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Ich schenk mir taeglich rote Rosen

Ich schenk mir taeglich rote Rosen

Titel: Ich schenk mir taeglich rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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Schwester Emma: »Liebe Erogenique, das Schlimme bei dir ist, daß du dich selbst nicht leiden kannst. Du kannst keine Beziehung zu jemand anders eingehen, deine Selbständigkeit hat dich destruktiv gemacht.
    Du magst die anderen nicht und dich selber auch nicht, weil du so gar nichts Liebenswertes hast. Ich verabscheue und hasse dich.«
    »Hast du das gehört?« fragte ich. »Sie hat gar nicht unrecht. Erogenique mag Erogenique nicht, sie ist von ihrem Wert nicht überzeugt.«
    »Ja, das wird’s sein«, gähnte Lynda. »Alle versuchen einen dazu zu bringen, daß man sich selbst gegenüber ein gutes Gefühl hat. Man darf heutzutage nicht mehr mittelmäßig sein, man muß vollkommen sein. Sie dir das an: Selbst die Werbung ist ganz darauf abgestellt.«
    Schweigend sahen wir zu, wie eine Hausfrau namens Mildred in einem Supermarkt interviewt wurde. Der Interviewer fragte Mildred, ob ihr Mann Kartoffeln oder lieber Klöße zum Brathähnchen wollte.
    Mildred, die seine Kinder geboren, mit ihm aus dem gleichen Zahnputzbecher getrunken und seine Erkältungen geerbt hatte, sagte ohne mit der Wimper zu zucken: »Kartoffeln. Mein Mann würde Kartoffeln vorziehen.«
    Als in der nächsten Szene der Ehemann interviewt wurde, sagte er: »Klöße. Ich würde Klöße vorziehen.«
    In der dritten Szene war die Hausfrau sichtlich erschüttert und stotterte: »Das hab’ ich nicht gewußt … von jetzt ab gebe ich ihm immer Klöße.«
    Ich wandte mich an Lynda. »Du liebe Zeit«, sagte ich mit funkelnden Augen. »Ich glaube, auch Bill würde Klöße vorziehen. Wie ist denn das bei Jim?«
    Lynda sah mich müde an. »Wen juckt das schon«, sagte sie. »Ich könnte ihm
    Rentierfleisch servieren, er hätte es bestimmt schon zu Mittag gegessen. Wenn diese Mildred nur einen Funken Verstand hat, gibt sie ihrem lahmen Heini wirklich Klöße, bis sie ihm zum Hals heraushängen.«
    »Worüber bist du denn so wütend?« fragte ich.
    »Ich bin wütend, weil ich dasitzen und mir vorbeten lassen muß, wie ich mich abstrapazieren soll, nur um dann Eisentabletten schlucken zu müssen. Wir werden manipuliert, verstehst du. Ich habe jetzt gelesen, welche Fallen dem Konsumenten gestellt werden, in einem Buch, es heißt KAUFANGST …«

Kaufangst
    Ich habe offen gestanden noch nie darüber nachgedacht, was mich zum Kaufen motiviert.
    Ich hielt es bisher mit dem Spruch: Einer muß es schließlich machen. Dabei befolgte ich die Anweisungen: Ich nahm bei Erdnußbutter immer nur die beste, bekämpfte Zahnverfall, verzweifelte über Kratzer in der Wanne und vergrub mein Gesicht in duftender Wäsche, als sei mir Gott im flammenden Dornbusch erschienen.
    Ich kenne einige Frauen, die eine Großpackung Abführmittel, drei Pfund rrröstfrischen Kaffee und eine komplette Serie weiblicher Hygieneartikel in ihrer Handtasche bei sich tragen.
    Das habe ich nie getan. Aber in einem waren wir uns doch ähnlich. Wir glaubten. Wir glaubten, wenn wir zu den angepriesenen Erzeugnissen überwechselten, würden wir die besten, charmantesten, frischesten, saubersten, schlanksten und schlauesten Frauen in unserem Wohnblock (und die ersten, die ihren Darm zur Pünktlichkeit erzogen hatten.) Das Einkaufen für die Familie war meine dringlichste Aufgabe.
    Im Jahre 1969 ist ein Mann auf dem Mond spazierengegangen. Was bedeutet das schon!
    Im gleichen Jahre habe ich ein paar Turnschuh gefunden, mit denen mein Sohn hätte höher springen können als bis zum Handballkorb. Eine Anti-Baby-Pille wurde entwickelt, die die ganze Weltbevölkerung verändern würde. Hosianna!
    Unsere Regierung war in einen Vertuschungs-Skandal verwickelt. Na, wenn schon. Mir genügte das Wissen, daß mein Bratrohr sich selber reinigte, während ich im Bett lag und las.
    Meine Kinder herrschten über meine Einkaufsgewohnheiten, das wußte ich selber. Sie konnten die Reklamestrophen für gewisse Biersorten schon singen, als sie noch keinen Gegenstand mit den Augen fixieren konnten.
    Ich erinnere mich, wie ich eines Tages vor der geöffneten Schranktür stand, vor mir elf angebrauchte Packungen Frühstücksflocken, vom Honigsüßen Hopserchen über Knisterkorn bis zum Muntermachenden Mus. Die knisterten und knallten nicht mehr.
    Ich sagte zu den Kindern, jetzt hätte ich genug, und es würden keine Frühstücksflocken mehr ins Haus geschleppt, ehe wir nicht die vorhandenen aufgegessen hätten. Außerdem rechnete ich rasch im Kopf und kam zu dem Ergebnis, daß eine Packung ›Lustiger Löffel‹ mich insgesamt

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