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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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sich so freute, durch einen bloßen Zufall zustande gekommen war? Eine schöne Brautjungfer war sie …
    Gerade stand Rachel wieder vor dem Spiegel, in einem hautengen Meerjungfrau-Kleid, das ihre Kurven perfekt zur Geltung brachte. Sie hielt ihr Haar hoch und betrachtete prüfend ihr Spiegelbild. «Was hältst du von diesem hier?», fragte sie.
    Unter normalen Umständen hätte Terri ihr empfohlen, das Kleid sofort zu kaufen, aber jetzt zog sie eine Grimasse und schüttelte den Kopf. «Ich weiß nicht so recht. Meinst du nicht, dass es anstrengend sein könnte, den ganzen Tag darin rumzulaufen?»
    Rachel ging ein paar Schritte und drehte sich um. «Nein, es ist eigentlich ziemlich bequem.»
    Terri zog die Nase kraus. «Weiß nicht. Ich bin nicht sicher, ob das wirklich du bist.»
    «Das hast du bei jedem Kleid gesagt, das ich bisher anprobiert habe!», entgegnete Rachel gereizt, und Terri kam sich furchtbar gemein vor. «Kann sein, aber ich will eben nicht, dass du dich mit dem Zweitbesten zufriedengibst», erklärte sie. Hätte Rachel nur gewusst, welche tiefere Bedeutung diese Worte hatten. Stattdessen hatte Terri mit der Bemerkung auch noch die Verkäuferin verärgert, und die Atmosphäre im Laden war jetzt merklich angespannt.
    Rachel drehte sich um, damit die Verkäuferin den Reißverschluss wieder aufziehen konnte, dann warteten Rachel und Terri schweigend, während die Frau das nächste Kleid holte.
    Es war ein trägerloses Duchesse-Kleid aus elfenbeinweißer Seide, ganz schlicht, aber es beeindruckte durch die vielen Meter des herrlichen Stoffes. Rachel stieg von oben hinein, und die Verkäuferin zog es hoch und über ihren Busen. Als sie den Reißverschluss zugezogen hatte, stellte Rachel sich auf ein kleines Podest, um sich in dem dreiteiligen Spiegel zu betrachten.
    «Du meine Güte, ist das schön!», seufzte sie und starrte ihr Spiegelbild an.
    Terri staunte mit offenem Mund. Es war wirklich wunderschön. An diesem Kleid konnte niemand etwas auszusetzen haben.
    «Ach, die Krönung hätte ich ja fast vergessen.» Die Verkäuferin brachte einen schlichten, elfenbeinweißen Schleier, der mit schmaler Spitze gesäumt war. Das Ergebnis war atemberaubend.
    «Das ist es … ich weiß es», flüsterte Rachel.
    Terri schluckte schwer. «Es ist hübsch», sagte sie ausweichend. Rachel musterte weiter ihr Spiegelbild. «Ich weiß, das klingt kitschig, aber in so einem Kleid habe ich mich immer gesehen. Es ist nicht zu aufgedonnert oder zu modisch, sondern eher … zeitlos, oder? Ein Kleid, das man an nachfolgende Generationen vererben könnte.»
    Ach, verdammt. Terri wusste, wie wichtig Rachel dieser sentimentale Kram war. Sie wusste auch, dass sie auf keinen Fall Gary Knowles heiraten durfte, wenn sie Wert auf Traditionen legte. Garys Vorstellung von Tradition bestand nämlich darin, jeden Samstagabend im selben Pub das gleiche Bier zu trinken. Um Zeit zu gewinnen, setzte Terri ein nachdenkliches Gesicht auf. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte.
    Rachel drehte sich um und strahlte sie an. «Ist es nicht toll?», drängte sie. «Glaubst du, dass es Gary gefällt?»
    Terri beschloss, die entscheidende Frage zu stellen. «Rachel, bist du dir wirklich ganz sicher?» Vielsagend schaute sie die Verkäuferin an, die auch gleich reagierte.
    «Ich lasse Sie beide einen Moment allein», sagte sie und entfernte sich.
    Rachel sah Terri verständnislos an. «Inwiefern sicher?»
    «Dass du Gary heiraten willst.»
    Sie errötete. «Wieso denn nicht?»
    «Ach, ich finde, es ist alles sehr schnell gegangen, oder? Ich meine, ihr beiden kennt euch doch noch gar nicht so lange, und dann hat er dir in New York aus heiterem Himmel einen Antrag gemacht.»
    Rachel zögerte, und auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck, den Terri nicht deuten konnte. War sie verletzt? Oder zweifelte sie? Rachel drehte sich wieder zum Spiegel und straffte die Schultern. «Hör mal, ich weiß, dass du Gary nicht besonders magst. Daraus hast du ja kein Geheimnis gemacht. Und das ist in Ordnung, du musst ihn auch nicht mögen, aber ich … ich stehe ganz und gar hinter ihm.»
    Terri richtete sich auf. «Du stehst hinter ihm? Was meinst du damit?»
    «Ich meine … ich meine, ja, ich liebe ihn. Gut, er wirkt vielleicht manchmal ein bisschen … ungehobelt, aber ich weiß, dass er im Grunde ein guter Mann ist. Und ich weiß, dass er mich liebt. Er hätte mich doch nicht gefragt, ob ich ihn heiraten will, und mir auch nicht diesen tollen Ring gekauft, wenn er

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