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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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so.»
    «Verhütung? Wie seltsam. Du hast mir doch gesagt, dass du keine Kinder bekommen kannst.»
    Aber nun wurde Ethan klar, dass auch das eine schamlose Lüge gewesen war, so wie die anderen Lügen, die sie ihm seit Beginn ihrer Beziehung aufgetischt hatte.
    Wenn er sich jetzt überlegte, wie verbissen Vanessa im Beruf war, fragte er sich, warum es ihm nie in den Sinn gekommen war, dass sie im Privatleben vielleicht ähnlich unbeirrt ihre persönlichen Interessen verfolgte.
    «Ja, natürlich, aber die Möglichkeit besteht ja immer …» Doch ihre Worte klangen nicht überzeugend, und das wussten sie beide. Vanessa hatte ihn die ganze Zeit an der Nase herumgeführt, hatte sein Vertrauen missbraucht.
    «Warum, Vanessa? Warum hast du gesagt, du willst mich heiraten, obwohl du wusstest, dass unsere Beziehung auf Lügen aufgebaut war?»
    «Ehrlich, ich weiß es nicht», erwiderte sie mit Tränen in den Augen. «Ich wollte – ich will – dich wirklich heiraten. Aber ich wollte dieses ganze Kinderkriegen nicht durchmachen, und ich dachte, mit Daisy sind wir dann schon eine komplette Familie. Ich müsste nicht Mutter werden, und niemand würde von mir erwarten, dass ich Jane ersetze. Das hätte ich ja auch gar nicht gekonnt, selbst wenn ich es gewollt hätte», sagte sie bitter. «Niemand könnte deine Göttin Jane ersetzen.»
    «Wie kannst du so was sagen!» Ethans Stimme wurde noch härter. Er war so wütend, dass er nicht bemerkt hatte, wie Daisy leise fortgeschlichen war, um in der Küche Zuflucht zu suchen.
    Vanessa stand auf und wandte sich zum Gehen. «Ich bin bei meinen Eltern, falls du mich brauchst», sagte sie. «Du kannst glauben, was du willst, Ethan, aber keine Frau wird jemals in die Fußstapfen deiner geliebten Jane treten können.» Sie zog ihren Mantel an, und wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. «Es tut mir leid, dass es so gekommen ist. Glaub mir, ich liebe dich, und Daisy habe ich auch lieb. Aber ihr hättet mich nie an eurem Leben teilhaben lassen.»
    ***
    Über diesen Satz dachte Ethan jetzt nach. Hatte Vanessa vielleicht recht?
    Sich keine Illusionen zu machen und dennoch zu lieben …
    Offensichtlich hatte sie ihn nicht genug geliebt.
    Bisher hatte er Daisys Vorstellung, dass der Ring nur seiner wahren Liebe passen würde, für die romantische Erfindung eines kleinen Mädchens gehalten. Aber vielleicht war ihr Gefühl doch richtig gewesen?
    Verständlicherweise war Daisy nach allem, was geschehen war, immer noch durcheinander und verstört. Sie war ja noch so jung und hatte keine Ahnung, wie komplex eine Beziehung zwischen Erwachsenen war. Obwohl der Ring Vanessa nicht gepasst hatte, hatte Daisy sie akzeptiert, und Ethan wusste, dass sie sich darauf gefreut hatte, wieder in einer richtigen Familie zu leben. Jetzt war dieser Traum geplatzt. Sie waren keine Familie, und Vanessa würde keine Ersatzmutter werden.
    Nach dem Streit im Bistro waren sie getrennte Wege gegangen. Vanessa war zu ihren Eltern zurückgefahren, und er und Daisy hatten sich in einem Hotel in der Nähe eingemietet. Heute hatten sie sich Dublins Sehenswürdigkeiten angeschaut und ihre Zweisamkeit genossen und waren dann, wie geplant, mit dem Sonntagabendflug nach Heathrow zurückgekehrt.
    Als sie im Taxi saßen und Ethan dem Fahrer ihre Adresse genannt hatte, versuchte er, seine Gedanken zu ordnen. Vielleicht hatte es schon länger Anzeichen dafür gegeben, dass etwas nicht stimmte, und das ganze Theater mit dem Ring hatte ihm geholfen, das zu erkennen. Alles hat seinen Grund, hätte Jane bestimmt gesagt.
    Ethan war so vertieft in seine Grübeleien über die Ereignisse der letzten Tage, dass er gar nicht merkte, wie das Taxi vor ihrem Haus in Richmond hielt. Er starrte aus dem Fenster, ohne seine Umgebung wahrzunehmen.
    «Ist das die richtige Adresse?», fragte der Taxifahrer.
    Daisy stupste ihn an. «Dad, wir sind da.»
    Überrascht kehrte Ethan in die Realität zurück. Wie konnte es hier nach nur zwei Tagen so anders aussehen? Wie hatte sich in so kurzer Zeit so viel verändern können?
    «Ach ja. Sorry, ich bin ein bisschen müde», erklärte er hastig, damit der Fahrer ihn nicht für verrückt hielt.
    Ethan bezahlte und schnappte sich die Reisetaschen. Er ging mit dem Gepäck die Vordertreppe hoch, zog seinen Schlüssel aus der Tasche und schloss die Haustür auf. Als er in den Flur trat, merkte er gleich, dass tatsächlich etwas anders war.
    Er ging geradewegs ins Schlafzimmer und sah sofort, was los war. Statt noch

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