Ich schenk dir was von Tiffany's
Ausspruch, dass manche Dinge sich von selbst regelten, erinnerte er sich wieder.
«Wie hast du denn …? Ist das wirklich …?» Vanessa strahlte übers ganze Gesicht, während Daisy verwundert zuschaute. «Das ist ja nicht zu fassen!»
Obwohl er vollkommen perplex war, fiel Ethan endlich eine große Last von den Schultern. Wie hatte Terri das bloß gemacht? Und warum? Irgendwie musste sie Rachel den Ring stibitzt haben, vielleicht, weil sie wusste, dass er mit Gary nicht weitergekommen war …
Vanessa starrte wie gebannt auf den Ring. «Ethan, ist das wirklich …?» Sie lächelte ihn verzückt an. «Verzeih, aber das ist doch kein … Scherz oder so was?»
Ethan rief sich zurück in die Gegenwart. «Nein, Schatz, es ist kein Scherz», versicherte er ihr. Er wusste nicht, warum er so gezwungen klang, obwohl er doch die ganze Zeit auf diesen Augenblick gewartet hatte. Wahrscheinlich war er einfach zu überrascht.
«Oh Gott … ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Was für eine Überraschung!»
Er sah, dass Daisy ihn aufmerksam beobachtete, als spüre sie, dass er ebenso überrascht war wie Vanessa. Die ganze Szene kam ihm fast wie eine Wiederholung des Weihnachtsmorgens in New York vor.
«So.» Ethan räusperte sich. «Ich habe dir ja noch gar nicht die entscheidende Frage gestellt. Vanessa, willst du mich heiraten?»
Sie starrte auf den Ring, und in ihren Augen glitzerten Tränen. «Natürlich will ich das!», rief sie und sprang auf, um ihn zu umarmen. «Ach, Ethan, das ist eine wunderschöne Überraschung!»
Doch als er Vanessa in den Armen hielt, fragte Ethan sich, warum dieser Augenblick ihm so unwirklich erschien und so … ja, fast enttäuschend.
Dann nahm er den Ring und schob ihn auf den Ringfinger ihrer linken Hand, wo er schon längst hätte stecken sollen.
«Oh.» Vanessa kicherte, als der Ring nicht an seinen Platz gleiten wollte. «Er ist ein bisschen zu eng.» Sie versuchte, ihn selbst auf den Finger zu schieben, aber er saß über dem Knöchel fest. «Das macht nichts, ich kann ihn ja ändern lassen», versicherte sie Ethan, aber er war verwirrt.
Im Geiste sah er den Ring an Rachels Hand, wo er genau gepasst hatte. Was für ein merkwürdiger Zufall, denn bei Tiffany’s war er doch extra für Vanessa geändert worden.
Er begegnete Daisys schrägem Blinzelblick. Ethan vermutete, dass sie den gleichen Gedanken hatte wie er.
War es nicht seltsam, dass der Ring Vanessa nicht passte, während er für Rachel wie geschaffen schien?
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Kapitel 31
Rachel war völlig verzweifelt. Wie hatte sie bloß ihren schönen Ring verlieren können? Und wo? Sie erinnerte sich noch genau, wie sie ihn gestern Morgen abgenommen hatte, bevor sie zur Arbeit ging … oder hatte sie ihn doch erst während der Arbeit abgenommen?
Vielleicht hatte sie ihn schon abgelegt, als sie am Samstagabend nach dem Essen mit Ethan Greene nach Hause gekommen war? Sie war vielleicht etwas angeheitert gewesen, aber nicht so sehr, dass sie sich nicht erinnern würde, wo sie ihn hingelegt hatte. Wahrscheinlich auf den Nachttisch, wo sonst?
Je mehr Rachel darüber nachdachte, desto unsicherer wurde sie. In heller Panik suchte sie den Fußboden neben und unter dem Bett ab. Dann ging sie ins Wohnzimmer und drehte alle Kissen auf dem Sofa um, aber ohne Erfolg.
Am Vorabend, beim Catering für den Hochzeitstag war ihr aufgefallen, dass sie den Ring nicht am Finger trug. Das glückliche Paar war seit vierzig Jahren verheiratet, und während der Reden hatte Rachel sich die zukünftigen Hochzeitstage vorgestellt, die sie mit Gary feiern würde. Sie erinnerte sich, wie sie auf ihren Ringfinger geschaut und festgestellt hatte, dass ihr kostbarer Ring nicht da gewesen war. Von da an wollte sie nur nach Hause, um ihn zu suchen.
Aber weil der Ring dort nicht zu finden war, musste sie ihn wohl im Bistro abgenommen haben. Wahrscheinlich lag er in der Küche. Vielleicht hatten Justin oder Terri ihn gefunden und ihn an einen sicheren Platz gelegt.
Rachel holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen. Was sollte sie bloß machen, wenn sie Gary gestehen musste, dass sie seinen Ring verlegt hatte? Er würde ausrasten.
Sie musste unbedingt die anderen im Bistro fragen, aber erst wollte sie einen Termin mit dem Brautmodenladen machen, für ihren freien Tag in der kommenden Woche.
Sie konnte es kaum erwarten, und gleichzeitig konnte sie immer noch nicht glauben, dass das alles – der Heiratsantrag in New York und der
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