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Ich vergesse dich niemals

Ich vergesse dich niemals

Titel: Ich vergesse dich niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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umdrehte und in seinem Zimmer verschwand. Verblüfft sah ich ihm hinterher. Ich hatte nicht erwartet, dass er klein bei geben würde. Langsam schloss ich meine Tür wieder und ließ mich schnaufend auf die Couch fallen. Na das konnte ja ein riesen Spaß werden.
     
    Punkt drei kam in der Garage an. Jason war noch nicht da. Es hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert, wenn es so gewesen wäre. In dem hinteren Bereich der Garage sah ich drei Fahrräder stehen und schob das Damenrad, welches ganz offensichtlich Gabby gehörte nach draußen. Dort stellte ich mir den Sattel ein und wartete. Die kühle Herbstluft ließ mich leicht frösteln und ich zog meinen grünen Schal enger und vergrub meine Hände in den langen Jackenärmeln. Genervt sah ich auf mein Handy. Es war schon zehn Minuten nach um drei. Wo blieb denn nun mein Macho-Stiefbruder? Hatte er vergessen sich sein Rouge aufzutragen, oder was? Nach weiteren fünf Minuten, in denen ich sinnlos vor der Garage rumstand, reichte es mir dann endgültig. „Dann eben nicht", stieß ich genervt aus und schwang mich auf den Sattel. Mit einem letzten prüfenden Blick auf den Gepäckträger, auf dem ich zuvor meine Tasche sorgfältig befestigt hatte, fuhr ich los. Als ich gerade am Tor ankam, hörte ich eine männliche Stimme meinen Namen rufen. „Hey warte gefälligst, sonst kann ich mir den ganzen Tag noch das Geschwafel meiner Mutter anhören.“ Stöhnend bremste ich ab und drehte mich zu meinem
Bruder
um. Dieser stand mit verschränkten Armen vor der Garage und fixiert mich mit zusammengekniffenen Augen. „Was kann ich dafür, wenn du zu spät kommst. Beeil dich oder ich fahre allein los.“ Von weiten hörte ich nur wie Jason etwas Unverständliches vor sich hin murmelt, während er in die Garage ging. Dann kam er endlich wieder raus mit seinem Mountainbike und fuhr auf mich zu. Währenddessen musste ich bewundernd zugeben, dass er verdammt gut aussah in seiner schwarzen Lederjacke und den verwuschelten Haaren. Schnell schlug ich mir diese Gedanken jedoch wieder aus dem Kopf und schwang mich ebenfalls auf den Sattel um loszufahren.
     
    Während der Fahrt fuhr Jason in einem Affentempo voraus und ich musste mir große Mühe geben ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Man der Typ war wirklich ein Blödmann, aber damit musste ich wohl oder übel leben, bis ich endlich volljährig war und ausziehen konnte. Eine Geschwisterliebe würde sich in diesem Leben garantiert zwischen uns nicht mehr entwickeln, dass stand schon mal fest. Wieso hatte ich nicht einfach einen stinknormalen langweiligen Bruder haben können? So einen der nett zu einem war, aber hauptsächlich mit seinen Freunden abhing. Und vor allem: Warum konnte ich nicht einen weniger hübschen Stiefbruder haben? Da bekam man ja Komplexe.
    Seufzend strampelte ich weiter hinter Jason her. Zum Glück hatte ich, obwohl ich kaum Sport trieb, eine relativ gute Ausdauer. Nach einer Ewigkeit - wie es mir schien - kamen wir endlich am Central Park an. Jason fuhr ungerührt weiter und hielt erst einige Meter weiter neben einer Holzbank an. Wenig später stellte ich mein Rad neben seinem ab. Jason wandte sich zu mir. „So Kleine, jetzt hör mir mal genau zu…“ Wütend schluckte ich meine spitze Bemerkung herunter, da er mich doch tatsächlich
Kleine
genannt hatte. Dieser Typ dachte auch wirklich er sei der Größte! Und so klein war ich auch wieder nicht verflucht! Na gut er war zwar zwei Köpfe größer als ich, aber immerhin war er auch ZIEMLICH groß. „Ich hab dich jetzt hierher gefahren. Schätz dich glücklich. Ich zieh jetzt Leine und treff mich mit meinen Kumpels. Du vertreibst dir hier deine Zeit mit was auch immer und fährst alleine wieder Heim. Den Weg wirst du ja hoffentlich wiederfinden. Kapiert?“ Entsetzt sah ich meinen Stiefbruder an. War das sein ernst? Seine Mutter würde ihn kalt machen. Nicht das ich besondere Lust hatte mit ihm Zeit zu verbringen oder das es mich gar stören würde, dass er abhaute… aber trotzdem würde er einen riesen Ärger bekommen. Doch anscheinend war ihm das vollkommen egal. „Ist das dein ernst? Deine Mutter wird ausrasten wenn sie das erfährt.“
    „Sie muss es doch nicht erfahren. Sag ihr einfach, dass ich nach unserem kleinen Ausflug zu meinen Kumpels bin… Oder kann das kleine Mädchen etwa nicht lügen, weil es ein schlechtes Gewissen dabei hat?“ Spöttisch wurde ich von oben herab betrachtet und ich spürte wie ich vor Wut rot anlief. „NEIN das kleine

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