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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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«Einfach atemberaubend. Er muss ein Vermögen wert sein.»
    Kim lächelte, und Rachel bemerkte, wie sie ihren Ehering am Finger drehte. Es war ein schlichter Goldreif. «Eins möchte ich noch sagen – und ich hoffe, dass Sie mich nicht missverstehen. Diesen Rat gebe ich allen meinen Freunden und Freundinnen, wenn sie sich verlobt haben. Schließlich ist die Heirat so ein großer Schritt.»
    «Und der wäre?» Rachel beugte sich vor. Sie freute sich richtig, dass diese liebenswürdige Frau sie an ihren Erfahrungen teilhaben ließ.
    «Also, hier kommt er: Ihrem Mann muss klar sein, dass Sie mehr wert sind als alle Diamantringe der Welt. Und ich meine nicht einfach Ihr Aussehen, Ihre hübsche Figur und die Haare und die großen braunen Augen … Also, Sie dürfen mich jederzeit unterbrechen …» Kim lachte. «Aber im Ernst, Sie wissen doch, was ich meine. Sorgen Sie dafür, dass er Sie wirklich – na ja, dass er Sie kennt und liebt und sich bemüht, Sie glücklich zu machen.»
    Rachel schwieg eine Weile. Sie trank einen großen Schluck von ihrem Kaffee.
    Irgendwie erinnerte Kim sie an Terri. Ihre Freundin war die Vernunft in Person, sie war von Natur aus vorsichtig, und im Gegensatz zu Rachel ließ sie sich nie von überschwänglicher Begeisterung hinreißen. Wie gut, dass Terri sich um die geschäftliche Seite ihres kleinen Unternehmens kümmerte, wobei sie allerdings auch hervorragend kochte.
    Beim Gedanken an Terri fiel Rachel ein, dass ihre Freundin ebenfalls versucht hatte, ihr Ratschläge zu geben. «Deine Leidenschaftlichkeit bringt dir nur Ärger», hatte sie ihre Freundin immer wieder geneckt. Aber Rachel vermutete, dass ihr impulsives Wesen ein Erbe ihrer Vorfahren war, denn ihr Vater war Sizilianer. Er war jetzt seit über zehn Jahren tot, und Rachel hatte sich fast daran gewöhnt, allein zu sein. Ihre Mutter hatte sie schon viel früher verloren. Als ihr plötzlich klarwurde, dass nach den vielen Jahren des Alleinseins Gary bald ihre Familie sein würde, sprudelte die Freude in ihr hoch. Sie lächelte.
    «Ich weiß genau, was Sie meinen, und ich stimme Ihnen ganz und gar zu», sagte sie und stand auf. «Jetzt will ich lieber mal nachsehen, ob Gary inzwischen wach ist.»
    «Und ich», sagte Kim und schaute auf die Uhr, «muss wieder an die Arbeit, hab die Pause schon eine halbe Stunde überzogen. Aber heute ist ja Weihnachten, da soll mir mal jemand dummkommen.»
    «Danke für das Gespräch, es hat mir wirklich gutgetan. Sehe ich Sie nachher noch? Oder falls nicht, haben Sie in den nächsten Tagen Dienst? Vielleicht können wir uns ja noch mal zusammensetzen.»
    «Na klar. Sehr gern, ich bin hier. Ich kann’s gar nicht abwarten zu erfahren, wie Ihre Liebesgeschichte weitergeht!»
    «Ich auch nicht.» Lächelnd winkte Rachel ihrer neuen Freundin nach.

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel 6
    Am folgenden Tag wimmelte es auf der Fifth Avenue wieder von Menschen, die zum Shoppen unterwegs waren. Ethan hatte sich zwar schon gedacht, dass es voll werden würde, aber nun verstärkte die Hektik um ihn herum seine Sorgen und seine Verwirrung nur noch.
    Er musste ständig an Vanessa denken. Zum Glück wollte sie die nachweihnachtlichen Sonderpreise nutzen und war den größten Teil des Tages allein unterwegs. So konnte Ethan tatsächlich etwas unternehmen, um den Ring zurückzubekommen, statt nur über sein Verschwinden nachzugrübeln.
    Allerdings wusste er, dass Vanessa sich eigentlich nicht viel aus Shoppingtouren machte und dass ihr am Ausverkauf normalerweise nichts lag. Während der ganzen Reise hatte sie kein einziges Mal vom Einkaufen gesprochen – bis zu einem besonders peinlichen Moment gestern Abend.
    Der Weihnachtstag war von Anfang bis Ende eine Katastrophe gewesen, und Ethan hatte den Eindruck, dass Vanessa ihre neue Vorliebe fürs Shoppen vorschob, um der spannungsgeladenen Atmosphäre zu entfliehen, die sich in den letzten vierundzwanzig Stunden zwischen ihnen aufgebaut hatte.
    In diesem Moment trampelte ihm eine Frau, die ungefähr doppelt so groß war wie er, achtlos auf den Fuß. Er unterdrückte einen Fluch und zog Daisy aus dem Gewühl heraus in ein Café. «Zeit für eine heiße Schokolade, finde ich», brummte er finster.
    «Also wirklich, Dad.» Sie warf ihm einen missbilligenden Blick zu. «Davon haben wir in letzter Zeit viel zu viel getrunken. Ich glaube, du musst mal eine Pause machen.»
    «Tut mir leid, aber im Moment brauche ich das einfach», sagte Ethan, während sie sich auf zwei

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