Ich vergesse dich niemals
Warum auch?“ Mein Dad seufzte leise und legte mir eine Hand auf die Schulter. Er schien mir nicht zu glauben. Na großartig. „Ich weiß, dass Jason sehr kompliziert sein kann.“ Das konnte er laut sagen. „Und ich weiß auch, dass er es dir nicht einfach macht ihn zu mögen aber ich würde dich bitten es wenigstens zu versuchen. Gib ihm eine Chance. Es ist eine blöde Situation für euch beide, das ist mir klar. Aber ich würde mich wirklich freuen, wenn ihr beiden euch etwas näher kommt. Ich möchte nicht, dass ihr euch auf ewig meidet und kein Wort miteinander redet.“ Wenn mein Vater nur wüsste, dass Jason gerade in meinem Zimmer saß und wir uns zuvor geküsst hatten, dann hätte er das ganz sicher nicht gesagt. Man diese ganze Sache war so verdreht. „Ähm klar Dad. Keine Sorge es war nicht wegen Jason. Ich denke schon, dass wir beide uns mit der Zeit besser verstehen werden.“
„Das würde mich wirklich freuen.“
„Ja mich auch“, sagte ich leise und spürte, dass es wirklich so war. „Kommst du mit mir runter zum Essen? Gabby hat gesagt, du hast auch noch nichts gegessen und dann muss ich nicht allein unten sitzen.“ Etwas überrumpelt sah ich meinen Dad an. Er schien es sich wirklich zu wünschen. Natürlich wollte ich gerade am liebsten bei Jason sein und mich wieder in seine Arme kuscheln, auch wenn er noch so ein Arsch war, aber ich wollte auch ein besseres Verhältnis zu meinem Vater aufbauen. Außerdem hatte ich verdammt Hunger… „Klar ich komme mit.“ Sofort breitete sich ein Lächeln auf dem Gesicht meines Vaters aus und auch ich begann leicht zu lächeln. „Das ist schön.“ Mit einem letzten wehleidigen Blick zurück in mein Zimmer, schloss ich dich Tür hinter mir und folgte meinem Dad in die Küche.
Als ich nach dem Essen zurück in mein Zimmer ging, war Jason nicht mehr da. Ich ließ mich seufzend auf mein Bett fallen, in dem ich vorhin noch mit ihm gelegen hatte und schloss die Augen. Warum musste das alles nur schon wieder so kompliziert sein? Warum hatte ich mich nicht einfach in einen anderen Jungen verlieben können? In einen netten Jungen in meinem Alter, der NICHT mein Stiefbruder und KEIN Macho war? Warum?... ganz einfach weil ich nun mal anscheinend auf Machos stand. Ich liebte es wahrscheinlich mir mein Leben schwerer zu machen als es nötig war und das war mir mit Jason gelungen, denn ich wusste rein gar nicht, was das mit uns überhaupt war. Eine einmalige Sache oder etwas Längeres? Aber so wie ich Jason einschätzte ganz sicher nichts Festes, oder?
Schnaufend setzte ich mich wieder auf und sah mich im Spiegel an. Was fand er überhaupt an mir? Immerhin war ich optisch total der Durchschnitt. Das Schönste an mir waren, wie ich fand, meine langen goldblonden Haare, aber sonst war wirklich nichts außergewöhnlich an mir. Also wieso gerade ich? Immerhin konnte er genügend andere Mädels haben, die wahrscheinlich mehr seinem Geschmack entsprachen. Erfahrenere Mädchen. Bereitwilligere Mädchen. Schönere Mädchen!
Wütend ermahnte ich mich selber mich zusammenzureißen. Ich hatte vorher immerhin noch nie große Probleme mit meinem Selbstbewusstsein gehabt, also würde ich auch jetzt nicht damit anfangen mit einen Kopf über andere Mädchen zu machen. Ich bin ich und das ist auch gut so! Und nun würde ich endlich über meinen Schatten springen und mit Jason reden.
Entschlossen erhob ich mich und ging zu Jasons Zimmertür und klopfte leise an. Nervös sah ich mich um, da ich nicht von Dad, Gabby oder Elina entdeckt werden wollte. Als sich nach einigen Sekunden immer noch nichts regte, klopfte ich erneut und lauschte gespannt. Ich konnte keinen Mucks aus seinem Zimmer hören. Zögerlich drückte ich die Türklinke herunter und öffnete langsam die Tür. Es war niemand da. Doch trotzdem trugen mich meine Füße in das Zimmer rein und ich konnte gar nichts dagegen tun.
Jasons Zimmer war, wie ich es schon vermutet hatte, ziemlich unordentlich. Überall lagen kleine Berge von Klamotten herum und auf seinem großen Bett lagen unzählige CD-Hüllen und sogar eine offene Tüte Chips. Lächelnd stellte ich mir vor wie er abends im Bett lag und ununterbrochen Chips verdrückte. Es passte einfach so zu ihm. Aber am offensichtlichsten an seinem Zimmer waren die mehreren Poster an den Wänden, auf denen irgendwelche Models (Ich hoffte einfach mal, dass es Models waren.) in knappen Bikinis abgebildet waren. Typisch Kerle, schoss es mir sofort durch den Kopf. Trotz
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