende der Welt
Isi und Torben überlegen, ob sie nicht einfach abhauen könnten – und zwar ans andere Ende der Welt. Dahin, wo jetzt Sommer ist. Nach Australien oder Neuseeland. Bei 35 Grad dem Weihnachtsmann auf Jet-Skiern zuwinken und Geschenke am Sandstrand auspacken. Dann ein Zitronenwasser in der Hängematte schlürfen und nicht an die Dominosteine daheim denken. Das würde ihnen bestimmt leichtfallen. »Bei solchen Temperaturen kann man doch gar nicht essen«, sagt Isi und freut sich schon. Bei ihrer Rückkehr nach vier Wochen Australien will sie im Fitnessstudio die inoffizielle Frauenmeisterschaft in der Disziplin »Wer hat über Weihnachten am wenigsten zugenommen?« gewinnen.
Teilzeit-Dornröschen
In den Wochen vor und nach Weihnachten verdrückt Matti Mengen wie im Henkersmahlzeiten-Modus. Er benutzt dann aber ein anderes Wort dafür, weil er weiß, dass Henker an Feiertagen auch mal Ferien machen. Deshalb will er den Weihnachtsmannmahlzeiten mit einer anderen Methode beikommen: Er plant, sich in eine Art Konservierungs-Schlaf zu begeben wie einst Dornröschen, aber nur in Teilzeit. Also: Urlaub nehmen, jeden Tag bis mittags schlafen, dann ein Frühstück mit Marzipan-Stollen fürs Weihnachtsfeeling, danach fünf Stunden gar nichts und am Abend – abwechselnd bei Mama, Tante oder im Restaurant – das kohlenhydratfreie Schlank-Paket aus Schweinebraten und Leipziger Allerlei. Damit will Matti sein Wettkampfgewicht nicht nur halten, sondern sogar senken – was in der Tat klappen könnte, aber nur theoretisch. Denn solange Matti noch nicht weiß, wie er die Zeit von abends um acht bis morgens um vier essenstechnisch rumkriegen soll, dürfte es mit dem Durchhalten schwer werden. Eins ist nämlich leider sicher: Schlafen wird er zu dieser Zeit garantiert nicht.
Heimlich sportlich
Hans-Dieter hält viel auf Traditionen. Kein Wunder. Traditionen sind ja auch ein beliebter Klassiker aus der Kategorie »Da kann ich doch nichts dafür«. Da seine sportliche Tätigkeit sich – außer im Grillclub – auf passive Mitgliedschaften in verschiedenen Aktivklubs beschränkt, liefern ihm die kalten Kerzentage prima Vorlagen zum Komplett-Abschlaffen. Zwischen Tannenbaum und Tafelrunden klebt er am Sessel. Vielleicht
hebt er gerade mal das Hinterteil, um von einer Sitzgelegenheit zur nächsten zu schlurfen. Vom Braten mittags am Esstisch zum nachmittäglichen Baumkuchen im tiefen Sessel und später wieder zurück an die Tafel zum abendlichen Mehr-Gänge-Mahl. Der Vorteil für die Sippe: Zwischendurch wird er so müde, dass er nicht merkt, wenn jemand heimlich zum Sauerstoffschnappen nach draußen geht. Das wird wiederum – der Reiz des Verbotenen – schnell zum beliebten Familiensport, Mahlzeitverpassen inklusive.
Schlank dank Mitleidsmasche
Wer einfach nur frei von Zwängen, nach seinen echten Bedürfnissen in
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