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Ich und Karl der Große: Das Leben des Höflings Einhard (German Edition)

Ich und Karl der Große: Das Leben des Höflings Einhard (German Edition)

Titel: Ich und Karl der Große: Das Leben des Höflings Einhard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffen Patzold
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bezaubernd schön waren und von ihm sehr geliebt wurden, ist es staunenswert, dass er keine von ihnen einem seiner Leute oder auch einem Fremden zur Ehe geben wollte, sondern sie alle bis zu seinem Tode mit sich in seinem Haus zurückbehielt; er pflegte zu sagen, er könne ihrer zartvertrauten Nähe nicht entbehren. Und darob – wenngleich er sonst vom Glück gesegnet war – erfuhr er die Missgunst eines widrigen Geschicks. Das jedoch ignorierte er so, als ob in Bezug auf sie nie auch nur der Verdacht der Unzucht aufgekommen oder ein solches Gerücht verbreitet worden wäre.
    Er ordnete an, ein Testament aufzusetzen, in dem er seinen Töchtern und den Kindern seiner Konkubinen ein Erbteil zuweisen wollte; aber da er es zu spät begonnen hatte, konnte es nicht mehr fertiggestellt werden. Doch hatte er drei Jahre vor seinem Tod alle seine Schätze und das Geld und die Kleider und allen sonstigen beweglichen Besitz in Gegenwart seiner Freunde und Diener aufgeteilt; und er hatte sie beschworen, dass mit ihrer Unterstützung die Aufteilung, die er vorgenommen hatte, auch nach seinem Tode gültig bleiben möge.
    Diese Bestimmung und Anordnung hat er vor den Bischöfen, Äbten und Grafen erlassen und festgelegt, die damals anwesend sein konnten und deren Namen hier aufgelistet sind. Bischöfe: Hildibald, Richolf, Arn, Wolfar, Bernoin, Laidrad, Iohannes, Theodulf, Iesse, Heito, Waltgaud.
    Äbte: Fridugis, Adalung, Engilbert, Irmino. Grafen: Walah, Meginher, Otulf, Stephan, Unruoc, Burchard, Meginhard, Hatto, Rihwin, Edo, Ercangar, Gerold, Bero, Hildigern, Hroccolf.
    Sein Sohn Ludwig, der ihm auf Gottes Befehl hin nachgefolgt ist, hat nach Karls Tod dieses Verzeichnis gründlich geprüft und dann, so schnell er konnte, Sorge getragen, dies alles in höchster Gottergebenheit auszuführen.
    Einhard, Vita Karoli, c. 19 und 33

N achdem er den Kaisertitel angenommen hatte, bemerkte er, dass vieles in den Gesetzen seines Volkes fehle (die Franken haben nämlich zwei Gesetze, die an vielen Stellen ganz unterschiedlich sind); und so plante er, das zu ergänzen, was fehlte, und das zu vereinheitlichen, was voneinander abwich, auch das Schlechte und fehlerhaft Dargestellte zu korrigieren; aber davon hat er nichts ausgeführt, außer dass er einige wenige Kapitel (und die noch unvollständig) den Gesetzen hinzugefügt hat. Er ließ aber doch die Rechte aller Völker unter seiner Herrschaft niederschreiben und verschriften, sofern sie noch nicht schriftlich gefasst waren. Genauso zeichnete er die barbarischen und uralten Lieder auf, in denen die Taten und Kriege der alten Könige besungen wurden, und bewahrte diese Lieder so der Erinnerung. Auch nahm er eine Grammatik seiner Muttersprache in Angriff.
    Sogar den Monaten gab er Bezeichnungen in seiner eigenen Sprache; sie waren zuvor nämlich bei den Franken teils mit lateinischen, teils mit barbarischen Namen bezeichnet worden. Genauso gab er den Winden zwölf eigene Benennungen, während man zuvor für nicht mehr als gerade einmal vier Winde Bezeichnungen hatte finden können.
    Einhard, Vita Karoli, c. 29

D er Säulengang, den er zwischen Kirche und Königshalle in schwerer Mühsal errichtet hatte, fiel an Christi Himmelfahrt bei einem unerwarteten Einsturz bis auf die Fundamente zusammen. Genauso die Rheinbrücke bei Mainz: Er selbst hatte sie zehn Jahre hindurch in ungeheurer Mühe und in einem staunenswerten Bau aus Holz so errichtet, dass sie ewig halten zu können schien; sie verbrannte binnen drei Stunden bei einem zufällig ausgelösten Brand, so dass außer dem, was das Wasser bedeckte, nicht ein einziger Span übrigblieb. Als er seinen letzten Kriegszug nach Sachsen gegen den Dänenkönig Godofrid führte, sah er selbst auch eines Tages, nachdem er das Lager noch vor Sonnenaufgang verlassen und sich auf den Marsch gemacht hatte, dass eine Feuerkugel, unvermutet vom Himmel herabstürzend, mit einem ungeheuren Lichtschein von rechts nach links durch die ruhige Luft hindurchlief. Als alle sich wunderten, was dieses Zeichen bedeute, da stürzte plötzlich das Pferd, auf dem er ritt, nachdem es den Kopf niedergeworfen hatte, zu Boden – und schleuderte ihn so heftig auf die Erde, dass die Fibel seines Kriegermantels zerbrach und sein Schwertgurt zertrümmert wurde – und er entwaffnet und ohne Mantel von den herbeieilenden Untergebenen, die da waren, wieder aufgerichtet wurde. Der Wurfspieß, den er dabei zufällig in der Hand gehalten hatte, war ihm so entglitten, dass er 20

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