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Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono

Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono

Titel: Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabetta Bucciarelli
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antwortete diese ernsthaft und unterwürfig.
    »Ich denke, ja«, entgegnete Maria Dolores bereits etwas höflicher, sich ihres Tones und ihrer Stellung plötzlich bewusst, doch mit einem leichten Unbehagen.

77
    »When the rain is blowing in your face
    And the whole world is on your case
    I could offer you a warm embrace
    To make you feel my love«
    Wieder einmal Bob Dylan. Guio di Maggio hatte es sich auf dem Ledersofa bequem gemacht, halb sitzend, halb liegend. Er zupfte an seiner Gitarre und begleitete seinen eigenen Gesang. Er war auch dieses Mal zu leicht und ganz in Weiß gekleidet. Seine spärlichen Haare hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ein schönes Lied, mit vielsagendem Text. Ein Liebeslied.
    »Erzählen Sie mir dieses Mal, was passiert ist, nachdem Lolli von ihrer Mutter aus der Wohnung geworfen wurde?«, fragte Maria Dolores den Musiker.
    »Ich habe sie getröstet«, antwortete er, ohne dabei sein Gitarrenspiel zu unterbrechen. »Er hatte ihr das Herz gebrochen, die Mutter setzte gleich noch eins drauf. Sie stand völlig alleine da.« An ihm war keinerlei Gefühlsregung abzulesen. Während die beiden sich unterhielten, schaute sich Funi etwas genauer im Zimmer um.
    »Haben Sie ihr zum Trost angeboten, bei Ihnen bleiben zu können?«
    »Sie wusste nicht wohin«, er setzte zu einer neuen Strophe an.
    »When evening shadows and the stars appear
    And there is no one there to dry your tears
    I could hold you for a million years
    To make you feel my love«
    »Man widmet doch einer Frau nicht ein solches Lied, wenn man sie nicht wirklich liebt«, kommentierte Funi aus dem Hintergrund.
    »Yes, of course«, lautete die Antwort des Gitarristen, dann fuhr er unbeirrt fort:
    »I could make you happy, make your dreams come true
    Nothing that I wouldn’t do
    Go to the ends of the earth for you
    To make you feel my love«
    »Und wie lange blieb sie letztendlich bei Ihnen?«, nahm Maria Dolores erneut den Faden auf.
    »Eine Zeit lang«, lautete die einsilbige Antwort von Guio di Maggio, und er legte die Gitarre beiseite. Er richtete sich auf, griff nach der Zigarettenschachtel und zündete sich eine Muratti an.
    Maria Dolores blickte ihn an und verspürte unwiderstehliche Lust zu rauchen. Wie gerne hätte sie jetzt eine Zigarette, doch ihr fehlte der Mut. Sie hätte auch gerne einen solchen Song. Wünschte sich, jemand würde ihr solche Worte widmen. Vielleicht zu ihrem Geburtstag, den sie schon in wenigen Tagen feierte.

78
    »Die Torvai-Nutten hatten ihr eigenes Geheimrezept«, erklärte der alte Mann, dessen Interesse an Körperpflege seit ihrem letzten Treffen weiter abgenommen hatte. Er stand hinter seiner Ladentheke, der einem Altar voll Ramsch glich: Alaun-Kristall-Deo, Bleiche, eine breite Palette an Haushaltsreinigern, aber auch Hundekekse, löslicher Kaffee und Brühwürfel von Knorr.
    »Und dieses Rezept kennen Sie natürlich, nehme ich mal an.« Pietro Corsari hatte tatsächlich angebissen.
    »Sie vögelten überhaupt nicht«, sagte er mit einem Gesichtsausdruck, als verkündete er eine Sensation.
    »Ach so«, kommentierte Corsari lapidar.
    »Ihre Kunden bekamen das allerdings gar nicht mit.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Finden Sie das etwa normal?«
    »Nein, aber auch nicht wirklich interessant«, verkündete Corsari, während er sich auf einen wackeligen Korbstuhl setzte.
    »Ja, aber Sie dürfen nicht vergessen, dass die Kunden dafür bezahlten, gevögelt zu werden, und was bekamen sie stattdessen?« Er ahmte eine nach oben und unten gleitende Handbewegung an einem imaginären Penis nach.
    »Ich verstehe nicht …«
    »Sie setzten sich im Auto rittlings auf den Schoß des Mannes, Gesicht an Gesicht. Dann zwangen sie ihn, die Hände am Steuer zu lassen, nix anfassen, nix küssen . Anschließend steckten sie den Penis nicht etwa in sich rein, sondern schoben ihn ganz unter sich durch. Hinter ihrem Rücken hielten sie ihn dann zwischen ihren Händen fest und erledigten ihre Arbeit. Man merkte absolut keinen Unterschied. Die hatten wirklich was drauf, die Torvai-Nutten.« Der Mann war mit seinen Gedanken in die goldenen Zeiten zurückgekehrt.
    »Bis zu dem Tag, als ihnen dann doch jemand draufkam«, fuhr Corsari fort.
    »Ja. Und die Nutte fluchend zum Teufel schickte. Bald schon wusste jeder davon. Ende des Schlaraffenlandes. Und eine meterlange Schlange von Männern, die ihr Geld zurückverlangten.«
    »Aber die Frauen hatten sich schon aus dem Staub gemacht.« Das Ende der Geschichte war längst

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