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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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umgehen können. Denn die Wagen sind zwar schön klein geworden und toll bunt und haben putzige Namen und runde Rollscheinwerfer. Sogar der Schrei nach einer niedrigen Ladekante ist erhört worden. Doch die begrenzten fahrerischen Fähigkeiten der Frauen führten zu technischen Tüfteleien, mit denen jene nun hinwiederum intellektuell bös überfordert sind.
    Früher war die Situation folgende: Frauen schafften es weder rein in die gigantische Parklücke vor dem Haus noch den Hausfrauensender im Radio zu finden, rammten den Vordermann an jeder zweiten Ampel, machten unsinnigste Vollbremsungen und derlei Unsinn mehr. Und bei alledem wussten sie nicht einmal, wo sie überhaupt waren. (Der alte Witz ist gar kein Witz: Sie: „Wo bin ich hier?“ Passant: „Ecke Blumen-/Friedhofstraße.“ Sie: „Keine Details, welche Stadt?“)
    Um überhaupt noch mal eine warme Mahlzeit auf den Tisch zu bekommen, schossen wir also unzählige Satelliten ins All, die die Navigationssysteme der Autos aller Frauen dieser Welt gleichzeitig mit Daten versorgen konnten. Wir erfanden das Abstandsradar und die Einparkhilfe, RDS fürs Radio, ABS und EPS und manches mehr. Dadurch sind die Systeme im Cockpit eines Neuwagens so umfangreich geworden, dass die Janes heimlich kapitulieren und uns mit unheimlich großzügiger Geste die Zündschlüssel in die Hand drücken. Danke Girls. Aber wir haben diesen technischen Schnickschnack nie benötigt: Wir fahren seit jeher vorsichtig, umsichtig und wissen, wo wir sind. Wir können einparken. Wir kommen auch mit einem schlichten Manta durch die Welt. Hauptsache Jane sitzt auf dem Beifahrerinnensitz, genießt den Fahrtwind und sehnt sich nach unseren kraftvollen Armen.
     

 
Vom Versagen der alten Schweden
    Am besten geht das mit dem Alfa 156. Allein die tief gezogene Schnauze mit dem renovierten Logo. Er ist der einzige Wagen, den Männer fahren sollten. (Von Manta und Taunus abgesehen, denn die sind immer gut. Leider mittlerweile echte Liebhaberfahrzeuge.) Der Alfa jedenfalls hat den Stil, der spritzig ist und keinesfalls bei einem Memmenauto zu finden ist, der für Familienfeste und Touren durch die Rhön genauso geeignet ist, wie dazu, am Nordkap auf Eis zu schlittern oder randvoll geladen mit Kumpels und Dosenbier den Weg zum Fußballspiel zu finden. Schließlich gehören die Italiener noch zu den letzten wahren Männern Europas – der Italian Gigolo bleibt unschlagbar. Blauer Anzug, hellbraune Schuhe, die Sonnenbrille in die gegelten, schwarzen Haare hochgeschoben, unter Arm die rosa Corriere della Sera (ja Beckham – da passt Rosa!), lässig an seinen Alfa gelehnt. Da schmilzt jede Frau dahin.
    Klappt das bei der A-Klasse? Mit einem Volvo? Dessen Techniker schon seit Jahrzehnten versuchen, mit Sicherheit, Schwedenstahl und Airbags an den unglaublichsten Stellen jede Erotik aus diesen Fahrzeugen zu eliminieren? Dessen kantige und wuchtige Trecker geeignet sein mögen, Eis am Polarmeer zu brechen? Doch wer will das schon. Oder der Saab, dessen Design alte, pfeiferauchende Männer in kariertem Sakko mit Lederflicken auf den Ellbogen zu einem herzlichen, ja geradezu enthusiastischen „Mon Dieu, welch Design! Oh schau, Darling: Der Zündschlüssel wird in die Mittelkonsole gesteckt. Bei einem Unfall ganz wichtig“, hinreißt. Toll. Wahnsinn.
    Wer glaubt, mit so einem skandinavischen Wagen im Dschungel erfolgreich zu sein, glaubt auch, dass es Spaß macht, im Autokino Sex zu haben. Im Übrigen erstaunlich, diese kühlen Blonden aus dem Norden: erst Helden, die in wahnwitzigen hölzernen Nussschalen über den Atlantik ruderten. Wären sie bei ihren Traditionen geblieben, müsste jeder Volvo heute aussehen wie der Chevi eines texanischen Rinderbarons: mit mindestens einem Elchgeweih auf der superbreiten Motorhaube. Satt der Zierleisten würden Radkappen erlegter anderer Fabrikate als Schmuck angebracht. Nach jedem Unfall ohne Todesfolge würde ein alter Schwede brüllend aus seinem Wagen steigen, den Tank des besiegten Wagens mit bloßen Händen herausreißen und aus ihm Schwarzgebrannten trinken. Und Seitenairbags wären nie erfunden worden. Stattdessen beschränkt sich der Beitrag Schwedens zur Männerkultur auf moppelige, nackte Mädels. Und erst die Franzosen. Herr im Himmel – Mon Dieu. Die Namen ihrer Fahrzeuge kann man ja kaum aussprechen oder gar buchstabieren, oder wie schreibt man Citroen? Mit zwei kleinen Punkten überm E? Sagt man dann Zitröng? Oder ein nasales Zsitro-En? „Hey Jane,

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