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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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Fundament gegraben wurde, fanden sie nichts Interessantes im Erdreich. Es gab absolut keinen Hinweis darauf, warum jemand so fest entschlossen gewesen war, die Renovierungsarbeiten aufzuhalten – falls die Ablenkungsmanöver tatsächlich dieses Ziel gehabt hatten.
    Pierce kehrte gerade aus dem Garten von seinen Brüdern zurück, als Hamiltons Wagen in der Einfahrt auftauchte. Statt direkt ins Haus zu gehen, wartete Pierce, bis der Lieutenant ausgestiegen war.
    »Haben Sie endlich ein paar Stunden Schlaf bekommen?«, fragte Pierce.
    »Ja, und das war auch höchste Zeit«, sagte Hamilton. »Es ist schwer, sich den Respekt seiner Männer zu erhalten, wenn man vor Müdigkeit auf den Couchtisch sabbert.«
    Pierce schlug ihm auf den Rücken. »Tessa ist zurück. Sie hat Neuigkeiten.«
    »Jede Neuigkeit ist besser als das große Nichts, vor dem wir zurzeit stehen.«
    Pierce war sich da nicht so sicher. Tessa hatte sich strikt geweigert, ihm die Informationen am Telefon zu geben, und sie hatte auch nicht so geklungen, als wäre sie besonders froh über das, was sie herausgefunden hatte. Sie hatte eher grimmig gewirkt.
    Tessa, die auf der Couch saß, blickte sofort auf, als er hereinkam. »Das wird dir nicht gefallen.«
    »Ich habe auch nicht angenommen, dass du gute Neuigkeiten mitbringst.« Pierce nahm auf dem anderen Sofa Platz, während Hamilton sich für einen der Stühle entschied.
    Tessa legte eine Akte auf den Couchtisch. »Das hier können wir uns später genauer ansehen. Ich fasse das Wesentliche zusammen. Was das Motel betrifft – die Frau, die auf den Fotos zu sehen ist, handelt definitiv nicht unter Zwang. Ich kann keinerlei Anzeichen für Gewaltausübung erkennen, und ich habe drei Augenzeugen befragt, die beobachtet haben, wie die beiden das Motelzimmer betreten haben. Alle drei hielten die beiden für ein Liebespaar.«
    Pierce fuhr sich frustriert mit den Händen über das Gesicht. »Und du glaubst, dass es sich bei der Frau um Madison handelt.«
    Tessa nickte. »Die Fakten sprechen für sich. Nichts weist darauf hin, dass es sich nicht um sie handelt.«
    »Dazu kommen wir später. Was hast du sonst noch?«
    Sie schlug die Akte auf und breitete die Faxe und Computerausdrucke darin fächerartig vor ihnen aus. »Das hier ist das Dossier, das Casey …«, sie verstummte plötzlich und sah hinüber zu Hamilton, als wäre ihr erst in diesem Moment aufgefallen, dass sie sich verplappert hatte.
    Er verdrehte die Augen. »Als wenn ich mir nicht schon gedacht hätte, dass Agent Matthews Ihnen beiden hilft. Ich bin mir aber sicher, dass er den ›Simon sagt‹-Fall trotzdem weiter verfolgt. Fahren Sie fort.« Sie nickte ihm dankbar zu. »Casey hat versucht, so viel wie möglich über Damon McKinley herauszufinden. Der Mann ist ein Heiliger. Er hat keine Vorstrafen, es gibt nicht einmal einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung. Er ist in Montana geboren und aufgewachsen und wurde in seiner Gemeinde allgemein respektiert. Das einzig Negative, das ich zu seiner Person finden konnte, ist, dass er eine Menge gesundheitliche Probleme hatte und niemanden wirklich nah an sich heranließ. Er war ein Einzelgänger, hatte keine Freunde, keine Familie. Niemand kannte ihn wirklich gut, aber er hat großzügig für lokale Wohltätigkeitsorganisationen gespendet und genießt in seiner Heimatgemeinde den Ruf eines Wohltäters.«
    »Wie weit bist du zeitlich zurückgegangen?«, fragte Pierce.
    »Bis zu seiner Geburt.«
    Erneut stieg Unbehagen in Pierce auf. »Das entspricht nicht dem Bild, das Madison von ihm gezeichnet hat.«
    »Er war ein Unternehmer, wie Madison gesagt hat. Er hat eine Menge verdient und etwa die Hälfte des erwirtschafteten Geldes gespendet.«
    Pierce stand auf und lief hinter der Couch auf und ab. »Warum ist er dann nach New York gezogen, wenn er in seiner Heimatstadt so ein angesehener Heiliger war?«
    »Das kann ich nicht beantworten. Meine Theorie ist, dass er sich gelangweilt und neue Herausforderungen gesucht hat; er wollte sich neue Investitionsmöglichkeiten erschließen, um sein Vermögen zu vergrößern. Es tut mir leid, Pierce, aber dieser Mann hört sich überhaupt nicht nach jemandem an, der seinen eigenen Tod vortäuschen und seine frühere Frau belästigen würde.«
    Pierce blieb hinter ihr stehen. »Soll das heißen, dass du überhaupt nichts Negatives über ihn ausgraben konntest?«
    »Bisher nicht.«
    Die Haustür öffnete sich und Matt trat herein. Als er Tessa sah, runzelte er

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