Ich Stell Mein Herz Auf Sommerzeit
entweder vorn mit Zellstoff ausgestopft oder aber an den Zehen zu kurz sind.
Eine Lösung für dieses Problem weiß ich nicht. Solange die Wissenschaft sich nicht vorrangig mit Kinderfüßen beschäftigt, wird der Kleine, der hinter uns herwatschelt und bei jedem Schritt aus seinen zu großen Schuhen kippt, uns verbleiben.
Ernähre dein Kind richtig
Zu den ersten Sorgen der jungen Mutter gehören die Eßgewohnheiten ihres Kindes.
Ich kann Ihnen aus dem Schatz meiner Erfahrungen alles Wissenswerte mitteilen: in 400 Worten oder auch weniger. Je mehr Zähne ein Kind bekommt, desto weniger kaut es.
Ein Kind ißt niemals, was gut und nützlich ist, wovon man feste Knochen oder Zähne bekommt oder schneller gesund wird.
Ein Kind wird niemals etwas essen, was grün aussieht.
Seine ersten Worte in einer fremden Sprache werden sein: »A la carte .«
Es wird nie die gleichen Getreideflocken zweimal essen.
Ein Kind ist, ganz egal, was man ihm vorsetzt, in seinem Inneren davon überzeugt, daß der Hund etwas Besseres kriegt.
Wenn die Mutter so tut, als ob sie das klumpige weiße Zeug auf dem Löffel, das so ulkig riecht, köstlich findet, sieht das Kind keinerlei Grund, ihr zu glauben.
Aus dieser Erkenntnis heraus ist es mir unbegreiflich, warum jedes Jahr wieder über das Schulfrühstück debattiert wird. Schulfrühstücke werden so zusammengestellt, daß die Kinder die für Wachstum und Entwicklung nötigen Vitamine und Ballaststoffe erhalten, für deren Verweigerung sie zu Hause vorzeitig ins Bett gesteckt werden.
Da wachsen Kinder heran, die glauben, Mangold sei etwas, das man am TAG DES BAUMES pflanzt, um später in seinem Schatten zu liegen.
Und trotzdem setzt sich jedes Jahr irgendwer dafür ein, daß man die Kinder auf gesunde Kost umstellt. Das Gesunde ist ja genau das, was sie wegschmeißen.
Kürzlich hat ein realistisch denkender Schulleiter in New York öffentlich verkündet: »Sollen sie doch Pizza essen.« (Dieser Satz reiht sich würdig an das berühmte: »Einem Zweijährigen soll man keine Sekunde den Rücken kehren.«) Er hat geltend gemacht, daß in der Pizza sämtliche Grundnahrungsmittel enthalten sind, die es den Schülern ermöglichen, bis zum Abend durchzuhalten. Er möchte Pizza täglich auf ihrem Speiseplan sehen.
Laßt den Mann nur reden, meine ich. Offensichtlich kennt er sich mit Kindern aus. Wird nämlich die Pizza von Schule und Elternhaus erst einmal sanktioniert, werden Kinder gegen diesen Fraß meutern und grüne Bohnen, rote Beete und Spinat verlangen.
Bis dahin verdient eine Schule aus dem Mittelwesten die Prämie für die beste Idee. Sie gab bekannt, ab sofort sei für das Schulfrühstück 1 Dollar 35 zu zahlen.
Wenn überhöhte Preise die Kinder nicht in hellen Scharen in die Cafeteria treiben, habe ich seit 25 Jahren meinen Mutterberuf verfehlt!
Superhausfrauen – und andere
Eine Gruppe Erstkläßler in der Ruby-Schule wurde von ihrer Lehrerin aufgefordert, ihre Mutter zu zeichnen, so wie sie sie sahen. Die Ausstellung dieser Kunstwerke durften wir dann besuchen.
Einige Mütter waren abgebildet, wie sie in einem Segelboot standen, andere trugen schwere Einkaufstaschen, mähten den Rasen oder telefonierten.
Alle Mütter hatten eines gemeinsam: Sie waren schwanger. Im Einzugsbereich der Schule war Schwangerschaft kein Zustand, sondern eine Art herrschender Mode: Man trug Bauch in verschiedenen Entwicklungsstadien, ob er einem nun stand oder nicht.
Ich fand mich für Schwangerschaften, ehrlich gesagt, zu klein und sagte das auch meinem Mann. Viele Frauen sehen fabelhaft aus, wenn sie erwarten. Aber ich war immer diejenige mit dem Rocksaum, der hinten bis zu den Knöcheln reichte und vorne nur bis ans Knie, und die sich alles über die Vorderfront kleckerte. Normalerweise trug ich schon nach zwei Wochen Umstandskleidung, und nach dem neunten, zehnten oder auch elften Monat ließen sich meine Gummizüge nicht mehr dehnen, und mein Spiegel wäre beinahe zersprungen.
Manchmal sank ich schon im fünften Monat in einen tiefen Sessel, den ich erst bei den Wehen wieder verließ – oder wenn der Sessel Feuer fing, je nachdem, was zuerst eintrat.
Daß wir alle damit beschäftigt waren, Mütter zu werden, verband uns. Dann aber teilten sich die Mütter in zwei scharf voneinander abgegrenzte Gruppen: die Supermütter und die Zwischendurchmütter.
Die Supermütter waren schneller als ein abgefeuertes Geschoß, kräftiger als ein starkes Abführmittel und konnten im Supermarkt bei
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