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Ich, Tochter eines Yakuza (German Edition)

Ich, Tochter eines Yakuza (German Edition)

Titel: Ich, Tochter eines Yakuza (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shoko Tendo
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von der Polizei aufgegriffen wurde und in einer Jugendarrestanstalt landete. Zunächst wurde sie auf Bewährung entlassen, da sie sich aber weigerte, ihren Lebensstil zu verändern, kam sie wieder in die Arrestanstalt und danach ins Jugendgefängnis.
    Wenig später hörte ich, dass auch Yuya im Jugendknast saß. Da wir, seitdem wir miteinander geschlafen hatten, kein Wort mehr miteinander gesprochen hatten, traf mich diese Nachricht nicht besonders. All das änderte auch nichts daran, dass ich nachts in der Stadt herumhing, mit frisierten Autos mitfuhr und ständig Lösungsmittel inhalierte. So verging die Zeit und ich gewann immer mehr Freunde.
    In der achten Klasse war ich jeden Tag mit Yoshimi zusammen, einem gleichaltrigen Mädchen, das ich über Makoto kennengelernt hatte, der drei Jahre älter war und zu einer Bosozoku-Gang gehörte. Eines Tages wurden Yoshimi und ich, die zu den Jüngsten in der Gang gehörten, von den älteren Mädchen herbeizitiert, die fanden, dass wir zu frech waren.
    Bei unserem Treffen standen wir vier Mädchen und zwei Jungs gegenüber, wir hatten also keine wirkliche Chance, wollten aber keinesfalls kampflos aufgeben und wenigstens einen von ihnen aufmischen. Das Ergebnis war klar: Yoshimi und ich wurden zu Brei geschlagen.
    Nachdem sie weg waren, stand ich schwankend auf und Yoshimi reichte mir eine zerdrückte Zigarette.
    »Danke.«
    Als ich die Zigarette zwischen die Lippen nahm, sog sich der Filter mit Blut voll. Yoshimi hielt mir zum Anzünden der Zigarette ein billiges Feuerzeug hin, das eine Stichflamme von sich gab, die mir fast den Pony verbrannt hätte.
    »Du Shoko, du willst doch auch Rache, oder?«
    »Klar, du doch auch, oder?«
    »Beim nächsten Mal zeigen wir’s ihnen!«
    Yoshimi war wütend, die Zigarette in ihrer Hand zitterte.
    »Lass uns zu Makoto gehen«, sagte ich, während ich den Dreck aus Yoshimis Klamotten klopfte.
    »Ja gut, da dröhnen wir uns mit allem, was er hat, so richtig die Birne zu.«
    Dann stiegen wir auf einen knatternden Roller, den Makoto vor ein paar Tagen für uns geklaut und hergerichtet hatte, und fuhren zu seiner Wohnung.
    Ein paar Tage später wollte ein anderes älteres Mädchen mit mir reden. Dieses Mal warteten drei Mädchen und mehrere Jungen auf mich.
    »Shoko, du musst es echt immer übertreiben. Was hast du denn da für einen Rock an?«, keifte sie, knallte mir eine Literflasche mit Lösungsmittel auf den Kopf und trat mir in die Magengrube. Als ich zusammenklappte und mich am Boden krümmte, stellte sie ihren Schuh auf meinen Kopf.
    »Knie dich hin und entschuldige dich!«, befahl sie und trat weiter auf mich ein.
    »Nie im Leben!« Dabei stand ich auf und schlug ihr mit der Faust voll ins Gesicht.
    »Los, die ist fällig, vergewaltigt sie!«, brüllte sie daraufhin die vier Jungs an.
    Einer packte mich an den Haaren, zerrte mich in ein Auto und presste mich auf den Rücksitz. Aus dem Autoradio dröhnte laut Ai no Corrida von Quincy Jones. Er schnaufte, stank nach Lösungsmittel und setzte sich auf mich. Ich wehrte mich verzweifelt und strampelte mit den Beinen.
    »He, einer muss mir helfen und ihre Beine festhalten«, rief er seinen Freunden zu.
    »Ich lass mich nicht vergewaltigen! Verpiss dich!«
    Mit aller Kraft knallte ich ihm mein Knie zwischen die Beine und versuchte, aus dem Auto zu klettern, doch er hielt mich an den Kleidern fest, sodass ich vornüber mit dem Gesicht auf den Asphalt fiel.
    Einer der Jungs, Tomonori, mit dem ich in eine Klasse ging, konnte sich das nicht länger mit ansehen, packte meinen Möchtegern-Vergewaltiger am Arm und brüllte: »Schluss jetzt! Lass sie los!«
    »Nimm deine dreckigen Hände weg«, schrie der Kerl wütend und stieß Tomonori zu Boden.
    »He Mann, ich habe es echt satt, dass Arschlöcher wie du mir sagen wollen, was ich tun soll!«, brüllte Tomonori zurück, kam wieder auf die Füße und knallte dem Typen eine Tüte mit Lösungsmittel ins Gesicht.
    Dieser schrie auf, denn er hatte Lösungsmittel in die Augen bekommen, und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
    »Komm Shoko, steig auf!«
    Ich sprang auf den Rücksitz von Tomonoris Motorrad, einer Honda CB 400 in Pinkmetallic, deren Lenker, wie es zu dieser Zeit angesagt war, nach oben gekrümmt war und dessen Sitzkissen entfernt worden waren, damit die Fahrer tiefer saßen. Ich konnte kaum glauben, dass Tomonori, der vor mir saß, eigentlich zu der Gruppe gehört hatte, die mich eben hatte vergewaltigen wollen.
    »Glaubst du, ich habe

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