Ich schenk dir was von Tiffany's
zurück.
«Weißt du was? Sollen wir dazu nicht aufs Sofa umziehen? Das ist doch bequemer für dich», schlug sie vor. Auf diese Weise war das Risiko nicht so groß, dass Gary sich verletzte, wenn er sich vor ihr auf die Knie niederließ.
«Na gut. Hilf mir mal, ja?» Er stand auf, und Rachel führte ihn behutsam die paar Schritte durch das Zimmer. «Super, und vergiss nicht, mir nachzuschenken.» Gary deutete auf den Champagner.
«Warte, ich bringe mein Glas auch mit.»
Als sie nebeneinander auf dem Sofa saßen, reichte Rachel Gary ihre sorgfältig eingepackten Gaben.
«Du zuerst», sagte er.
«Nein, fang nur an.» Rachel wusste seine guten Manieren zu schätzen, aber sie fand, dass der Verlobungsring das große Finale bilden sollte. Gary wirkte noch immer kein bisschen nervös, aber vermutlich hatte er einfach Glück, dass ihm bei seinem Heiratsantrag die schmerzstillende, sedierende Wirkung des Vicodins zu Hilfe kam.
Wenige Minuten später lagen Garys Motorradhose, die lederne Brieftasche und ein schönes Hemd von Hugo Boss neben ihm auf der Couch. Rachel hatte das Hemd noch nachträglich gekauft, denn sie fand, dass die Geschenke für ihn im Vergleich zu dem Ring doch ziemlich dürftig wirkten. «Danke, Babe. Ist ja nicht zu fassen, wie du mich verwöhnst! Was bin ich für ein Glückspilz, dass ich dich habe. Jetzt bist du aber dran.»
Nervös schaute Rachel ihn an. Sie wartete auf eine kleine Zeremonie. Doch dann wurde ihr klar, dass sie bei Garys gegenwärtiger Verfassung einfach froh sein konnte, dass sie bald seinen Ring tragen würde, und sie griff nach der Tasche.
«Oh, wow, von Tiffany’s!», rief sie. Sie spielte ihre Rolle perfekt.
Gary grinste. «Ja, nur das Beste vom Besten für mein Mädel.»
Rachel nahm die Schachtel aus der Tragetasche, lächelte ihn an und hoffte nur, dass sie die Schleife wieder richtig zugebunden hatte.
Aber Gary schien nichts aufzufallen. «Kann’s gar nicht erwarten, dich damit zu sehen», sagte er, und Rachel schluckte.
Endlich …
Sie zog das zarte weiße Band auf, und als es abfiel, hob sie behutsam den Deckel von der Schachtel. «Oh Gott», japste sie mit großen Augen, als sie langsam das Samtkästchen mit dem Ring aufklappte. Inzwischen musste sie gar nicht mehr schauspielern. Der Ring in seiner ganzen Schönheit raubte ihr fast die Sinne. «Gary …»
«Ich wusste, dass dir so was gefällt. Hab’s gesehen und dachte sofort, ja, perfekt für Rachel. Passt zu allem.»
Er hatte einen ganz eigenen Humor, das war mal sicher. Eigentlich war es nicht der richtige Zeitpunkt für solche Späßchen, aber Gary war so ein Schlingel, da konnte sie nicht ausschließen, dass er sie aus reinem Vergnügen noch länger auf die Folter spannte.
Obwohl Gary sich offenbar bemühte, das Ganze leichtzunehmen, wurde Rachel in diesem großen Augenblick von ihren Gefühlen überwältigt. Sie lächelte, und in ihren Augenwinkeln standen Tränen. «Ja, da hast du recht. Passt zu allem.»
Sie schaute Gary an, denn sie wartete immer noch auf eine romantische Geste, auch wenn er in seinem jetzigen Zustand nicht niederknien konnte.
«Dann lass mal sehen», sagte er. «Probier doch mal an.»
«Na ja …» Sie hielt ihm das Kästchen hin «… eigentlich hatte ich gehofft, dass du mir dabei hilfst.»
Plötzlich wurden Garys Augen noch größer als ihre eigenen vorhin, und kurz schien es ihr, als wiche er ihrem Blick aus. Als das Schweigen unbehaglich wurde, sagte er endlich: «Also … ähem, es … er gefällt dir, ja?»
Und auf einmal begriff sie. Doch, auch Gary war nervös. Trotz seines ganzen scherzhaften Getues hatte ihr armer Schatz eine Heidenangst. «Gary, ich finde ihn wunderschön. Und ich liebe dich. Ich werde ihn voller Stolz tragen.»
«Ich … ja, also … ich auch … ich meine, ich bin stolz, dass du ihn tragen wirst», stammelte er, während er sich bemühte, etwas aufrechter zu sitzen. Ermutigend nickte Rachel ihm zu. Immer noch hielt sie ihm das Kästchen hin.
«Ach so … ja.» Gary nahm den Ring.
Sie stellte das Kästchen ab und streckte die linke Hand aus.
«So … ähm, also … willst du mich heiraten?», fragte er. Sein Kinn zitterte ein wenig.
«Ja, ja, das will ich, Gary. Natürlich will ich das!» Rachel rollte eine Träne über die Wange. Nie hätte sie gedacht, dass sie so gerührt sein würde. Sie umarmte Gary und ließ ihn dann wieder los, weil er immer noch wie vom Donner gerührt da saß. «Du Armer! Dass du das in deiner Verfassung
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