Ich schenk dir was von Tiffany's
nicht mehr einfallen. Sie hatten angefangen, Whiskey zu trinken. Er wusste noch, wie überrascht er gewesen war, als Terri die Flasche aus dem Regal genommen hatte. Sie hatten ein oder zwei gekippt – nein, es waren viel mehr gewesen. Terri hatte ihm das kleine Glas immer wieder vollgeschenkt.
Und sie hatte ihm immer mehr Fragen gestellt.
Gestern Abend hatte er sich nichts dabei gedacht. Schließlich hatte es geklungen, als wäre sie neidisch, weil Rachel heiraten würde, und auch wenn ihm das bisher nicht aufgefallen war, hatte er bei Terri anscheinend auch einen Stein im Brett.
Plötzlich brach Gary der kalte Schweiß aus. Auf einmal fiel ihm der wichtigste Teil des Gespräches wieder ein. Er hatte Terri erzählt, dass er ein Armband gekauft und stattdessen den Ring erhalten hatte. Er hatte ihr tatsächlich die ganze verdammte Geschichte erzählt. Und bildete er sich das ein, oder hatte Terri irgendeine Theorie gehabt, wie es dazu gekommen war? Hatte das nicht was mit diesem Greene zu tun?
Oh Mann …
Gary fragte sich, ob Terri Rachel schon von der Verwechslung erzählt hatte. Wenn ja, dann erklärte das allerdings, warum sie gerade so stinksauer auf ihn war. Er hoffte bloß, dass er sich nicht noch weiter verplappert hatte.
«Na? Kriege ich heute noch eine Antwort?»
Schlagartig war Gary wieder in der Gegenwart. Ihm wurde klar, dass er bisher kaum ein Wort zu Rachel gesagt hatte. Sie klopfte mit der Fußspitze auf den Boden. Er sah auf. War er überhaupt schon geistesgegenwärtig genug, um aus dieser Geschichte wieder herauszukommen?
«Ach, ich …» Plötzlich wusste er nicht mehr, was sie eigentlich gefragt hatte: Warum er hier war oder warum er ihr mit einem fremden Ring einen Heiratsantrag gemacht hatte.
«Warum schläfst du hier auf meinem Tisch?», hakte Rachel nach, und er atmete auf.
«Wie spät ist es denn?», fragte er verschlafen. War die Nacht wirklich schon vorbei?
«Sieben Uhr morgens. Und du hast mir immer noch nicht geantwortet.»
«Ich bin gestern Abend hergekommen, weil ich dich gesucht habe.»
Ein Schatten huschte über Rachels Gesicht, ganz kurz nur, aber seine Aufmerksamkeit war geweckt. Hatte sie ein schlechtes Gewissen? In diesem Fall konnte er den Spieß ja vielleicht umdrehen.
«Aber du warst nicht da, deswegen bin ich eine Weile geblieben und hab mit Terri was getrunken.» Wenn er diesen Aspekt hervorhob, konnte er Rachel möglicherweise sogar ein bisschen eifersüchtig machen. «Sie hat mir ein paar Drinks spendiert und –»
«Sieht aus, als wären das nicht nur ein paar gewesen», sagte Rachel ungläubig.
Gary blinzelte. Er war sich nicht sicher, ob Rachel böse war, weil er mit Terri gebechert oder weil er im Bistro geschlafen hatte. Er beschloss, das auszutesten.
«Komm, komm, Baby, du brauchst doch nicht eifersüchtig zu sein.»
«Ach, hör auf. Ich bin nicht eifersüchtig auf Terri, ich möchte bloß wissen, wie es dazu kam, dass du die ganze Nacht in meinem Restaurant geschlafen hast.»
Okay, eifersüchtig war sie also nicht. Gary wechselte die Strategie. «Dafür kann ich nichts. Terri hat mich erst abgefüllt, und dann hat sie mich einfach hier sitzenlassen. Sie ist schuld.» Wenn er Terri die Schuld in die Schuhe schob, dann konnte Rachel den Ärger an ihr ablassen.
Doch Rachel verdrehte bloß die Augen und seufzte. «Gary, jetzt hör mal zu. Ich hab dich eigentlich für einen erwachsenen Mann gehalten. Es ist doch nicht Terris Schuld, wenn du dich besäufst. Hast du mir nicht selbst erzählt, dass du gestern schon den ganzen Tag getrunken hattest? Und außerdem, wie hätte Terri dich denn von der Stelle bewegen sollen? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie dich gern oben bei sich untergebracht hätte.» Rachel stemmte die Hände in die Hüften. «Das Problem ist, dass ich bald aufmachen muss, und so, wie du aussiehst und wie du riechst, kann ich dich hier drinnen nicht gebrauchen. Das wäre nicht gut fürs Geschäft. Also mach, dass du rauskommst.»
Schmiss Rachel ihn tatsächlich raus? Konnte sie ihm denn nicht wenigstens vorher einen Kaffee zum Wachwerden anbieten? Und vielleicht einen Happen zu essen? Was war bloß in sie gefahren?
Er öffnete den Mund, um diese Fragen zu stellen, aber Rachel hob die Hand. «Gary, bitte, beeil dich. Ich habe jetzt keine Zeit für so was. Es ist schon nach sieben, und ich habe viel zu tun. Geh hinten raus.»
Aha, jetzt sollte er auch noch durch den Hinterausgang verschwinden, gerade so, als schämte sie sich
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