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Ich muss dir etwas sagen

Ich muss dir etwas sagen

Titel: Ich muss dir etwas sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Foster
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uns bereits ausführlich damit befaßt, inwiefern die
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    Wahrheit auch deshalb ein Problem für andere ist, weil sie eine Explosion unbefriedigter Bedürfnisse ausläßt. Das gilt natürlich auch für den, der sie äußert. Aus eben diesem Grund müssen Sie Ihre wichtigsten Bedürfnisse identifizieren und sie in virtuelle Äußerungen kleiden, da Sie ansonsten eine weitere Explosion neuer und ablenkender Bedürfnisse riskieren.
    Wenn man also eine virtuelle Wahrheit erzählen möchte, muß man sich als erstes immer fragen, auf welches Bedürfnis die Wahrheit hinweist, die man nicht erzählen kann. Lassen Sie uns anhand der sechs Kategorien klären, wie das im einzelnen
    aussehen könnte.

    Brisante Gefühle enthüllen

    Wie sehr ich dich liebe? Ich kann's dir nicht oft genug sagen.
    Wie sehr du mich anwiderst? Laß mich's dir verschweigen.
    Das Problem bei bestimmten Gefühlen ist, daß andere sich
    darüber aufregen: Unsere Gefühle wecken Gefühle beim
    Gegenüber. Auch eine Wahrheit zu äußern fällt in diese
    Kategorie, weil wir folgende Reaktion anstreben: „Ich kann deine Gefühle nachempfinden” - und nicht: „Ich empfinde
    Gefühle, die durch deine ausgelöst wurden.”
    Bei der Kommunikation von Gefühlen geht es also darum, den Fokus und die Intensität der Gefühle so zu wählen, daß der Betreffende das Gefühl auch erkennt, die Intensität der Gefühle sollte also nicht verhindern, sie auch wahrzunehmen.
    Angenommen, Sie haben eine sehr gute Freundin, und es
    macht ihnen beiden Spaß, sich immer wieder zu treffen. Nun zeigt sich allerdings, daß sie öfter mit Männern schläft, und zwar für Geld, sie ist zur Prostituierten geworden. Sie können es fast nicht glauben, aber die Tatsachen sprechen für sich.
    Vielleicht befremdet Sie diese Geschichte, doch sie beruht auf einem wahren Fall aus meiner Praxis und zeigt, wie wir meist
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    reagieren, wenn Menschen, die uns wichtig sind, Dinge tun, die wir mißbilligen.
    Das Problem in diesem Fall ist, daß Sie bei Ihrer Freundin ein angeknackstes Selbstwertgefühl vermuten, so daß sie Ihnen
    wohl kaum zuhören wird, wenn Sie ihr sagen, wie ihr Verhalten Sie anwidert. Sie können also Ihre Gefühle nicht äußern, aber Sie müssen etwas sagen.
    Also fragen Sie sich, auf welches Bedürfnis die Wahrheit
    hinweist, die Sie nicht sagen können. Es ist Ihnen kein
    sonderlich großes Bedürfnis, Ihrer Freundin zu sagen, sie widere Sie an. Allerdings wollen Sie gerne, daß sie ihren Lebenswandel ändert, dennoch ist es ihr Leben… Während Sie nun über das Ganze nachdenken, bemerken Sie, daß Sie nicht nur Ekel,
    sondern auch Furcht empfinden. Sie haben Angst davor, was
    Ihre Freundin tut und wohin das führen kann. Und Sie haben diese Angst, weil Sie sie sehr gerne mögen.
    Befürchtungen und freundschaftliche Gefühle kann man
    normalerweise mit einer Freundin teilen. Wenn Sie über diese Befürchtungen reden, äußern Sie sich virtuell auch über den Ekel, den Sie direkt nicht äußern können. Sie lügen nicht, denn Sie haben wirklich Befürchtungen und empfinden Fürsorge.
    Weshalb also Ekel äußern, wenn Sie über andere Gefühle
    sprechen und somit Ihre eigentliche Botschaft mitteilen können, ohne die Beziehung aufs Spiel zu setzen?

    Kritik äußern

    Angenommen, Sie möchten Ihrem Chef im Grunde folgendes
    sagen: „Sie sind autoritär und versuchen, alles unter Kontrolle zu halten, bis in die letzte Einzelheit. Sie erzählen mir dauernd, was ich tun soll und wie ich das zu tun habe, so daß mir fast kein Raum bleibt, es tatsächlich zu tun.”
    Allerdings können Sie Ihren Chef nicht auf diese Weise
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    kritisieren. Er würde Ihnen nicht versprechen, sich zu bessern.
    Im Gegenteil, Sie bekämen eine endlose Tirade zu hören - daß er nun mal der Chef sei, daß dies Ihre Probleme seien und daß Sie sich gefälligst an seinen Führungsstil gewöhnen sollten.
    Außerdem würde er es sich nicht nehmen lassen, Sie darauf
    hinzuweisen, daß Sie sowieso immer ziemlich lange brauchen, bis Sie irgend etwas kapieren. Und ehe Sie sich's versehen, befinden Sie sich mitten in einer Diskussion, in der Sie Kritik erhalten, statt sie zu äußern. Statt sich ändern zu wollen, brüllt Ihr Gegenüber Sie an.
    Diese Situation erfordert eine virtuelle Äußerung der
    Wahrheit, denn wenn Sie nichts sagen und Ihr Chef sich nicht -
    zumindest ein wenig - ändert, platzen Sie demnächst. Mit einer virtuellen Äußerung erreichen Sie vielleicht nicht ganz das,

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