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Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegen

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegen

Titel: Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Rautenberg
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mit ihr zu vergleichen, festgestellt, dass ich vielleicht nicht The Body, aber immerhin witzig, charismatisch und liebenswert bin, ich habe akzeptiert, dass Konrads Mutter mich nicht mag, weil ihr Herz schon voll mit Nadine ist, aber es gibt eine Sache, die werde ich NICHT hinnehmen, niemals, nie, jamais, never: dass Konrad sich auf ihre Seite schlägt. Das ist Hochverrat. Und wird eigentlich mit der Todesstrafe bedacht.
    Insofern finde ich es nur recht und billig, wenn ich morgen Abend alleine mit den Mädels losziehe und den lieben Gott einen guten Mann sein lasse. Konrad hat es nicht anders verdient. Dem werde ich zeigen, wo der Hammer hängt! Und vielleicht merkt er dann auch mal, wie es ist, wenn ich nicht mehr da bin. Pah.

Bumerang
    Sonntag, 13 . Februar, um 14 : 03 Uhr
    Wir hatten Waffenstillstand vereinbart. Konrad zog gestern Abend nach Monaten mal wieder mit seinen Jungs los, ich verabredete mich mit Mona, Cora und Tine und nahm mir vor, sehr viel Spaß bei sehr viel Alkohol zu haben.
    Das klappt natürlich immer dann am allerwenigsten, wenn man es sich am meisten vornimmt.
    Wir starteten in einer Cocktail-Bar. Nach der zweiten Margarita machte Cora die Biege. » Wir gehen morgen früh laufen«, erklärte sie unseren fragenden Gesichtern. » Wir trainieren doch gerade für den Halbmarathon, da darf ich jetzt nicht schlappmachen!«
    Wir? Laufen? Halbmarathon? Klang ich auch so schlimm, wenn ich über Konrad und mich redete?
    » Ich hasse Pärchen«, zischte ich gut hörbar, als Cora gegangen war.
    Mona lachte. » Nur weil es bei dir und Konrad grad nicht so gut läuft.«
    Und die Opportunistin Tine fiel mit ein: » Du bist echt unfair, Juli.«
    Ja. Unfair. Na und? Ich wurde auch unfair behandelt, da durfte ich mich doch wohl auch mal wehren!
    Ich erzählte den verbliebenen Hühnern ausführlich von meinem Streit mit Konrad und dem Aufeinandertreffen mit Nadine und holte mir das Einverständnis ein, dass Konrad » wohl wirklich keinen Arsch in der Hose« habe, » voll das Weichei« sei und Nadine » auch nicht mehr alle Latten am Zaun« habe. Bravo. Hier herrschte noch Zucht und Ordnung.
    Gut. Ich unterschlug das volle Ausmaß meiner Verbalattacke auf Nadine. Aber Mona und Tine kugelten sich anstandsgemäß weg, als ich zwei HNO -Beispiele zum Besten gab, und ich klopfte mir stolz auf die Schulter. Von wegen, ich bin nicht schlagfertig. Ich kann! Und wie! Und zur lückenhaften Berichterstattung kann ich nur sagen: Ich weiß selbst, dass meine Ansage an Nadine in der unteren Toleranzzone war. Ich weiß selbst, dass ich mich weit über die Grenzen des guten Geschmacks und des Anstands hinausgewagt habe. Das muss mir niemand sagen.
    Die anderen beiden hatten ohnehin bald schon nicht mehr viel zu sagen, denn Mona war nach der fünften Margarita voll wie eine Haubitze und schlief an Tine gelehnt im Sitzen ein. Tine schlug vor, die Alkoholleiche nach Hause zu bringen. Ich half ihr, Mona zu schultern, und gemeinsam schleppten wir sie aus der Bar. Als wir Mona irgendwann friedlich sabbernd und schnarchend auf dem Beifahrersitz von Tines Clio festgeschnallt hatten, lud Tine mich noch zu einer Gute-Nacht-Zigarette ein.
    » Hör mal«, fing sie an, und ich ahnte schon, was mir bevorstand.
    Tine ist immer fair. Immer, immer, immer. Sie hat selbst in den absolut einwandfreisten Schuldfragen immer Verständnis für den anderen und scheut sich nicht, ihren Gerechtigkeitsfanatismus auch an ihren Freundinnen auszulassen. Auch nicht in so glasklaren Situationen wie der meinen.
    » Ich kann dich verstehen. Konrad hätte wirklich mehr Rückgrat beweisen müssen, als Nadine dich so angegangen hat.« Genau! » Aber die beiden waren eine ganze Weile zusammen.« Leider. » Und Loyalitäten wechselt man nicht wie Unterhosen. Für ihn muss es schwer sein, alles unter einen Hut zu bringen. Meinst du nicht auch?«
    Doch. Meinte ich. Wollte ich aber nicht meinen! Es reichte, wenn ich unter seinem Hut war. Für Nadine war da kein Platz mehr. In dieser Beziehung war ganz generell kein Platz mehr für Nadine, und ich fragte mich, wann Konrad das endlich auch begriff.
    Ich grummelte noch ein bisschen vor mich hin, musste Tine aber recht geben. Zumindest bei einigen Aspekten ihrer » Wir-haben-uns-alle-lieb«-Überlegung und natürlich auch nur im Stillen. Ich hatte nämlich überhaupt kein Interesse daran, den Friedensnobelpreis zu gewinnen oder das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht zu bekommen.
    Trotzdem ließ mich die schwache

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