Ich, Tochter eines Yakuza (German Edition)

wie der Wind.
    Mama, Papa, ich danke euch für alles.
    Shoko Tendo, 2004

N ACHWORT DER T ASCHENBUCHAUSGABE
    Vor zwei Jahren, 2004, habe ich angefangen, dieses Buch zu schreiben. Ich war plötzlich allein und habe mich gefragt, was ich eigentlich kann und was ich will. Ich habe viel über meine Zukunft nachgedacht und darüber, was bisher geschehen war.
    Mit zwölf Jahren bin ich auf die schiefe Bahn geraten, dann kamen meine Drogenerfahrungen, ich wurde sexsüchtig und hatte Affären mit verschiedenen verheirateten Männern. Das alles aufzuschreiben war mir erst wahnsinnig unangenehm, doch mittlerweile kann ich entspannt damit umgehen und sogar darüber lachen, denn meine Vergangenheit habe ich endgültig hinter mir gelassen.
    Es ist mir gelungen, meinen großen Traum zu verwirklichen, ein Buch zu schreiben, und das obwohl ich nicht besonders gebildet bin. Ich habe das natürlich nur geschafft, weil mir viele Menschen dabei geholfen haben. Dennoch war es oft schwierig, den richtigen Schreibstil zu finden, und manchmal konnte ich auch einfach nicht weiterschreiben.
    Aber der wunderbare Brief meines Vaters hat mich immer wieder daran erinnert, dass es nicht wichtig ist, mich beson-ders gut darzustellen oder gut auszudrücken, sondern dass es vielmehr darauf ankommt, ehrlich zu sein und mir treu zu bleiben.
    Der erste geplante Erscheinungstermin musste allerdings verschoben werden und wahrscheinlich habe ich alle Beteiligten ziemlich genervt. So bin ich eben.
    Trotzdem haben mir viele weiterhin geholfen und so konnte das Buch schließlich auch erscheinen.
    Mein Lebensweg bis heute war ähnlich. Da haben ebenfalls viele Menschen mitgewirkt. Es gab auch einige Dinge, über die ich hier nicht schreiben konnte, aber ich habe in diesem Buch mein halbes Leben so genau wie möglich geschildert. Früher habe ich Menschen nicht nur körperlich, sondern auch mit Worten verletzt, und dafür schäme ich mich noch heute.
    Aber immerhin entwickle ich mich immer noch weiter. Auch wenn ich komplizierte Sachverhalte manchmal nicht so gut begreife, ich denke, dass man erwachsen wird durch die Erfahrungen, die man macht – die Liebe, die einem das Herz zerreißt, das Lachen oder die Trauer. Man tastet zuerst blind umher, bis man schließlich den Platz findet, an den man gehört. Doch das ist alles andere als einfach.
    Auch Menschen, die anscheinend sehr erfolgreich sind, haben bestimmt ihre Schwierigkeiten, die andere vielleicht nur nicht sehen. Solche Menschen glauben jedoch fest an sich, und deswegen haben sie auch Erfolg. Das Wichtigste im Leben sind keine Äußerlichkeiten, sondern dass man versucht, sein Inneres zu verbessern.
    Es ist auch egal, wie viele Umwege man gehen muss, um das zu erreichen, was man wirklich möchte. Aber letztlich macht einen nichts glücklicher, denn es bringt einen an den Platz, an den man gehört. Die Antwort auf die Frage, was man im Leben erreichen möchte, liegt immer in einem selbst. Die äußeren Umstände passen sich dem dann an.
    Ich will keine meiner Erfahrungen leugnen, auch wenn manche Leser Teile meines Lebens vielleicht für sinnlos erachten.
    Ich will auch nicht schreiben, was ich den Lesern mit meinem Buch sagen möchte. Mir reicht es schon, wenn meine Leser meine Erzählung nachempfinden können und sich ihre eigenen Gedanken dazu machen.
    Sicher gibt es in diesem Buch einige Stellen, die sprachlich ungeschliffen und vielleicht schwer zu lesen sind, dafür entschuldige ich mich.
    Ich werde mich bemühen, mich zu einer Autorin zu entwickeln, die ein Buch schreiben kann, das Sie zu neuen Orten bringt, neue Landschaften vor Ihren Augen entstehen lässt und Ihr Herz gefangen nimmt.
    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass dieses Buch ein belletristisches Werk ist, das auf den Erfahrungen meines Lebens beruht. Die Namen der Personen, die Organisationen, Firmen oder teilweise auch Orte sind frei erfunden. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre Meinung zu meinem Buch schreiben würden, oder gern auch etwas anderes.
    Als Letztes möchte ich mich bei allen bedanken, die an der Veröffentlichung mitgearbeitet haben: bei Shusuke Wakui, dem Autor von Fukkatsu no Hibi ( Tag der Wiedergeburt , Bungeisha-Verlag, Japan), allen Mitarbeitern im Verlag, die Freunde für mich geworden sind und mir wichtige Erkenntnisse eröffnet haben. Ich möchte mich aus tiefstem Herzen bedanken.
    Vielen Dank auch an alle Leser, die dieses Buch bis zur letzten Seite gelesen haben. Ich freue mich, wenn Sie