Ich vergesse dich niemals
Dorie Mathe.“ In dem Moment betrat Mr. Andrew den Klassenraum und lächelte dabei freundlich. Der Lehrer schien noch sehr jung zu sein, so etwa Ende zwanzig schätzte ich. Tatsächlich wirkte er fast schon cool mit seiner lockeren Jeans und seinem offenen blauen Hemd. Sogar seine schwarzen Haare waren leicht gestylt und der Dreitagebart stand ihm ebenfalls gut und ließ ihn gelassen und freundlich wirken. „Hallo meine lieben Schüler.“ Er ließ seinen Blick durch den ziemlich gefüllten Raum wandern. Dann blieb sein Blick an mir hängen und ich sah wie er mich interessiert musterte. „Ah du musst die neue Schülerin sein, richtig?“ Sofort lagen fast alle Augenpaare im Raum auf mir und ich fühlte mich reichlich überfordert. „Ähm ja. Ich bin Claire Mahonie.“
„Freut mich das du hier bist Claire. Ich hoffe du kannst dich gut in meinen Unterricht einfinden. Falls du irgendwelche Probleme hast, komm ruhig auf mich zu. Ich beiße nicht.“ Erstaunlicherweise merkte ich, dass ich lächelte. Obwohl ich mich eigentlich nicht gerade fühlte als sei mir danach zumute. „Dankeschön.“
Die ersten zwei Stunden verliefen reibungslos. Mr. Andrew war wirklich ein guter Lehrer, der versuchte alles locker und verständlich zu erklären. Hilfreich war natürlich auch, dass ich das Thema, was wir behandelten, schon in meiner alten Schule abgeschlossen hatte und ich mich daher gut auskannte in dem Stoffgebiet. Während des Unterrichts hatten Emma und ich auch viel geredet und ich war wirklich froh darüber, denn sie schien eine sehr nette Person zu sein. Sie erzählte mir viel über die Lehrer und über ein paar Schüler aus unserer Klasse. Auch riet sie mir in der Mensa niemals Fisch zu essen, da dieser wohl immer vergammelt schmeckte und manche Schüler sogar schon mal krank von dem Zeug geworden waren. Ich glaubte wirklich, dass wir uns ziemlich gut verstehen würden mit der Zeit.
Nach Biologie schlenderten wir beide zum Matheunterricht. Danke Emma musste ich den Raum wenigstens nicht suchen. In Mathe lernte ich dann den
reizenden
Mr. Dorie kennen und wusste sofort was Emma meinte. Denn der Gute war nicht gerade ein Sonnenschein. Mit herunter hängenden Mundwinkeln und kaltem Blick bedachte er jeden Schüler einzeln. Obwohl ihm nicht mal aufgefallen war, dass ich eine neue Schülerin war. Er rief die Schüler sowieso immer nur mit
du da
auf. Mit monotoner Stimme rasselte er zwei Stunden hintereinander die Aufgaben herunter, welche wir dann lösen mussten und ich schlief beinahe dabei ein. Was natürlich auch daran liegen konnte, dass ich neben einem Jungen saß, der die ganzen zwei Stunden keinen Ton von sich gab und fast schon fanatisch jedes Wort vom Lehrer mitschrieb. Als endlich Mathe vorbei war, wollte ich vor Freude beinahe den Boden küssen.
„Hey kommst du mit in die Mensa?“ Emma stand breit grinsend vor mir und neben ihr stand ein Junge, welcher sie um einen ganzen Kopf überragte. Der Junge sah mich ebenfalls freundlich an und dabei strahlten seine grauen Augen. Aber am coolsten an ihm waren eindeutig seine Haare. Er hatte richtig dickes hellblondes Haar, welches ihm knapp bis zu den Schultern reichte. „Ja klar.“ Froh darüber nicht alleine essen zu müssen schloss ich mich den beiden an. „Ich bin übrigens Ash…“ Emma unterbrach Ash mit einer fuchtelnden Handbewegung. „Jap und der Gute ist mein Zwillingsbruder. Ich ertrage ihn nur deshalb.“ Ich musste über diese Bemerkung lachen und Emma und Ash stimmten mit ein. „Gut zu wissen.“ Jetzt wo sie es gesagt hatte, bemerkte ich auch die Gemeinsamkeiten der beiden, denn sie hatten ähnliche Gesichtszüge und ihre Augenfarbe war identisch.
In der Mensa herrschte reges Treiben. Emma, Ash und ich mussten uns mindestens 10 Minuten an der Essensschlange anstellen und hatten dann auch noch Probleme einen Tisch zu finden. Nach einer Weile hatten wir uns an einen Tisch ganz am Ende des Raums niedergelassen, an dem schon zwei Jungs saßen. Sofort war mir aufgefallen das in dieser Schule die typische Ordnung herrschte wie in allen Großstadtschulen. Es gab die coole Clique, die Normalos, die Drogenjunkies und die Streber (welche sich ganz in die Ecke verzogen hatten). Die coole Clique saß auf den Essenstischen und hörte laut Musik. Unter ihnen waren die typischen aufgetakelten Mädchen, von denen ich auch schon ein paar in meinen Kursen gesehen hatte, die Sportler-Machos, welche von den Mädchen angeschmachtet wurden und die ganz coolen Kerle
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