Ich muss dir etwas sagen
lausigen Referenzen.
Das Drehbuch für das Überbringen schlechter Nachrichten Angenommen, Sie müssen jemanden entlassen. Diese Nachricht sollten Sie ihm möglichst nicht wie folgt mitteilen - und doch geschieht es meist gerade so: „Ihre Leistungen in jüngster Zeit lassen sehr zu wünschen übrig. Und weil es keine schonende Art gibt, Ihnen das beizubringen, sage ich es rundheraus: Wir
müssen Sie leider entlassen. Ich bin sicher, daß Sie schon bald eine neue Arbeitsstelle finden werden.”
Man darf auf diese Weise vorgehen, solange der Empfänger
gut damit umgehen kann und es sich um geringfügige Dinge
handelt, etwa wenn die chemische Reinigung nicht zum
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versprochenen Termin fertig ist. Aber wenn es einem nicht
leichtfällt, die schlechte Nachricht zu überbringen, weil sie den Empfanger schockieren wird, ist das soeben geschilderte
Verfahren völlig fehl am Platz.
Das Drehbuch für das Überbringen schlechter Nachrichten ruht auf drei Säulen:
Erstens: Hoffnung ist gut, Schuldzuweisungen sind schlecht.
Zweitens: Handeln ist gut, eine Analyse der Vergangenheit ist schlecht.
Drittens: Die Anerkennung von Schmerz und Leid ist gut, sich darin zu suhlen, ist schlecht.
Bevor Sie schlechte Nachrichten überbringen, sollten Sie
allerdings überprüfen, ob Sie der Richtige für diese Aufgabe sind. Das sind Sie, wenn Sie für die Nachricht verantwortlich sind - zum Beispiel wenn Sie entschieden haben, daß der
Mitarbeiter entlassen werden muß - oder wenn Sie die
entsprechende Position innehaben. Wenn Sie zum Beispiel
ernsthaft krank sind, sollte der Arzt, der die Diagnose gestellt hat, oder Ihr Hausarzt Ihnen diese Nachricht überbringen, aber nicht die Krankenschwester, nicht der Hausmeister und auch kein Familienmitglied, das Ihre Fragen nicht richtig beantworten kann.
Falls Sie nicht der Richtige sind, sollten Sie die richtige Person ausfindig machen und auch Sorge dafür tragen, daß sie diese Aufgabe übernimmt.
Einen Zeitpunkt verabreden
Viele schieben das Überbringen schlechter Nachrichten so lange wie möglich hinaus, aber sowie sie beschlossen haben, es zu tun,
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wollen sie keine Minute länger damit warten. Dennoch sollte man immer erst eine geeignete Situation herstellen, auch wenn die Nachricht eigentlich sofort fällig ist.
Ein Mann hatte die Katze seines Nachbarn aus Versehen
überfahren. Aber er war klug genug, es ihm nicht sofort zu sagen, als dieser die Tür öffnete. Statt dessen fragte er: „Darf ich reinkommen?” Dann ging er ins Wohnzimmer und setzte sich.
Erst als sein Nachbar sich zu ihm gesetzt hatte, erzählte er, was geschehen war.
Natürlich müssen Sie in einem Notfall, wo jede Sekunde zählt, mit der Wahrheit herausplatzen. (Und dennoch macht es auch in solchen Situationen einen Unterschied, welche Worte Sie
benutzen. Dummerweise wird meist nur das Unglück
geschildert. Besser wäre es, sich darauf zu konzentrieren, was als nächstes geschehen muß, insbesondere dann, wenn es
notwendig ist, dies der betroffenen Person ganz genau zu sagen.) Aber Notfälle ereignen sich nicht so oft. In nahezu allen Fällen kann man einen günstigen Zeitpunkt finden und die richtigen Umstände, um eine schlechte Nachricht zu überbringen.
Stecken Sie den Rahmen
Beim Überbringen schlechter Nachrichten ist eine gute
Vorbereitung vielleicht noch wichtiger als sonst, denn hierbei kommt dem Kontext eine überragende Bedeutung zu.
Der Eigentümer eines kleinen Meinungsforschungsinstituts
war so leichtsinnig, eine relativ neue Mitarbeiterin am
Montagmorgen um halb zehn in sein Büro zu rufen, um sie zu entlassen. Sie kam zwar rein, verließ aber sein Büro
dummerweise nicht mehr so schnell. Ihre Weinkrämpfe und
Bettelei um eine weitere Chance machten ihn fast den ganzen Tag über zur Zielscheibe ihrer Gefühlsausbrüche.
Bei den Vorbereitungen müssen Sie also bedenken, welcher
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Kontext sich sowohl für Sie als auch für die betreffende Person am besten eignet. Falls Sie also Ihrer Verlobten sagen möchten, daß Sie die Hochzeit aufschieben wollen, werden Sie es - was absehbar ist - mit einem Haufen Fragen und Entscheidungen zu tun bekommen. Hier eignet sich der Samstagvormittag vielleicht am besten, weil Ihre Verlobte genügend Zeit hat, die schlechte Nachricht zu verarbeiten.
Zum Beispiel: Den Beschluß, einem Mitarbeiter ein Projekt
nicht zu übergeben, auf das er sich schon gefreut hatte, teilt man ihm vielleicht am besten am
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