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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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Matt.
    »Kommt mir auch so vor. Madison und ich waren die ganze Zeit zusammen. Sie hatte keine Gelegenheit dazu, ein heimliches Treffen in einem Motel zu vereinbaren. Und sie ist auch gar nicht der Typ für Heimlichkeiten. Wenn sie etwas tun will, dann tut sie es.«
    »Da kann ich allerdings nur zustimmen«, sagte Hamilton. »Mrs McKinley ist wahrhaftig nicht der sanfte, zurückhaltende Typ.«
    Pierce zog eine Augenbraue hoch. »Dann sind Sie jetzt auf meiner Seite?«
    »Ich bin nie
nicht
auf Ihrer Seite gewesen. Ich bin nur an der Wahrheit interessiert.«
    »Wie sieht unser nächster Schritt aus?«, fragte Tessa. »Wir haben keine heiße Spur.«
    Alle blickten auf, als die Haustür laut zugeschlagen wurde.
    Im Türrahmen stand Logan Richards. Von seinem normalerweise äußerst gepflegten Äußeren war kaum noch etwas zu sehen. Wie Pierce musste er sich dringend rasieren, und sein Anzug sah aus, als hätte er darin geschlafen. Kaum hatte er Pierce gesehen, ging er geradewegs auf ihn zu.
    Pierce wollte gerade aufstehen, um ihn zu begrüßen, doch die Worte erstarben ihm auf den Lippen, als er Logans grimmigen Blick sah.
    »Ich hatte dich gebeten, auf meine Schwester aufzupassen.« Logans tiefe Stimme hallte durch das Zimmer. »Und jetzt wird sie vermisst!« Er versetzte Pierce einen Stoß, und dieser musste nach hinten ausweichen, um das Gleichgewicht wiederzufinden. »Was zur Hölle hast du unternommen, um sie wiederzufinden?«
    »Hey, warten Sie einen Moment.« Matt versuchte, sich zwischen sie zu drängen.
    Ohne ihn weiter zu beachten, stieß Logan Matt beiseite, sodass dieser auf die Couch fiel.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Pierce zu Matt, als dieser mit geballten Fäusten aufsprang. »Logan ist zu Recht wütend auf mich. Ich hätte Madison beschützen müssen. Es ist meine Schuld, dass sie vermisst wird.«
    »Da hast du verdammt recht«, sagte Logan.
    Matt ignorierte Pierce’ Warnung und drängte sich wieder zwischen sie. »Wenn wir uns streiten, finden wir sie auch nicht schneller.«
    Pierce erstarrte und blinzelte ungläubig, als er an Logan vorbeischaute. Logan drehte sich um. Wie vom Donner gerührt standen sie da, als sie sahen, wer im Türrahmen stand.
    Madison.

18
    »Ich hab’s dir schon mal gesagt. Ich bin in Ordnung. Hör auf, wegen mir einen solchen Wirbel zu veranstalten.« Madison zog den Arm weg, an dem sich der Rettungssanitäter zu schaffen gemacht hatte und rieb mit der Hand über die Einstichstelle.
    Pierce saß ihr auf der Couch gegenüber, unfähig, ihr in die Augen zu sehen. Er hatte zu viel Angst, dass sie die Zweifel in seinem Blick lesen könnte. Er konzentrierte sich auf die übrigen Anwesenden im Raum und versuchte, sich einen Reim auf die Geschichte zu machen, die sie ihnen soeben erzählt hatte.
    Die Geschichte ihrer
angeblichen
Entführung.
    Pierce musterte konzentriert seine Füße, als sie ihn über den Couchtisch zwischen ihnen ansah. Sie war von einem Unbekannten entführt worden, den niemand gesehen hatte. Und als wäre das nicht genug, war sie an diesem Morgen nur wenige Kilometer von Savannah entfernt in ihrem Auto aufgewacht. Der Schlüssel hatte im Zündschloss gesteckt. Sie hatte den Motor gestartet und war nach Hause gefahren.
    Das war eine der absurdesten Geschichten, die er je gehört hatte. Und so sehr er sich auch bemühte, das Ganze wollte ihm nicht einleuchten. Er
wollte
ihr glauben. Doch ihre Geschichte ergab keinen Sinn. Warum sollte man jemanden entführen, wenn man dem Opfer weder Schaden zufügte, noch Lösegeld verlangte oder sonstige Forderungen stellte? Und warum sollte man das Opfer hinterher auch noch einfach so gehen lassen?
    »Du wolltest ja nicht ins Krankenhaus«, sagte Logan. »Wir müssen sichergehen, dass du keine gefährlichen Drogen im Blutkreislauf hast.«
    Der Sanitäter schraubte den Verschluss des Glasröhrchens zu und reichte es Lieutenant Hamilton. Hamilton steckte es in eine Plastiktüte und übergab es einem Polizisten.
    »Der Stofflappen, den er mir auf Mund und Nase gedrückt hat, roch süßlich«, sagte Madison.
    Der Sanitäter sah sie an. »Wahrscheinlich Chloroform. Das hat einen süßlichen Geruch. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Lieutenant?«
    »Nein, vielen Dank, dass Sie hergekommen sind.«
    Der Sanitäter nickte und ging gemeinsam mit dem Polizisten, der das Glasröhrchen eingesteckt hatte, zur Tür.
    »Sie haben gesagt, er hätte eine Nachricht unter der Tür hindurchgeschoben«, sagte Hamilton.
    »Ja.« Sie

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