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Ich schreib dir morgen wieder

Titel: Ich schreib dir morgen wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Ahern
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schnell weiter. Keine Ahnung, ob sie einfach nur schüchtern ist oder was. Und wie sie dich behandelt – sie hat keine Ahnung, wie man sich als Mutter verhält, weil sie selbst keine Kinder hat. Damit will ich nicht sagen, dass du unrecht hast, Tamara. Es kann durchaus sein, dass die beiden etwas vor dir geheim halten wollen. Natürlich habe ich keinen blassen Schimmer, was das sein könnte, aber wenn irgendwas Seltsames passiert, dann sag mir Bescheid. Jederzeit.«
    »Es passiert schon etwas, was ich extrem seltsam finde«, sagte ich.
    Mein Herz hämmerte. Ich konnte es selbst kaum glauben, aber ich hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, ihm von dem Tagebuch zu erzählen. Und es war mir wahnsinnig wichtig, dass er mir glaubte.
    »Schieß los.«
    »Du denkst bestimmt, ich bin verrückt.«
    »Tu ich nicht.«
    »Du musst mir glauben, dass ich nicht lüge. Bitte.«
    »Okay, jetzt mach es nicht so spannend«, drängte er ungeduldig.
    Und da erzählte ich ihm von dem Tagebuch.
    Er wich ein Stück zurück, verschränkte die Arme vor der Brust, und seine Körpersprache ähnelte plötzlich einem Computer, der alle Programme herunterfährt. O Gott. Wie er mich auf einmal ansah! Als ich ihm erzählt hatte, dass mein Vater gestorben war, war die Veränderung nicht halb so extrem gewesen. Jetzt hielt er mich für irre, garantiert.
    »Weseley«, setzte ich zaghaft an, aber dann fiel mir nichts mehr ein, was ich zu meiner Verteidigung hätte vorbringen können.
    »Juhuuu!«, rief plötzlich eine Stimme. Weseley erwachte aus seiner Trance und schaute zum Eingang. Eine extrem hübsche Blondine schwebte herein und sah ihn an, ohne mich zu bemerken.
    »Ashley«, sagte er überrascht. »Du bist aber früh dran.«
    »Ich weiß, sorry. Das liegt nur daran, dass ich mich so freue, dich endlich wiederzusehen. Ich hab uns eine Decke mitgebracht.« Sie schwenkte den Picknickkorb, den sie in der Hand hielt, lief auf Weseley zu, stellte den Korb ab, schlang die Arme um Weseleys Hals und küsste ihn – nicht gerade schwesterlich. Zu meiner eigenen Überraschung war ich einen Moment echt eifersüchtig, aber ich schüttelte das Gefühl schnell ab. Als hätte sie meine Abwehr bemerkt, öffnete die Blonde die Augen und entdeckte mich, wie ich da an der Wand stand, die Arme vor der Brust verschränkt, angeödet von der ganzen Show.
    »Das war eine sehr nette öffentliche Liebesbekundung, aber allmählich wird es langweilig. Kann ich gehen?«
    Weseley löste sich aus der Umarmung und wandte sich lächelnd zu mir um.
    »Wer bist du denn?«, fragte das Mädchen und sah mich an, als wäre ich ein unangenehmer Geruch. »Wer ist sie?«, erkundigte sie sich dann sicherheitshalber auch noch bei Weseley.
    »Ich bin seine heimliche Geliebte. Am liebsten tun wir es in alten Schlössern, voll bekleidet, während ich mich an die Wand lehne und er auf der entgegengesetzten Seite des Raums auf dem Boden sitzt. Ganz schön schwierig, aber wir lieben Herausforderungen. Die sind so sexy. Bis später dann, Liebster.« Ich zwinkerte Weseley zu und ging zur Tür.
    »Das ist Tamara«, hörte ich ihn sagen, als ich das Schloss verließ. »Bloß eine Freundin.«
    Bloß eine Freundin.
Drei Worte, die wahrscheinlich jede Frau töten können, aber ich musste lächeln. Meine sonderbare Geschichte hatte zumindest nicht dazu geführt, dass Weseley sich mit einer brennenden Fackel auf mich stürzte, um mich auf dem Scheiterhaufen mit Gewalt zur Vernunft zu bringen. Nein, wie es schien, hatte ich sogar einen Freund gefunden.
    Und das Schloss war mein Zeuge.
    »Tamara«, hörte ich ihn rufen, als ich in Sichtweite des Torhauses kam. Ich ging ein Stück zurück, an eine Stelle hinter den Bäumen, wo Rosaleen nicht sehen konnte, dass ich mich mit Weseley unterhielt.
    Als er mich einholte, war er außer Atem.
    »Wegen der Geschichte mit dem Tagebuch …«
    »Ja, tut mir leid, vergiss es einfach …«
    »Ich möchte dir wirklich glauben, aber ich kann es nicht.«
    Das war gleichzeitig ein Kompliment und eine Beleidigung.
    »Aber wenn du mir sagst, was morgen passieren wird, und es dann wirklich passiert, dann nehme ich es dir ab. Das ist einleuchtend, oder nicht?«
    Ich nickte.
    »Wenn du recht hast, helfe ich dir bei allem, was dann auf dich zukommt.«
    Ich grinste.
    »Aber wenn du es dir nur ausgedacht hast«, fuhr er fort, schüttelte den Kopf und sah mich wieder seltsam an, »dann, hm …«
    »Ja, ich weiß. Dann möchtest du eine Beziehung mit mir anfangen. Alles

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