Ich vergesse dich niemals
Gabrielle einen Versuch ihren Sohn zum sprechen zu bringen. „Wie war die Schule Jase?“
„Scheiß langweilig.“ Ich musste mir fast ein Grinsen unterdrücken. Jason schien mir immerhin keine Rolle vorzuspielen und ich merkte wie es Dad und seine Freundin versuchten. Denn an dieser Szene merkte ich, dass sie sonst nicht so mit Jason umgingen. Er jedoch mit ihnen schon. Ich war mir nun immerhin bewusst, dass zwischen uns keine Geschwisterliebe mehr entstehen würde. Wenn ich ehrlich war, hatte ich das schon von vornherein gewusst. „Gab es nichts Interessantes?“, stocherte Gabrielle mit geheucheltem Interesse weiter. Es war wirklich schwer sich das Schmunzeln zu unterdrücken musste ich zugeben. „Nö.“ Jasons Stimme war dunkel und etwas rau. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie er einem Angst einflößen konnte. Bei mir würde er es auf jeden Fall schaffen.
Bevor die
Konversation
fortgeführt werden konnte, klingelte plötzlich mein Handy. Mit entschuldigendem Blick sah ich Dad und Gabrielle an, stand auf und fischte mein altes Handy aus der Hosentasche und sah auf dem Diskplay den Namen Sammy stehen. Ich fluchte leise in mich hinein. Verdammt ich hatte vergessen ihn anzurufen als ich angekommen war. Er machte sich bestimmt schon Sorgen um mich. Ich ging raus in den Flur und nahm ab. „Hey sorry Sammy. Ich hab es total vergessen.“
„Also wirklich du hältst deine Versprechen ja nicht gerade lange.“
„Was meinst du damit?“
„Du hast mir versprochen, dass du mich nicht vergisst. Und was tut meine Kleine? Sie vergisst mich schon nach ein paar Stunden.“
„Es tut mir so leid Sammy. Ich bin eine miese Freundin. Aber mein Dad hat mir das ganze Haus gezeigt und dann hab ich es wirklich einfach vergessen. Aber ich hätte dich gleich nach dem Essen angerufen. Außerdem warst du ja noch in der Schule bis eben.“
„Das tut nichts zur Sache.“ Aber ich konnte schon hören wie Sammy gespielt entsetzte Fassade bröckelte und die Neugier Oberhand gewann. „Und sie ist deine neue Family so?“
„Bisher ganz nett. Wir haben sogar eine Haushälterin, die ist auch wirklich nett.“
„Krass die müssen ja Kohle haben.“
„Ja ich hab auch ein eigenes riesiges Zimmer nur für mich bekommen. Es ist der Hammer.“
„Wow… und wie ist dein Brüderchen?“
„Ich hab ihn eben vor fünf Minuten zum ersten Mal gesehen. Kann ich noch nicht sagen.“
„Aha…“ Sammy klang nicht überzeugt. „Du lass uns in einer Stunde nochmal telefonieren. Wir essen jetzt Mittag und dann rufe ich an und ich vergesse es diesmal nicht. Versprochen.“
„Gut aber wehe wenn du es doch tust. Dann mach dich auf was gefasst Claire-Bär.“
„Ich hab schon richtig Angst. Meine Knie zittern.“
„Das sollten sie auch… Schön dich wieder etwas fröhlicher zu hören Kleine… Ich vermisse dich.“
„Ich vermisse dich auch.“ Ich legte auf und wollte gerade wieder ins Esszimmer gehen, als ich bemerkte das Jason hinter mir stand. Ich erschrak nicht, war jedoch ziemlich überrascht. Jason sah mich gelangweilt an. „Ich soll dir sagen du sollst reinkommen. Essen ist fertig.“ Ich nickte bloß und er ging wieder rein. Doch mir spukte nur eine Frage durch den Kopf. Wie lange hatte er schon hinter mir gestanden?
Ich schlug sie mir wieder aus dem Kopf und ging ihm nach ins Esszimmer. Dort wuselte Elina schon um den Tisch herum und stellte jedem einen Teller mit Essen hin. Sie lächelte mich breit an, als ich an ihr vorbei ging. Ich lächelte zurück und setzte mich neben meinen Dad. „Was möchtest du trinken Claire?“
„Ähm… Habt ihr Fanta?“
„Nein Sorry. Im Moment nicht. Aber ich kann dir Orangensaft oder andere Säfte anbieten.“
„Ja okay ich nehme einen Orangensaft.“ Irgendetwas sagte mir, dass in diesem Haus keine ungesunden Getränke wie Cola oder Fanta getrunken wurden. Ich war mir nicht mal sicher, ob mein Dad überhaupt mal ein Bier trank, oder so. Sogar Jason schien irgendeinen Saft zu trinken, was nicht gerade in das Bild passte, was ich mir von ihm gemacht hatte. „Gabby darf ungesunde Getränke wie Cola nicht während der Schwangerschaft trinken und um es ihr einfacher zu machen, trinken wir alle gesund“, klärte mich mein Vater auf. „Ist schon in Ordnung. Das stört mich nicht“, erwiderte ich schnell. Ich wollte keine Extrawurst oder allgemein bevorzugt werden. Jason schnaubte verächtlich, doch ich ignorierte es gekonnt, genau wie Gabrielle und Dad auch. Mir wurde klar, dass dies
Weitere Kostenlose Bücher