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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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finde ich weitere Augenzeugen. Aber dafür brauche ich ein Foto von Madison. Ich habe gesehen, dass in ihrem Arbeitszimmer Fotos von ihr sind. Ich nehme mir eins von denen.« Sie wollte zur Tür gehen, doch Pierce trat ihr in den Weg.
    »Nicht nötig.« Er zog sein Portemonnaie aus der Hosentasche und zog ein Foto von Madison heraus, das aus ihrer gemeinsamen Zeit stammte. Er hatte sich nicht überwinden können, es wegzuwerfen.
    Kommentarlos überreichte er Tessa das Foto.
    Bei ihrem mitfühlenden Blick biss er die Zähne zusammen.
    »Ich sorge dafür, dass du es zurückbekommst.« Mit diesen Worten verließ sie eilig das Haus.
    Matt sah ihr stirnrunzelnd nach. »Ich rufe Braedon an und frage ihn, wie weit sie sind, damit ich die abgesuchten Gebiete auf der Karte eintragen kann.« Er hatte die Hand bereits an der Türklinke und blieb abwartend stehen. »Kommst du?«
    Pierce holte sein Handy aus der Tasche. »Ich muss erst noch einen Anruf machen, den ich schon länger aufgeschoben habe. Ich bin in einer Minute bei dir.«
    Matt nickte und ging in die Küche.
    Pierce trat zum Fenster, das den Blick auf den Garten freigab, und tippte eine Nummer ein. Jene Nummer, die er seit der Schießerei immer wieder anzurufen gedroht hatte.
    »Hey, Pierce«, sagte die Stimme am anderen Ende. »Ich hoffe, es ist wichtig. Ich bin … gerade etwas beschäftigt.«
    Pierce drückte die Stirn gegen das kühle Glas der Fensterscheibe und schloss die Augen. »Logan, Madison ist in Schwierigkeiten.«
    Madison atmete gerade ein weiteres Mal tief ein, um laut nach Hilfe zu schreien, als der Kofferraumdeckel geöffnet wurde.
    Ein Stück hellblauen Himmels wurde sichtbar und ließ sie blinzeln, bis sich ihre Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten. Dann tauchte eine dunkle Gestalt in ihrem Blickfeld auf, und plötzlich drückte ihr jemand ein Stück rauen Stoffs auf Mund und Nase.
    Sie schlug um sich und versuchte, den Kopf wegzudrehen, um dem Stofflappen zu entfliehen, der einen süßlichen Geruch verströmte. Es war derselbe Geruch, den sie auch in ihrer Küche wahrgenommen hatte. Sie versuchte, den Atem anzuhalten und gleichzeitig gegen den festen Griff des Unbekannten anzukämpfen. Ihre Lunge brannte. Sternchen tanzten vor ihren Augen, und schließlich blieb ihr nichts anderes übrig, als nach Luft zu schnappen.
    Die Welt um sie herum versank in Dunkelheit.
    Pierce weigerte sich, Madisons Haus zu verlassen – vielleicht würde ja jemand anrufen, um eine Lösegeldforderung zu stellen.
    Hamilton weigerte sich ebenfalls zu gehen, denn vielleicht würde Madison ja auf wundersame Weise wieder auftauchen. Er war immer noch nicht davon überzeugt, dass sie entführt worden war. Genauso wenig wie Tessa.
    Pierce hingegen hatte inzwischen keine Zweifel mehr.
    Madison war jetzt seit mehr als sechs Stunden verschwunden. Sie wäre niemals so lange weggeblieben, ohne mit ihm Kontakt aufzunehmen. Ihr wäre klar gewesen, dass er sich Sorgen machte, und das hätte sie nicht gewollt, ganz gleich, welche Probleme sie in der Vergangenheit miteinander gehabt hatten. Etwas Schlimmes war passiert. Er spürte es. Ihm blieb nichts weiter übrig, als zu beten, dass er sie bald fand.
    Er weigerte sich, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass ihm das vielleicht nicht gelingen könnte.
    Tessa hatte sich auf eins der beiden Sofas im Wohnzimmer gesetzt, um Lieutenant Hamilton über das zu informieren, was sie herausgefunden hatte. Matt war mit dem B&B-Team unterwegs, um Madison zu suchen. Und Pierce hatte Hamilton von dem Foto berichtet, das Tessa aus dem Motel mitgebracht hatte.
    Der Lieutenant freute sich über die zusätzliche Hilfe bei der Lösung des Falles, deshalb war er auch nicht aufgebracht, als er hörte, dass Tessa weitere Nachforschungen angestellt hatte. Pierce fand, dass er sich ein bisschen zu sehr freute, vor allem darüber, dass die neuen Informationen die Entführungsthese nicht stützten.
    »Okay«, sagte Tessa. »Der bisherige Stand der Ermittlungen ist folgender: Ich habe mit mehreren Augenzeugen gesprochen, die eine Frau gesehen haben, auf die die Beschreibung von Madison McKinley passt und die ihren Wagen gefahren hat, was durch die Fotos des Autokennzeichens bestätigt wird. Die Frau wurde dreißig Minuten nach Madisons Verschwinden im Super 8 Motel an der Interstate 95, also südlich der Stadt, gesehen. Die fragliche Person benutzte Mrs McKinleys Kreditkarte, um sich ein Zimmer zu mieten.«
    Sie warf Pierce einen

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