Ich schenk dir was von Tiffany's
kamst?»
Rachel nickte und verdrehte die Augen. «Tut mir leid, dass du gestern genötigt warst, Babysitter zu spielen.»
«Gar kein Problem.» Terri tauschte ihre Fleecejacke gegen die Kochjacke. Dann betrachtete sie Rachel nachdenklich. «Und du? Hattest du einen netten Abend?»
«Ja, es war toll. Ethan ist supernett, es war wirklich schön.»
«Verstehe.» Terri schaute sie seltsam an, und einen Moment lang befürchtete Rachel, ihre Freundin könne Gedanken lesen.
«Ich meine, es war schade, dass Gary nicht dabei sein konnte, aber … Was hat er eigentlich hier gemacht? Ich hoffe sehr, dass er nicht doch noch mit dem Motorrad von Wicklow zurückgekommen ist.»
«Ja … nein, Sean und er haben ein Taxi genommen.»
Terri wirkte merkwürdig abgelenkt, fand Rachel. «Und dann ist er wohl länger geblieben, als dir lieb war?»
Terri zuckte die Achseln.
«Na ja, als er ankam, war er schon ziemlich abgefüllt, und nach ein paar mehr Drinks ist er dann eingepennt, sodass mir nichts anderes übrigblieb, als ihn hier sitzen zu lassen.»
Wieder stieg beim Gedanken an das flegelhafte Verhalten ihres Verlobten ein merkwürdiger Widerwille in Rachel auf. «Das tut mir wirklich leid. Bestimmt hat es dir gar nicht gepasst, dass nach deinem anstrengenden Abend auch noch Gary hier aufgekreuzt ist.»
«Ist schon in Ordnung. Wir sind sogar dazu gekommen, ein bisschen miteinander zu reden.»
«Worüber denn?» Rachel war völlig verdattert. Gary und Terri redeten selten richtig miteinander.
«Über dies und das», antwortete Terri ausweichend. «Aber erzähl mir doch mal von deinem Abend. Worüber hast du mit Ethan Greene gesprochen?»
«Er hat mir von dem Buch erzählt, für das er recherchiert, über Brot. Kaum zu glauben, oder?» Rachel lächelte. «Und wir haben über Daisy gesprochen, seine Tochter, und natürlich über seine Verlobte.»
Terri blieb auf halbem Weg zum Kühlschrank stehen. «Seine Verlobte? Das heißt, er ist auch verlobt?»
«Noch nicht, aber er will ihr anscheinend bald einen Antrag machen. Du hattest offenbar recht mit deiner Vermutung, dass er vergeben ist.»
«Aha.» Terri schien angestrengt über etwas nachzudenken. «Und sie war mit ihm in New York?»
«Seine Freundin? Das weiß ich nicht genau. Ich glaube schon. Auf jeden Fall war seine kleine Tochter mit. Ach, und wo ich gerade daran denke, erinnerst du mich bitte daran, dass ich ein Dutzend Kekse zurücklege? Am besten von den Chocolate-Chip-Cookies. Ich habe Daisy versprochen, dass ich ihr welche backe, weil sie auf Garys Einkaufstaschen aufgepasst hat. Ethan holt sie dann vor seinem Rückflug heute Nachmittag hier ab.»
Wieder unterbrach Terri ihre Tätigkeit. «Seine Tochter hatte Garys Einkaufstaschen?»
«Das hat Ethan so erzählt. Aber genug geschwatzt, es ist schon fast acht. Lass uns jetzt mit dem Frühstück loslegen.»
«Ja», stimmte ihre Freundin zu. «Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man sich gut unterhält. Ich weiß nicht, wie es bei dir war, aber ich bin gestern spät ins Bett gekommen.»
«Ging mir genauso.»
«Was? Bei dir ist es auch spät geworden?»
«Ja, es war fast eins, als wir Schluss gemacht haben.»
Terri machte große Augen. «Wow, da müsst ihr euch ja blendend unterhalten haben.»
«Haben wir auch. Ethan ist ein lieber Kerl, und es ist so leicht, mit ihm zu reden. Wir haben einfach nicht gemerkt, wie die Zeit verging.»
Rachel errötete ein bisschen, was Terri gleich auffiel. «Du meine Güte, du wirst ja rot! Was ist denn gestern Abend passiert? Was hat Ethan Greene zu dir gesagt?»
«Was redest du denn da?» Rachel schüttelte beschämt den Kopf. «Gar nichts ist passiert. Es war einfach ein netter Abend. Also bitte, Terri, ich kenne den Mann doch kaum. Und falls du das vergessen haben solltest, ich bin mit Gary verlobt.»
«Hmm. Und der hat anscheinend gar nicht gewusst, dass du mit einem anderen essen warst.»
Rachel konnte Terris prüfendem Blick nicht entkommen.
«Hör mal, Rachel, das ist doch in Ordnung. Ethan scheint wirklich ein netter Mann zu sein, und ich freue mich, dass du einen schönen Abend hattest. Und übrigens habe ich Gary keinen Ton davon gesagt», fügte sie bedeutungsvoll hinzu, und Rachel warf ihr einen Blick zu.
Warum klang Terri fast wie eine Mitverschwörerin? Als brauche Rachel ein Alibi? Dabei hatte sie doch gar nichts zu verheimlichen. Ethan war ein toller Mann, aber er war vergeben, genauso wie sie. Die Umstände hatten sie zusammengeführt, und Rachel
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