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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Vorfall zu sehen war. «Die Bilder sind ziemlich deutlich, und es ist gut zu erkennen, wie du am Straßenrand stehst und ein Taxi anhalten willst. Dann, aus heiterem Himmel – zack, liegst du auf der Fahrbahn.»
    Ja, genau so war es gewesen. Jedenfalls soweit Gary sich daran erinnern konnte.
    «Und die schlechten Nachrichten?», fragte er.
    «Anscheinend hat die Firma einen Unfallzeugen. Einen Fahrgast, der in dem Taxi saß. Und der Mann meint wohl, dass du selbst an dem Unfall schuld bist.»
    «Wie kommt er denn darauf?» Gary kochte vor Wut. «Wie soll ich denn daran schuld gewesen sein? Ich bin doch bloß die Straße langgegangen und sonst nichts!»
    «Der Zeuge sagt, du warst abgelenkt, als du auf die Fahrbahn getreten bist. Seiner Meinung nach konnte der Fahrer dir nicht mehr ausweichen.»
    Gary erinnerte sich, dass er nach dem Anruf auf seinem Handy an dem Abend nicht bloß abgelenkt, sondern ziemlich nervös gewesen war. «Das ging alles so schnell, Frank, da ist es schwer, sich an die genauen Abläufe zu erinnern», erklärte er rasch.
    «Natürlich. Und dann hattest du ja auch die Gehirnerschütterung. Das habe ich den Kollegen in New York auch gesagt. Ist doch klar, wie sollst du da wissen, was passiert ist? Du erinnerst dich bloß noch daran, wie du im Krankenhaus aufgewacht bist.»
    «Genau.» Gary war froh, dass Frank ihn offenbar verstand.
    «Gut. Ich habe eine Kopie der Zeugenaussage angefordert, und wenn ich die hierhabe, kommst du in der Kanzlei vorbei, und wir unterhalten uns. Dann sehen wir weiter.»
    «Klingt gut. Bis dann, Frank.»
    «Und selbst wenn es so aussieht, als hättest du nicht aufgepasst, können wir den Fahrer bestimmt wegen überhöhter Geschwindigkeit oder Fahrlässigkeit oder irgendwas drankriegen.»
    «Perfekt.» Ob mit oder ohne Zeugen − Gary war zuversichtlich, dass Frank den Hergang so deuten konnte, dass für ihn etwas dabei heraussprang. Wenn allerdings die Schuldfrage nicht eindeutig war, würde die Entschädigung wahrscheinlich nicht so hoch ausfallen.
    Aber sicherlich mehr als nichts, und bestimmt würde er wenigstens die Kosten für ein neues Motorrad rauskriegen.
    Gary grinste. Ein Gutes hatte es ja, dass Rachel gegen diesen Prozess war: Sie würde nicht versuchen, das Geld in die Finger zu kriegen, um es für die Hochzeit auszugeben. Sie steckten schon bis zum Hals in Kostenvoranschlägen für Hotels und Blumen, und bald würde Rachel Klamotten kaufen gehen, deren Preise bestimmt der halben Staatsverschuldung eines kleinen Landes entsprachen.
    Das war das Problem an so verteufelt teuren Verlobungsringen, dachte Gary, während er sich wieder an die Arbeit machte. Sie legten die Latte für den restlichen Zirkus verdammt hoch.

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel 33
    Terri saß im Geschäft für Brautmoden und schaute Rachel beim Anprobieren der Hochzeitskleider zu. Während sie Rachels entzücktes Gesicht betrachtete, wünschte sie sich sehnlichst, sie hätte sich nicht in fremde Angelegenheiten eingemischt.
    Eigentlich sollte es eine der schönsten Zeiten im Leben ihrer besten Freundin sein. Aber Terri musste sich eingestehen, dass sie Rachel genauso betrog wie Gary, weil sie ihr die Wahrheit vorenthielt.
    Die Arme war am Montagmorgen ganz unglücklich gewesen, als sie Terri und Justin gebeichtet hatte, dass ihr geliebter Ring verschwunden war.
    «Ich kann mich nicht entsinnen, ob ich ihn hier abgenommen habe oder zu Hause. Ihr wisst ja, dass er mir beim Backen immer im Weg ist …»
    Terri wurde schlecht, wenn sie daran dachte, wie sie Rachel eiskalt angelogen hatte: «Ich erinnere mich nicht, wann ich ihn das letzte Mal an dir gesehen habe. Bist du sicher, dass du ihn nicht zu Hause liegen hast?»
    Rachel hatte den Kopf geschüttelt und mit offensichtlicher Verzweiflung gestanden, dass sie sich nicht erinnern konnte, wann sie ihn zum letzten Mal getragen hatte. «Gary bringt mich um», japste sie. «Wie soll ich ihm denn erklären, dass ich den Ring nicht finden kann?»
    «Das wird schon nicht so schlimm werden», hatte Terri sie beruhigt, während sie im Stillen hoffte, dass Gary, wenn er von dem Verlust erfuhr, endlich reinen Tisch machen würde.
    Aber inzwischen war das fast eine Woche her, und nichts hatte sich getan.
    Nicht zuletzt wegen ihres eigenen Betrugs fand Terri es furchtbar, bei dieser Hochzeits-Farce mitmachen zu müssen. Aber wie hätte sie Rachel sagen sollen, dass ihre traumhafte Verlobung auf einer Lüge beruhte? Und dass die Hochzeit, auf die sie

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