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Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesse Andrews
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normalerweise oder so.«
    Das Harmloseste, was man über uns vermutete, war auf jeden Fall, dass wir locker miteinander gingen. Und die Sache ist die: Die meisten Leute, vor allem die Mädchen, schienen davon total begeistert zu sein. Ich habe eine Theorie dazu, und sie ist deprimierend.
    Theorie: Die Leute sind immer total begeistert, wenn ein unattraktives Mädchen und ein unattraktiver Typ miteinander gehen.
    Keiner hat sich jetzt direkt hingestellt und etwas in der Richtung gesagt, aber ich glaube, ich habe trotzdem recht. Wenn ein Mädchen zwei unattraktive Menschen sieht, die miteinander gehen, denkt sie: »Hey! Selbst unattraktive Leute können sich ineinander verlieben. Sie müssen irgendwas anderes aneinander toll finden als ihre äußere Erscheinung. Ist das nicht wahnsinnig süß?« Während ein Typ so was sieht und denkt: »Schon mal ein Kerl weniger , mit dem ich um die geilsten Titten in jenem Tittenwettbewerb konkurrieren muss, der sich da Highschool nennt.«
    Zeit mit Rachel zu verbringen bedeutete ja unweigerlich auch, zumindest teilweise von ihrer Gruppe absorbiert zu werden, den Jüdischen Mädchen der oberen Mittelschicht im Abschlussjahr, Subclique 2a, bestehend aus: Rachel Kushner, Naomi Shapiro und Anna Tuchman. Naomi Shapiro war ständig laut, polternd und sarkastisch. Anna Tuchman war okay, schleppte aber immer irgendein Taschenbuch mit sich herum, mit einem Titel wie Das Taiji-Schwert oder Kluft des Schicksals oder Ähnliches. Ich hatte mich ein paarmal vor dem Unterricht breitschlagen lassen, mit diesen Mädchen herumzulungern. Sich über längere Zeit an ihren Gesprächen zu beteiligen war reichlich anstrengend.
    INNEN . EINGANGSBERE ICH DER BENSON HIGH – MORGEN
    ANNA
    Uff. Ich hab heute null Bock auf Englisch.
    NAOMI
    M R . C UBALY IST DERMASSE N EIN P ERVERSLING .
    K ichern von RACHEL und ANNA .
    NAOMI
    tut, als verstünde sie den Grund des Kicherns nicht
    W AS DENN ?! E R GLOTZT MIR I MMER IN DEN A USSCHNITT .
    Erneutes Kichern. Auch GREG versucht höflich zu kichern und scheitert.
    NAOMI
    M AN SOLLTE IHM SAGE N , MACHEN S IE DOCH EIN F OTO , M R . C UBA LY , DAS HÄLT LÄNGER .
    ANNA
    tut entsezt
    Naomi- i-i -i-i!!
    Plötzlich schauen alle erwartungsvoll auf G REG , um zu erfahren, was er zu alledem meint.
    G REG
    hält es für das Sicherste, einfach zusammenzufassen, was bisher gesagt wurde
    Äh … irgendein Titten-Foto machen. Wie Mr. Cubaly.
    NAOMI
    K OTZ . J UNGEN SIND SOLCHE P ERVE RSLINGE . G REG , KANNST DU EINMAL AN WAS ANDERES DENKEN ALS AN S EX ?
    SÄMTLIC HE MITSCHÜLER IN DER HALLE
    Greg, wir haben alle deine neckische, freundschaftliche Plauderei mit dieser lauten und nervigen Person registriert.
    Also ja, meine hart erkämpfte soziale Unauffälligkeit bekam definitiv ein paar Kratzer ab. Eines Tages in der Mittagspause beging ich sogar den Fehler, mit Rachel und ihren Freundinnen in die Schul-Cafeteria zu gehen, wohin ich seit Jahren keinen Fuß mehr gesetzt hatte.
    Die Cafeteria ist das nackte Chaos. Zum einen herrscht dort ein permanenter unterschwelliger Essenskrieg. Er nimmt selten so gewalttätige Formen an, dass das Sicherheitspersonal einschreiten muss, andererseits kommt es immer wieder vor, dass jemand versucht, jemand anderen aus nächster Nähe mit Speisen oder Gewürzsauce zu beballern, und bei jedem zweiten Mal verfehlt er sein Ziel und irgendwer in einem anderen Teil der Cafeteria kriegt es ab. Das Ganze gleicht also einer der eher lascheren Schlachten des Zweiten Weltkriegs.
    Zweitens gibt es tagein, tagaus nichts als Pizza und Kroketten. Um etwas Abwechslung hineinzubringen, belegen sie die Pizza manchmal mit kleinen grauen, Scheißbrocken-artigen Wurströllchen, aber damit endet schon die Vielfältigkeit des Angebots. Auch landet viel Essen auf der Erde, und sowohl Pizza als auch Kroketten sind sehr glitschig, wenn man drauftritt. Zusätzlich klebt viel angetrocknete Pepsi am Boden, auf der man zwar gut laufen kann, aber irgendwie macht es das noch ekliger.
    Und schließlich ist die Cafeteria extrem bevölkert, was bedeutet, dass man wahrscheinlich zu Tode getrampelt wird, wenn man versehentlich auf einem Stückchen Pizzakäse oder einer zerquetschten Krokette ausrutscht.
    Im Prinzip geht es hier zu wie im halb offenen Strafvollzug.
    Da saß ich nun und musste meinen Rucksack unbequem auf dem Schoß balancieren, weil ich vermeiden wollte, dass er unterm Tisch Fettflecken ansetzt und ganze Insektenkolonien anzieht, und aß das seltsame, aber vermutlich

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