Ich schenk dir was von Tiffany's
wissen, dass sie nicht wegen eines Diamantringes mit dir zusammen ist», sagte Terri verblüfft.
«Wenn sie das wäre, hätte sie jetzt einen Schock», sagte er bedauernd, und in diesem Moment entdeckte Terri eine neue Seite an Gary Knowles. Es war, als wäre die Maske des verwegenen Mannes abgefallen, und dahinter kam ein unsicherer Schuljunge zum Vorschein, der beim Lügen erwischt worden war. «In der letzten Zeit läuft es mit meiner Arbeit ganz schlecht», fuhr er kleinlaut fort. «Das wusste Rachel gar nicht. Und ich wollte es ihr nicht sagen, wo das Bistro doch so ein Bombenerfolg ist. Keine Frau will einen Mann, der weniger Knete reinbringt als sie selbst.»
Genervt verdrehte Terri die Augen. Es sah ganz so aus, als ginge es hier plötzlich in erster Linie um männlichen Stolz. «Ach komm, Gary, so was ist Rachel doch piepschnurzegal. Ihr geht es um dich, nicht um das, was du verdienst! Deswegen ist sie jetzt auch so verletzt. Für sie war eure Verlobung – vielleicht sogar eure ganze Beziehung – eine einzige Lüge, weil du es nicht fertiggebracht hast, offen und ehrlich mit ihr zu reden.»
«Aber es ist noch nicht zu spät», schaltete Ethan sich ein. «Klar, im Moment ist Rachel außer sich, aber wenn Sie ihr sagen, was Sie uns gerade gesagt haben, wird sie vielleicht …»
Unsicher schaute Gary von Ethan zu Terri.
«Mann, lauf ihr doch nach!», drängte Terri ihn. Sie war selbst erstaunt über das, was sie da gesagt hatte. Aber seit sie die Sache aus Garys Perspektive betrachtete, begriff sie, dass er tatsächlich nichts Böses im Sinn gehabt hatte. Er war unverschuldet in eine Situation geraten, aus der er sich nicht wieder hatte befreien können.
Gary nickte und rieb sich die Wange. «Hat meine Rübe was abgekriegt?», fragte er. Das war schon wieder ganz der alte Gary, und Terri musste lächeln.
«Keine Sorge, du siehst immer noch toll aus», erwiderte sie trocken, während Ethan amüsiert zusah. «Jetzt aber los. Klär das mit Rachel.»
Als Gary fort war und Terri und Ethan allein in der Küche zurückblieben, schauten sie sich an.
«Ich dachte, Sie würden Rachel vielleicht nachgehen», tastete Terri sich behutsam vor.
Er lachte kurz auf. «Ich? Wohl kaum. Es stimmt schon, als ich letztes Mal hier war, haben Sie recht gehabt mit Ihrer Andeutung … dass ich vielleicht ein bisschen durcheinander war wegen Rachel. Oder besser abgelenkt.» Ethan seufzte. «Es ist albern, aber …» Er brach seinen Erklärungsversuch ab und schwieg für einen Moment. «Also, ich muss zugeben, als ich erfahren habe, dass Rachel Bäckerin ist, hat mich das ein bisschen auf dem falschen Fuß erwischt. Wissen Sie, Jane – das war Daisys Mutter – und ich, wir haben manchmal so rumgewitzelt.» Er erzählte Terri von Janes Anweisung, er solle sich eine Frau suchen, die Brot für ihn backe. «Vermutlich habe ich das eine Weile lang etwas zu wörtlich genommen», sagte er kopfschüttelnd. «So ein Blödsinn.»
«Ich finde es eigentlich ziemlich süß», sagte Terri wahrheitsgemäß, denn ihr wurde klar, dass er Daisys Mutter wirklich sehr geliebt haben musste. «Mir tut das alles so leid», fuhr sie dann fort. Sie fühlte sich plötzlich merkwürdig unbehaglich in seiner Nähe. «Nach allem, was passiert ist, sind Sie wahrscheinlich froh, wenn Sie dieser Stadt den Rücken zukehren können.»
Ethan seufzte, aber sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. «Ich weiß gar nicht, was ich im Moment fühle. Es war alles so ein Durcheinander, und … ach du meine Güte – Daisy!», keuchte er, als sei ihm plötzlich wieder eingefallen, dass seine Tochter auch noch da war. «Weiß der Himmel, wie sie mit dem ganzen Chaos klarkommt.»
«Alles gut. Justin sorgt schon dafür, dass sie abgelenkt ist. Und vorhin habe ich darauf geachtet, dass sie meistens außer Hörweite war. Das Schlimmste hat sie jedenfalls nicht mitgekriegt.»
«Das habe ich gemerkt. Danke schön.» Ethan sah Terri an. Wieder fragte sie sich, warum die Unterhaltung sie so verlegen machte. «Daisy macht sich immer sehr schnell Sorgen.»
Das war Terri schon aufgefallen, und deswegen hatte sie sich auch bemüht, das Mädchen von den heftigsten Streitereien fernzuhalten.
«Das gibt sich bestimmt mit der Zeit. Die Arme, sie hat ja gute Gründe, ängstlich zu sein, wo sie doch ihre Mutter so früh verloren hat.»
Ethan nickte. Offensichtlich bedrückte ihn das sehr. «Ich bin mir einfach nicht sicher, wie ich damit umgehen soll. Vanessa meint, ich
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