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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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viel riskiert, gestern Abend«, sagte er. » Als du diese Dinge gesagt hast.«
    » Ich weiß. Und es hat sich gelohnt.« Sie lächelte ihn strahlend an.
    » Hör zu«, sagte er, » vielleicht spinne ich ja, aber du musst mir versprechen, dass du dich von Doug Weathers fernhältst, während ich fort bin.«
    Connie blinzelte überrascht. » Wieso um alles in der Welt sollte ich dieser Null überhaupt nahe kommen?«
    » Und halt dich von diesem neuen Deputy fern, Erickson. Wenn du die Polizei anrufen musst, ruf G. William direkt an, okay? Und lass nicht zu, dass er Erickson schickt.«
    Sie berührte ihn an der Wange. » Ist irgendwas los? Glaubst du, Erickson oder Weathers…«
    » Ich weiß nicht, was ich glaube«, gab er zu. » Vielleicht ist alles nur Zufall. Und wahrscheinlich irre ich mich, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.«
    » Du denkst, einer von ihnen ist…« Sie wollte es nicht aussprechen.
    » Vielleicht. Einen besseren Tipp habe ich nicht.« Er hielt inne. » Oder beide zusammen, möglicherweise.«
    Connie hielt erschrocken die Luft an. » O mein Gott.«
    » Ich täusche mich bestimmt. Ich meine, wie ich schon sagte, gibt es keinen Grund, warum der Mörder jemand sein sollte, den ich kenne. Pass einfach auf dich auf, okay? Ich bin bald zurück.«
    » Bist du dir wirklich sicher wegen deines Vaters?«, fragte sie noch einmal, als sie sich umarmten.
    » Du hast gesagt, dass ich es tun soll, weißt du noch? Damals, als alles anfing.«
    » Ich habe jedoch davon gesprochen, einen Schlussstrich zu ziehen, was ihn angeht, und nicht davon, alte Wunden aufzureißen.«
    » Es gibt keinen Schlussstrich, wenn es um Dear Old Dad geht. Aber vielleicht lerne ich etwas oder bekomme eine Art Information von ihm. Etwas, das das nächste Opfer rettet. Etwas, das den Impressionisten aufhält.«
    » Glaubst du wirklich?«
    Er raubte ihr nur ungern die Hoffnung, doch er wollte ehrlich sein. » Nein. Aber ich muss es wenigstens versuchen.«

30
    Das Staatsgefängnis Wammaket ragte wie eine Zementfabrik aus der Hölle vor ihnen auf. Zwei konzentrische Zäune von gut drei Meter Höhe umgaben die Anlage, gekrönt von rasiermesserscharfen Stacheldrahtrollen, die hübsch und gefährlich zugleich in der Sonne funkelten. Ein Jahr zuvor hatten einige Gefangene eines Arbeitstrupps ein Buschfeuer gelegt, und die äußeren Wände des Gebäudes waren stellenweise verkohlt und verliehen ihm ein fleckiges, mittelalterliches Aussehen.
    Trotz Sirene und obwohl Hanson alle Geschwindigkeitsregeln missachtete und der Rennfahrer in ihm sich austoben durfte, hatten sie beinahe zwei Stunden gebraucht, um von Lobo’s Nod nach Wammaket zu kommen. Es gab kein näheres Gefängnis, das einem Insassen vom Kaliber Billy Dents gewachsen war.
    Billy hatte mehrere Deals mit der Staatsanwaltschaft geschlossen. Die meisten sollten verhindern, dass staatliche Stellen ihm als gerechte Strafe für seine Verbrechen eine tödliche Dosis Chemikalien in die Blutbahn spritzten. Aber seine letzte Vereinbarung hatte ihm garantiert, dass er seine Gefängniszeit– die mit seinem Tod hinter Gittern enden würde– in Wammaket verbüßte, der nächstgelegenen Strafanstalt von Lobo’s Nod. » Damit mein Junge mich besuchen kann«, hatte er den Anwälten erklärt.
    Jazz hatte sich nicht darum gekümmert. Und jetzt…
    » So«, sagte Hanson, der bisher auf der ganzen Fahrt nichts gesprochen hatte. Wammaket ragte vor ihnen auf und wurde immer größer. » So, äh…«
    Jazz war nicht in der Stimmung für Small Talk. » Wollen Sie mit reinkommen?«
    » Großer Gott, nein«, platzte der Deputy heraus. Dann fing er sich wieder und sagte: » Äh, das wäre wahrscheinlich keine gute Idee, meine ich.«
    Vor dem Gefängnis stand eine Gruppe von drei Personen– zwei Frauen und ein Mann. Sie hielten Protestschilder in die Höhe und stampften rhythmisch mit den Füßen. Als Hanson den Streifenwagen daran vorbeisteuerte, erkannte Jazz, dass auf den Schildern und den T-Shirts des Trios die gleiche Parole stand:
    FREIHEIT FÜR BILLY DENT !
    So. Das waren also die Spinner, die glaubten, man habe Billy hereingelegt und seine Geständnisse erzwungen. Jazz hatte im Internet von ihnen gelesen, aber nie einen von ihnen gesehen. Es handelte sich offenbar um eine landesweite Bewegung. Jazz war froh, dass sie anscheinend immer nur drei Hanswurste gleichzeitig auf die Beine brachten.
    » Idioten«, murmelte Hanson.
    Ein Vollzugsbeamter winkte sie durch die beiden Zäune und

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