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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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bei einem Typen, der einen wie Squirrel braucht, damit der ihm sagt, was er tun soll. Er hat also bei einem Banküberfall mitgemacht, und jetzt fährt er an einer Schule vorbei, und macht er das schön langsam und vorsichtig? Nein. Er fährt ungefähr hundertzwanzig, und da steht diese Politesse, der das irgendwie nicht passt, und die winkt ihn rechts ran.
Und der dämliche Arsch hält an!
Sie hat keinen Streifenwagen,sie hat keine Kanone, er sitzt in diesem Wagen, und wenn die den genauer unter die Lupe nehmen, kriegen sie raus, dass er drei Tage vorher oder so in Plymouth geklaut worden ist – und er hält an! ›Führerschein, Fahrzeugpapiere.‹ Mattie bringt keinen geraden Ton raus. Und natürlich kriegt die Politesse sofort eine Laufmasche und holt acht echte Bullen, und die stellen ihn auf den Kopf und finden die Kanone und das Geld im Kofferraum, und Mattie beschließt, seinen Arsch zu retten. Er redet und redet und redet. Und als Squirrel zurückkommt und aus dem Flugzeug steigt – komisch, da steht das FBI schon da, mit Handschellen und einem schönen kleinen Haftbefehl. Er und die anderen haben acht bis zehn Jahre gekriegt. Ich persönlich finde, sie hätten mehr kriegen sollen.«
    »Und der Doctor?« fragte der Fahrer.
    »Drei bis fünf«, sagte Cogan. »Er war genauso sauer wie sie – hatte gedacht, sie lassen ihn laufen, weil er so schön kooperiert hat.«
    »Für ihn wars kein schlechter Deal«, sagte der Fahrer. »Dann muss er ja schon vor einer Weile rausgekommen sein.«
    »Vor drei, vier Jahren, würde ich sagen.«
    »Bei dieser Sache war er aber nicht dabei«, sagte der Fahrer.
    »Nein«, sagte Cogan.
    »Da bist du dir sicher«, sagte der Fahrer.
    »Ziemlich sicher, ja.«
    »Er hat nämlich gesagt, dass ich dich das fragen soll«, sagte der Fahrer.
    »Du kannst ihm sagen, ich bin mir sehr sicher«, sagte Cogan.
    »Weil er nämlich kein Okay gegeben hat für irgendwas, das den Doctor betrifft«, sagte der Fahrer.
    »Tatsächlich?« sagte Cogan.
    »Tatsächlich«, sagte der Fahrer. »Das hat er mir selbst gesagt, als er gesagt hat, ich soll dich fragen.«
    »Manchmal ist es ja so«, sagte Cogan, »dass einer einen erledigt und denkt, der Auftraggeber will das so. Er kann ja nicht nachfragen. Er nimmt es einfach an.«
    »Ich verstehe«, sagte der Fahrer. »Ich wollte nur darauf hinweisen, oder vielmehr: Er wollte, dass ich darauf hinweise. Mattie hat mit verschiedenen Leuten gearbeitet und so. Ist nur ein Vorschlag.«
    »Muss natürlich jeder selber wissen, mit wem er Geschäfte macht«, sagte Cogan.
    »Natürlich«, sagte der Fahrer.
    »Abgesehen von Squirrel«, sagte Cogan, »gibts da noch zwei Jungspunde. Einer von denen war auch bei Squirrels Banküberfällen dabei. Da bin ich mir ganz sicher. Über den anderen sammle ich noch Informationen, das ist noch ein bisschen unklar. Der Typ, mit dem ich geredet hab, schwört, dass dieses Bürschchen dabei war, aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Was ist das Problem?« fragte der Fahrer.
    »Das Problem ist der Typ«, sagte Cogan. »Der Typ, mit dem ich geredet hab. Dillon hat mir die Namen von ein paar Leuten gegeben. Ich hab mit ihnen geredet, und sie sind soweit ganz in Ordnung, aber bei dieser Sache haben sie einfach keine Ahnung. Den Typen hab ich selber aufgetrieben, aber ich kenne ihn nicht gut. Er ist an die sechzig, und ich wette, er hat keine zwanzig Jahre draußen verbracht. Jedes Mal, wenn er was gemacht hat, haben sie ihn drangekriegt. Er war also von Anfang an nicht besonders schlau, und jetzt ist er ein verrückter alter Knacker. Ich weiß nicht viel über ihn. Ich weiß nur, dass er schwul ist. Er hat sich alles in den Arsch schieben lassen, was da war. Wenns noch Packards gäbe, würde er sich Packards in denArsch schieben lassen. Er ist weich. Man weiß nie, ob das, was er einem erzählt, wirklich passiert ist oder ob er es geträumt hat, während sich neun Kerle abwechselnd über ihn hergemacht haben. Ich kanns ihm nicht verdenken. Er ist so weich wie ein Turnschuh voll Scheiße, und er kann nichts dafür. Aber man darf nicht alles glauben, was er so sagt.«
    »Und was sagt er?« fragte der Fahrer.
    »Es gibt einen jungen Typen«, sagte Cogan, »den er aus dem Knast kennt. Wahrscheinlich hat er ihm immer einen geblasen. Er sagt, der Typ ist ein gefährlicher Dreckskerl, aber der Alte hat Angst vor seinem eigenen Schatten und würde einer toten Katze einen blasen, wenn ein harter Bursche es ihm sagt. Jedenfalls will das Kerlchen, dass

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