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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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er das Ganze nicht so eng fasst?«, fragte Connie leicht zögerlich. In ihrem Kopf arbeitete es erkennbar.
    » Woran denkst du?«, fragte Jazz.
    » Ich kann mich täuschen.« Sie sah von Connie zu Howie, der sich wieder umgedreht hatte. » Wahrscheinlich ist es…«
    » Sag es«, forderte Jazz sie auf.
    » Reel Life«, sagte sie schnell. » Drüben in Tynan Ridge. Kennt ihr es? Dort sind ständig Schauspieler.«
    Die beiden Jungen schüttelten unisono den Kopf.
    » Es ist eine Schauspielschule. Irgendein Typ… mir fällt sein Name nicht mehr ein. Er hat in dieser doofen Fernsehserie über den Affen mitgespielt, der Verbrechen aufklärt…«
    » Connie«, mahnte Jazz ungeduldig.
    » Jedenfalls hat er diese Schauspielschule aufgebaut. Veranstaltet Feriencamps und dergleichen. Meine Eltern und ich haben sie uns angesehen, als wir hergezogen sind, aber sie war zu teuer. Aber dort muss es Schauspielerinnen von überallher geben, nicht nur aus Lobo’s Nod.«
    Jazz nickte. Ja, das klang einleuchtend. Aber außerdem…
    » Was ist mit der Hexenjagd?«, fragte Howie, der offenbar Jazz’ Gedanken gelesen hatte. » Es gibt auch direkt hier in Lobo’s Nod Schauspieler.«
    » Die sind zu jung. Noch auf der Highschool«, sagte Jazz. » Aber zweiundzwanzig… Vielleicht gibt es eine, die in der Highschool Schauspielerin war, vor vier, fünf Jahren ihren Abschluss gemacht hat und immer noch hier wohnt. Wir werden das überprüfen müssen.«
    Er sprang aus dem Bett und begann, Befehle zu erteilen. » Connie, du nimmst Howies Wagen und fährst zu Reel Life hinüber. Setz dich mit diesem Affenschauspieler in Verbindung und schau, ob er jemanden an seiner Schule hat, der unsere Kriterien erfüllt. Du warst schon einmal dort, vielleicht erkennt er dich noch. Howie und ich fahren an die Schule und sehen zu, dass wir uns die Besetzungslisten für die Stücke der letzten Jahre beschaffen.«
    » Wir sollten einfach den Sheriff anrufen«, sagte Connie. » Das ist sein Territorium, nicht unseres.«
    » Ja«, sagte Howie. » Und was noch wichtiger ist, wieso bekommt sie mein Auto?«
    Da er sich Widerstand von beiden gegenübersah, machte Jazz das Einzige, was ihm einfiel: Er hielt kurz inne und tat, als würde er ihre Überlegungen abwägen. Dann begann er zu sprechen, brach ab und senkte den Blick zum Boden, als schämte er sich.
    » Leute«, sagte er zögerlich und fragte sich, ob das leicht Brüchige in seiner Stimme funktionieren würde. Als er wieder aufblickte, sahen ihn beide wie gebannt, wie verzaubert an, und er spürte ein Kribbeln im Bauch, das halb Stolz, halb schlechtes Gewissen war.
    » Das ist mir wirklich wichtig«, sagte er und zwang seine Stimme zu einem erstickten Flüstern, als könnte er kaum sprechen, ohne zu weinen anzufangen. » Ihr versteht das nicht. G. William wird sowieso nicht auf uns hören. Auf diese Weise können wir ein paar handfeste Beweise besorgen und sie ihm präsentieren. Und vielleicht… Vielleicht steht der Name Dent dann zur Abwechslung für etwas Gutes und Anständiges.«
    Er wusste, er hatte die beiden auf seiner Seite, als Connie die Arme um ihn schlang.
    Minuten später waren sie auf dem Weg zu den Autos.
    Jazz war nicht stolz darauf, seine Freundin und seinen besten Freund so manipuliert zu haben…
    Obwohl… Das stimmte nicht ganz. Wenn er ehrlich mit sich war, musste er zugeben, dass sich ein Teil von ihm eindeutig etwas darauf einbildete, wie geschickt er Connie und Howie dazu gebracht hatte zu tun, was er wollte. Was er brauchte. Es war notwendig, sagte er sich. Sie hielten ihn auf, und das Leben trieb ihn vorwärts. Er hatte keine andere Wahl gehabt.
    Abgesehen davon machte es Spaß, dieses besondere Talent zu benutzen. Und es schadete niemandem, oder? Nur ein kleiner Adrenalinstoß, ein Leuchten aus purem Ja!, das sein ganzes Sein überzog. Er hatte niemanden getötet. Er hatte niemandem ein Leid angetan.
    Er beschleunigte auf dem Weg zur Schule. Es war dunkel, und die Straßen von Lobo’s Nod waren praktisch leer. Jazz trieb den Jeep auf sechs Meilen über dem Tempolimit. Er wusste aus sorgfältiger Beobachtung, dass sich die Polizei von Lobo’s Nod selten die Mühe machte, jemanden an den Straßenrand zu winken, der nicht sieben Meilen oder mehr über dem Limit fuhr.
    » Macht man das so?«, fragte Howie. » Ich meine, gehen die echten Polizisten auch so vor, dass sie ermitteln, wer das Opfer ist, und nicht, wer der Täter ist?«
    » Manchmal kann man auf nichts anderem aufbauen«,

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