Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)
13. Wir haben die Hindernisse überwunden und unsere Crew gerettet. Während der Vorbereitungen wurden solche Notfälle trainiert, daher waren wir in der Lage, unseren Auftrag durchzuführen. Nachdem André verletzt worden war, wusste jeder, was er zu tun hatte, und wir haben Hubble betriebsbereit zurückgelassen.«
Ein Reporter mit englischem Akzent meldete sich zu Wort. »Dr. McClure, man lobt Sie für Ihre Heldenhaftigkeit. Möchten Sie etwas dazu sagen?«
Elle lächelte, aber die Frage schien ihr nicht zu behagen.»Nur, dass es kein Heldentum war. Ich habe das getan, was getan werden musste – das, wofür ich trainiert habe und worauf jeder von uns geschult wurde. Die gesamte Crew der Atlantis hat zusammengearbeitet, um uns ins Shuttle zurückzuholen. Unser Kommandant hat sich ganz fantastisch darum gekümmert, die Hilfe zu koordinieren. Hubble arbeitet wieder, und wir leben.« Elle lächelte, wurde aber schnell wieder ernst. »Ich möchte mich vor allem für die Sorgen entschuldigen, die die falsche Nachricht von meinem Tod meiner Familie bereitet haben muss.«
»Apropos Familie: Haben Sie bereits mit Ihren Angehörigen gesprochen?«
»Bisher nur mit meinem Vater, aber ich verspreche, alle anderen bei Gelegenheit anzurufen. Matt, solltest du zuhören – ich melde mich so bald wie möglich.«
»Wer ist Matt? Ihr Ehemann?«
Elle grinste. »Nein. Noch nicht.«
46
Tag 27
B lythe Clarke erzählte mir, dass Paul Klein sie fast drei Stunden in die Mangel genommen und ihr sehr detaillierte Fragen zu Elles gynäkologischer Vorgeschichte gestellt hatte. Obwohl ich immer noch hoffte, dass ihre Aussage ihm endlich die Augen öffnen würde, fürchtete ich den heutigen Tag.
Jake startete mit den üblichen Fragen, ging zu Elles Krankengeschichte über und zeigte trotz des Protestes von Klein das zweiminütige Video der Ultraschalluntersuchung, das selbst meine Mutter zu berühren schien.
Dann trank er einen Schluck Wasser und näherte sich dem Zeugenstand.
»Dr. Clarke, würden Sie mir bitte von dem Anruf berichten, den Sie am zweiten Februar dieses Jahres von Dr. Beaulieu bekamen?«
Blythe nickte. »Ja. Wie schon gesagt hatten Matt und Linney angesichts unserer engen Zusammenarbeit meine private Telefonnummer. Ich wusste, dass Matt sie nicht für Kleinigkeiten missbrauchen würde, obwohl er wegen Elle sehr besorgt war. Am zweiten Februar rief er spätabends an und sagte, dass bei Elle vorzeitige Wehen eingesetzt hatten und die Fruchtblase geplatzt war. Nun ist es so, dass bei Frauen mit APS , die Blutverdünner einnehmen, die Geburt geplant wird, und zwar normalerweise um die sechsunddreißigste Woche. Die werdende Mutter geht ins Krankenhaus, wo das Heparin abgesetzt wird, um während der Geburt eine normale Blutgerinnung zu gewährleisten. Wir leiten die Wehen ein, sobald die Gerinnungsfähigkeit sich normalisiert hat. Bei Elle jedoch traten die Wehen ein, als sie noch Verdünner einnahm, und dadurch kam es zu massiven Blutungen.«
Blythe machte eine kurze Pause. Jake forderte sie auf, weiterzusprechen.
»Matt sagte, er hätte einen Krankenwagen angefordert. Der Arzt in der Notrufzentrale versuchte, ihm telefonisch die nötigen Handgriffe für eine normale Entbindung durchzugeben, doch dann kam es zu einem Vorfall der Nabelschnur, der an sich schon gefährlich ist.«
»Dr. Clarke, ich zeige Ihnen jetzt Beweisstück Nummer einundfünfzig. Können Sie mir sagen, was das ist?«
»Es ist die Darstellung eines Nabelschnurvorfalls. Wenn die Nabelschnur, die das Baby mit Sauerstoff versorgt, vor dem Baby kommt, besteht akute Lebensgefahr. Wäre Elle im Krankenhaus gewesen, hätten wir sofort einen Kaiserschnitt gemacht. Aber selbst unter diesen Umständen hätten wir das Kind nicht retten können.
Matt hat genügend gynäkologische Erfahrung, um feststellen zu können, dass es sich um eine sogenannte Steißlage handelte, das heißt, nicht der Kopf, sondern die Füße kamen als Erstes. Auch das stellt ein Problem dar, denn solche Geburten sind weitaus riskanter. Außerdem blutete Elle sehr stark. Matt wollte von mir wissen, wie er vorgehen solle.«
»Und was haben Sie ihm gesagt?«
»Er stellte das Telefon auf Mithören, und ich gab ihm Anweisungen. Zunächst einmal war klar, dass es dem Baby noch gut ging, weil der Puls in der Nabelschnur deutlich spürbar war. Wenn wir Elle ins Krankenhaus bringen konnten, ehe der Blutzufluss durch die Nabelschnur zum Erliegen kam, war das Baby vielleicht zu retten. Ich
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