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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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Muster dieses Kerls zu erkennen«, sagte Jazz.
    » Das macht es nicht weniger morbid.«
    » Morbid, schmorbid«, stimmte Howie ein, » es ist einfach gruuuslig!« Er schoss ein Gummiband ab und traf Opfer siebenundzwanzig– Marsha van Horn– zwischen die Augen. » Hoppla.«
    Jazz rieb sich die Augen. Ein Gummiband an die Stirn war Marsha van Horns geringstes Problem.
    » Wir müssen diese Sache aufklären«, sagte Jazz. » Ich brauche eure Hilfe.«
    » Stets zu Diensten«, sagte Howie und salutierte.
    Connie strich Jazz das Haar aus der Stirn. » Ich hingegen bin hier, um dir zu sagen, du sollst dich entspannen und diesen ganzen Unsinn vergessen.«
    » Ich kann ihn nicht vergessen.«
    » Ein Mann muss tun, was er tun muss«, leierte Howie. Es war vermutlich die schlechteste John-Wayne-Imitation aller Zeiten. » Wir schnallen uns die Revolvergürtel um…«
    » Niemand trägt einen Revolvergürtel«, sagte Jazz. Er brauchte nicht einmal hinzusehen, um zu wissen, dass Howie eine zu Tode betrübte Miene aufgesetzt hatte. » Aber ich muss das tun. Ich muss beweisen, dass ich mit dem, was Billy mir beigebracht hat, mehr tun kann als destruktiv sein. Ich kann auch etwas Gutes damit bewirken.«
    Connie küsste ihn auf die Stirn. » Tanner ist an dem Fall dran. Er hat deinen Daddy erwischt– er kann auch einen Kerl fangen, der deinen Daddy imitiert.«
    » G. William hatte Glück, als er Billy gefasst hat«, sagte Jazz. » Er wird vielleicht kein zweites Mal so viel Glück haben. Außerdem ist er nicht zu hundert Prozent davon überzeugt, dass dieser Kerl Billys Muster weiter folgen wird.«
    » Wie sieht dieses Muster aus?«, fragte Howie und schwenkte den Schreibtischstuhl so, dass er zur Opferwand blickte. » Opfer Nummer vier war… Vanessa Dawes: V. D.«
    » Sie war Schauspielerin«, sagte Jazz und starrte an die Decke. Er brauchte in keine Akte zu schauen– alle Informationen über Billys Opfer waren für immer in der Datenbank seiner Erinnerung gespeichert. » Stammte aus Boise, Idaho…«
    » Der Heimat der großen Kartoffel!«, warf Howie ein.
    » …und ist mit neunzehn nach New York gezogen«, fuhr Jazz fort, ohne Howie zu beachten. » Sie war auf einer Reise mit Freunden, per Eisenbahn die Ostküste entlang, als Billy ihr begegnete. Es war in einem Deli. Sie bestellte ein Corned-Beef-Sandwich.« Jazz schluckte. Es war plötzlich, als wäre er dabei und erlebte es so mit, wie Billy es beschrieben hatte. Er erinnerte sich an das obszöne Flackern in den Augen seines Vaters, als er Jazz erzählte, dass er so getan habe, als würde er Vanessa erkennen, und sich dann ausgiebig entschuldigte, als ihm » klar wurde«, dass er sich geirrt hatte…
    Ich hab sogar zu ihr gesagt: » Sie müssen mich für ein bisschen verrückt halten«, hatte Billy erzählt. Und sie hat sich förmlich überschlagen, mir zu versichern, das sei nicht der Fall, sie würde mich absolut verstehen, so etwas würde ihr oft passieren …
    » Sie hat in ein paar Werbespots mitgespielt«, sagte Jazz nun. » Nichts Großes. Kamen nicht mal im landesweiten Fernsehen, nur in Regionalsendern. Aber es reichte Billy, sie mit ihrem Ego zu ködern und sie glauben zu lassen, er sei harmlos. Und dann brauchte er sie nur noch auf einen Drink einzuladen, um allein mit ihr zu sein.«
    » Und, peng– einen doppelten Abflussfrei, bitte, Schwester.«
    » Howie!« Connie schlug auf das Bett. » Die Leute sind tot!«
    Howie schwenkte den Sessel beschämt zum Computer zurück und spielte mit Jazz’ Maus herum.
    » Billy hatte bereits eine Kellnerin in derselben Stadt getötet. Er blieb damals für drei Wochen dort. Hat Vanessa getötet und dann noch zwei, bevor er sich aus dem Staub machte.«
    » Wir gehen also davon aus, dass dieser Typ noch drei Personen in Lobo’s Nod tötet, bevor er weiterzieht?«
    Jazz setzte sich auf und nickte. Er betrachtete Vanessas Bild an der Wand. » Alle Opfer des Nachahmungstäters waren mit Billys identisch– die gleiche Beschäftigung, die gleiche Haarfarbe, dieselben Initialen, das gleiche Alter. Wir suchen also eine Frau mit den Initialen V. D. in Lobo’s Nod, die schwarzes Haar hat und zweiundzwanzig ist.«
    Howie schnaubte, hörte aber auf, als er spürte, wie Jazz’ Blick sich in seinen Hinterkopf bohrte.
    » Lobo’s Nod ist nicht direkt Hollywood«, sagte Howie vom Schreibtisch her. » Es ist nicht so, als gäbe es hier massenhaft Schauspielerinnen. Und wie wollen wir überhaupt die finden, die es gibt?«
    » Was, wenn

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