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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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kurzer Zeit davon überzeugt, dass es sich tatsächlich um Pudding handelte.
    Er packte sie mit einer Decke, einem alten Teddybären und dem Wunschkonzert aufs Sofa, dann sprang er in den Jeep, um Connie abzuholen. Sie glitt auf den Beifahrersitz und gab ihm einen langen Kuss, der ihn durch und durch wärmte.
    » Geht es dir gut?«, fragte sie, als sie zwischendurch Luft holten. » Nach gestern Abend und heute Morgen und…«
    » Alles in Ordnung«, sagte er und war selbst überrascht, es sich sagen zu hören. Vielleicht stimmte es sogar, er wusste es nicht. Sein Leben hatte sich auf eine Weise verändert, die er noch nicht verstand. In Hexenjagd sagt Reverend Hale an einer Stelle: » Bedenke, Mensch, noch eine Stunde vor dem Sturz des Teufels fand Gott ihn wunderschön im Himmel.« Es war diese Art von Veränderung.
    Sie waren im Handumdrehen im Krankenhaus, wo sie zu ihrem Schreck auf Doug Weathers trafen, der in der Eingangshalle auf sie wartete.
    » Hey, Junge, wegen letzter Nacht– nichts für ungut, okay? Ich wusste nicht, dass es Gersten war. Freut mich, dass es ihm besser geht.«
    » Ich habe nichts zu sagen«, stellte Jazz klar.
    Weathers lachte laut und falsch, was ihm einen finsteren Blick von der Schwester an der Anmeldung einbrachte. » Hör zu, reden wir über diese Sache mit Helen Myerson. Du hast davon gehört? Mit ihr, eurer Lehrerin und dieser anderen Frau, die am Sonntag auf dem Harrison-Feld gefunden wurde, ist wieder richtig was los in dieser Stadt.«
    » Die Leute sind tot, Sie Idiot!«, sagte Connie.
    » Schon gut, schon gut.« Weathers hob abwehrend die Hände. » Ich beschreibe ja nur die Lage. Jetzt mal angenommen, diese Morde würden alle irgendwie zusammenhängen…« Ein lüsternes Funkeln war in Weathers’ Augen zu sehen. » Wäre das nicht eine interessante Story?«
    » Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Jazz.
    » Ich meine ja nur– vielleicht schreibe ich etwas zusammen. Vielleicht gibst du einen Kommentar dazu. Als eine Art Experte auf dem Gebiet, verstehst du?« Er leckte sich die Lippen. » Und jeder hat, was er braucht.«
    Jazz war nicht im Geringsten interessiert, und er spürte, wie Connie neben ihm immer ungehaltener wurde. Er wollte sich gerade an Weathers vorbeidrücken, als der Mann sagte: » Dein Kumpel kriegt auch etwas von dem Ruhm ab. Ich mache einen Artikel über den Jungen, der sich dem Mörder in den Weg stellte und sich dafür einen Messerschnitt einhandelte.«
    Jazz blieb auf halbem Weg zum Aufzug stehen und drehte sich zu Weathers um. » Was haben Sie eben gesagt? Sagten Sie › Schnitt‹? Woher wissen Sie, dass es kein Messerstich war?«
    Weathers grinste. » Tja, Jasper. Ich habe meine Quellen. Die kann ich nicht preisgeben.«
    Jazz sah ihm in die Augen– hellgrau, mit braunen Sprenkeln.
    » Tragen Sie Kontaktlinsen?«, fragte er den Reporter.
    » Wie bitte?«
    » Ich beobachte Sie«, sagte Jazz so drohend er konnte, dann nahm er Connie bei der Hand und betrat den Aufzug.
    » Was sollte das gerade?«, fragte Connie, als sich die Aufzugstüren schlossen und sie allein waren.
    » Nichts. Vielleicht. Ich weiß nicht.« Er schüttelte den Kopf. » Im Moment zählt nur, wie es Howie geht.«
    Howie stand unter starken Medikamenten und war immer nur für kurze Phasen bei sich, ehe er wieder eindöste. Seine Eltern wachten an seinem Bett und schienen nicht bereit, sich vom Fleck zu rühren. Connie bot an, ihnen etwas zu essen zu holen, sodass Jazz allein mit ihnen blieb. Er bemühte sich, mit einer Zimmerecke zu verschmelzen, und wartete darauf, dass einer oder beide Elternteile sich von Howies Bett abwandten und ihn wütend beschimpften.
    Doch nichts geschah. Sie schienen zu erleichtert und zu erschöpft zu sein, um zornig zu werden. Der Tag würde noch kommen, davon war Jazz überzeugt.
    Howie wurde etwa zur Abendessenszeit kurz wach, hielt die Hand seiner Mutter und bat um ein Glas Wasser. Er bemerkte Jazz und blinzelte ihm zu, dann sagte er: » Mann, diese Drogen sind wirklich der Hammer!« Das war so ziemlich alles, was er zu diesem Zeitpunkt von sich geben konnte, deshalb verließen Jazz und Connie das Krankenhaus und setzten sich mit ein paar Sandwiches in ein Diner.
    » Hast du etwas Neues von der Polizei gehört?«, fragte Connie und suchte in ihrer Portion Pommes nach den knusprigsten Exemplaren. » Irgendwelche Spuren?«
    » Nein, noch nichts. Ich schätze, sie sagen Bescheid, wenn es etwas gibt. Oder auch nicht, keine Ahnung.« Sein Bacon-Sandwich

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