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Ich vergesse dich niemals

Ich vergesse dich niemals

Titel: Ich vergesse dich niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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vergangen.
    In meinem Zimmer zog ich mir schnell meine Lieblingsjeans und meinen grünen Kuschelpullover an, da es draußen ziemlich kühl war. Dann kämmte ich mir meine langen Haare, welche heute mal erstaunlicherweise weniger gewellt waren als sonst und schminkte mich dezent. Schließlich packte ich noch ein paar Sachen in meinen Rucksack und ging wieder nach unten. Dort stand schon mein Dad und grinste mich an. „Musst du nicht los zur Arbeit?“
    „Schon, aber ich wollte doch noch tschüss sagen und dir einen guten ersten Schultag wünschen.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah ich meinen Dad an. „Lass mich raten, du willst nur auf Nummer sicher gehen, dass Jason mich auch wirklich mitnimmt.“ Nun lachte mein Vater laut auf. „Du durchschaust Leute ziemlich schnell.“
    „Das ist eine meiner Spezialitäten.“ Lächelnd zog mein Vater mich an sich und umarmte mich fest. Zwar erwiderte ich seine Umarmung, doch es fühlte sich einfach immer noch komisch an. Immerhin kannte ich diesen Mann eigentlich gar nicht. Ich hatte ihn früher nur einmal im Jahr gesehen und zwar an meinem Geburtstag und zu Weihnachten hatte er mir immer ein Geschenk per Post geschickt. Wow das machte ihn trotzdem nicht zu meinen Dad, wie ich fand, aber immerhin bemühte er sich jetzt wenigstens.
    Nach einer Weile kam dann auch endlich Jason nach unten. Ich hatte mir derweil meine braunen Stiefel, die mich wenigstens drei Zentimeter größer machten und meine braune Jacke angezogen. Jason sah als er die Treppe herunter kam wieder aus wie ich ihn kennengelernt hatte. Mit gestyltem Haar und lässiger Bluejeans und kariertem modernen Hemd bekleidet. Während er Dad und mir wütende Blicke zuwarf, zog er sich seine Lederjacke und seine abgetretenen Sneakers an. Dann ging er ohne ein Wort an mit vorbei und zur Haustür raus. Seufzend lief ich ihm hinterher in die Garage. Dad hingegen lief zu seinem BMW, welcher schon vor der Garage stand.
    Jasons dagegen besaß einen weißen Mercedes, welcher verdammt teuer aussah. Das konnte doch nicht wirklich sein Auto sein? Das war ja der Hammer! Aber da noch ein Caprio in der Garage stand, welches wohl Gabrielle gehört, musste es einfach sein Auto sein. Meine Güte hatte meine
Familie
Geld. Einfach mal dem Sohn ein super teures Auto gekauft und das obwohl er gerade mal Fahranfänger war.
    Schnaufend stieg ich in das super teure Auto ein. Jason beachtete mich nicht und drückte an seinem Radio irgendwelche Knöpfe. Schlagartig ertönte laute Rockmusik im ganzen Auto und ich zuckte leicht zusammen. Wie konnte man nur so laut Musik hören? Da verstand man ja sein eigenes Wort nicht und bekam Kopfschmerzen. Naja immerhin hatten wir beide ja auch nicht vor miteinander zu reden. Ich hoffte nur, dass Jason wenigstens ordentlich fuhr und nicht wie ein Hornochse, so wie er sich leider viel zu oft verhielt. Doch zum Glück konnte ich schnell wieder aufatmen, denn Jason war ein sicherer Fahrer, der zwar meistens immer 10 km/h mehr fuhr als erlaubt war, aber wenigstens auf Verkehrszeichen achtete. Während wir fuhren, versuchte ich mir den Weg zur Schule einzuprägen, da ich stark vermutete, dass Jason mich sowieso nicht wieder mit nach Hause nehmen würde.
    Nach etwa einer viertel stündigen Fahrt kamen wir endlich an. Die ganze Autofahrt über hatte keiner von uns beiden auch nur ein Wort gesagt. Ehrlich gesagt war es mir verdammt unangenehm auf so engem Raum mit meinem "Bruder" sein zu müssen. Als er endlich auf dem großen Schulparkplatz hielt, stieg ich fast schon erleichtert aus. Nachdem Jason sein Auto abgeschlossen hatte, lief er auch schon los, ohne ein weiteres Wort an mich oder auch nur mit der Wimper zu zucken. Ich war Luft für ihn… Schön! Das konnte er so haben. Er war nämlich auch Luft für mich. NEIN! Er war weniger als Luft für mich. Er war einfach nur nichts!
    Innerlich brodelnd vor Wut lief ich auf das große Schulgebäude zu, welches aussah wie ein riesiges E. Auf dem großen Platz vor dem Gebäude tummelten sich mehrere Schülergruppen und unterhielten sich laut. Viele von ihnen rauchten dabei oder tranken aus Flaschen, welche verdächtig nach Bierflaschen aussahen. Wo war ich hier nur gelandet? Ich vermisste meine alte Schule jetzt schon. Und ich vermisste es besonders neben Sammy zu sitzen und über alles mögliche zu lachen.
    Im Schulgebäude war es ziemlich warm und ich zog mir umständlich meine Jacke aus. Der lange Flur war ebenfalls voller Schüler und ich musste mich regelrecht

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