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Ich mag dich wie du bist

Ich mag dich wie du bist

Titel: Ich mag dich wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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zu mir, wir haben im ganzen Haus WLAN.«
    »Ja, gerne.«
    Okay, meine Eltern würden sicher kaum verstehen, worum es in diesem Gespräch geht, aber es handelt sich eindeutig um eine moderne Version der klassischen Einladung, sich die »Briefmarkensammlung anzusehen«.
    Daniele und Martina schmieden weiter Pläne rund um das reisende Lokal, während ich unauffällig mit dem Hintern auf der Bank entlangrutsche, bis ich zu der Gruppe der Apulier + Luca stoße.
    »Ich habe auch einen Blog«, sage ich, »er ist mit dem von Luca verlinkt.«
    »Ach ja, das habe ich gar nicht gesehen«, sagt Rosa mit verzerrter Stimme, weil Luca ihr beim Einölen so fest auf den Rücken drückt. Es klingt wie ein Zwischending zwischen einem Seufzer und einem verzückten Schnurren.
    »Ach, stimmt ja, Ali, wie geht es mit deinem Blog voran?«, fragt Luca.
    Ehrlich gesagt funktioniert mein Blog nicht. Ich habe ihn einmal zusammen mit Luca in einem Internetcafé eingerichtet, als wir blaugemacht hatten, aber ich glaube, dass ich höchstens drei- oder viermal etwas darauf geschrieben habe.
    »Großartig, ich habe schon jede Menge geschrieben, weißt du noch, wie wir ihn eingerichtet haben? Als dann dieser Äthiopier zu uns gekommen ist und uns sein ganzes Leben erzählt hat. Das war echt lustig.«
    »Ach ja, stimmt«, sagt Luca.
    Daniele und Martina haben aufgehört zu reden und hören uns interessiert zu.
    »Wir haben ihn überredet, uns seine Geschichte in die Webcam zu erzählen«, erklärt Luca, »und ich habe sie dann in meinen Blog gestellt. Er war total begeistert.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du einen Blog hast«, meint Daniele zu mir.
    »Ja, ich habe ihn zusammen mit Luca eingerichtet«, erwidere ich und sage dann zu Luca: »Gibt es dieses Video eigentlich noch?«
    »Ja, natürlich.«
    »Das musst du mir zeigen«, sagt Daniele.
    »Es ist auf seinem Blog.«
    »Nein, ich meinte deinen Blog, ich würde ihn gerne sehen, dann kann ich dir auch was schreiben.«
    »Ja, ja, in den nächsten Tagen zeige ich ihn dir.«
    »Also dann geht das klar?«, fragt Rosa. »Morgen kommst du zu mir und richtest mir meinen Blog ein?«
    »Luca, du musst mir immer noch erklären, wie man dort Videos einstellt«, gehe ich dazwischen, »ich kann zwar Fotos hochladen, aber keine Videos, so wie bei YouTube.«
    Meine Bitte geht ins Leere.
    Rosa springt begeistert auf.
    »Kann ich meinen Blog nennen, wie ich will? Also auch so was wie ›Sexy Girl‹, alles ganz in Rosa halten und Tipps aus Modemagazinen zum Thema Shoppen und Klamotten draufsetzen?«
    Mary, die bislang an der Unterhaltung nicht teilgenommen hat, hebt den Kopf.
    »Ich weiß zwar nicht, was zum Teufel dieser Blog ist, aber wenn ihr ihn ›Sexy Girl‹ nennt, dann müsst ihr mein Foto nehmen.«
    »Ihr könnt auch ein Foto mit euch beiden nehmen. Los, morgen zeige ich euch, wie es geht.«
    »Morgen zeigst du mir, wie es geht!« Rosa springt auf. »Das war meine Idee.«
    »Luca, erinnerst du dich noch, wie wir die italienische Nationalhymne im Computerraum abgespielt haben?«
    Eines Tages sind wir im Computerraum auf seinen Blog gegangen und er hat das Video mit der Nationalhymne bei der WM abgespielt.
    Meine Frage wird von Rosas spitzen Schreien überdeckt.
    »Ja, super, cool! Für morgen bist du gebucht!«
    »Dann verlinken wir uns alle«, meint Daniele und übertönt Rosa.
    Meiner Meinung nach interessiert sich Daniele herzlich wenig für Blogs. Er sagt das bloß, um sich ins Gespräch einzuklinken.
    »Warum, hast du auch einen Blog?«, frage ich ungläubig.
    »Nein, aber ich sollte mir einen zulegen. Wenn alle einen haben …«
    »Ja gut, okay«, sage ich und meine Stimme klingt dabei etwas schrill und genervt, als ob mich jemand mitten im Reden gezwickt hätte.
    »Was ist, kann ich mir nicht auch einen zulegen?«, fragt Daniele deutlich beleidigt.
    »Ja schon, aber was heißt das? Nur weil alle einen haben, brauchst du doch nicht auch einen.«
    Wieder klinge ich schrill, und noch etwas genervter.
    »Was?«
    Er wirkt jetzt ziemlich sauer, und das kommt mir doch etwas überzogen vor.
    »Ach, nichts weiter, entschuldige …«, beende ich das Thema.
    Als ich mich wieder zu Luca drehe, begegne ich Martinas Blick. In ihren Augen liegt Verblüffung, die man auch gut und gerne für einen Vorwurf halten könnte.
    »Luca, wenn ich dir schreibe, kann ich dann auch Editor auf deinem Blog werden?«, frage ich.
    Luca ist jedoch nicht mehr da. Ich sehe mich um, aber dort sitzt nur noch Mary.
    »Sie sind nach

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